Europa League

Trotz Weiterkommen: Magath kämpft gegen Sorglosigkeit

Stuttgart: Angst vor dem Abstiegsstrudel

Trotz Weiterkommen: Magath kämpft gegen Sorglosigkeit

UEFA-Cup, besonders das 4:1 bei FK Ventspils und die damit erreichte zweite Runde - das war gestern. Bundesliga - das ist heute. Auch wenn der VfB erst am Sonntag in der Meisterschaft ran muss. Die Partie gegen 1860 München wirft ihre Schatten voraus. Bedrohliche Schatten.

Wenn die VfB-Profis am heutigen morgen gegen 10.15 Uhr von Riga kommend aus der Maschine Flug Cirrus Airlines 444 klettern, beginnt die 55-stündige Vorbereitung auf ein Bundesligaspiel, das Felix Magath als "unglaublich wichtig" bezeichnet. Nur sieben Punkte aus ebenso vielen Spielen: Vor der Partie gegen die "Löwen" beginnt sich Angst breitzumachen, Angst vor einer neuerlichen Saison im Zeichen des Abstiegskampfs. Wie vor zwei Jahren. "Die Lage ist wieder mal gefährlich", sagt der Trainer, "wenn wir so weiterspielen wie bisher, haben wir nach 34 Spielen 34 Punkte und damit", einfache Rechnung, "steigen wir ab".

Folglich versuchte der 49-Jährige seinen Spielern in dieser Woche die Eigenschaft auszutreiben, die er und Manager Rolf Rüssmann als Grundübel ausgemacht haben - Sorglosigkeit, wenn nicht sogar Gleichgültigkeit. "Beim HSV", sagt Magath über das jüngste 2:3, "haben wir verloren, weil einige das Spiel zu leicht genommen haben." Es wirke sich "verhängnisvoll aus, wenn die spielerische Komponente überbetont wird und der Einsatz zurückgeht". Rüssmann drückt es sogar noch drastischer aus: "Wir hätten alle Spiele gewinnen können". Und damit 14 Punkte mehr.

Magath hat die Zügel spürbar angezogen. Der Trainingsbeginn wurde um eine Stunde auf neun Uhr vorverlegt, die Jungprofis Benjamin Adrion (21) und Steffen Handschuh (22) sowie der zuletzt mit dem Bundesligakader trainierende Vertragsamateur Michael Fink (20) wurden zu den Amateuren geschickt, um eine straffere und effektivere Trainingsarbeit zu ermöglichen. Magath: "Tut mir Leid für die Drei. Aber ich musste ein Zeichen setzen." Denn: "Gegen 1860 muss die Wende her."

Ausgerechnet gegen die "Löwen", Stuttgarts Angstgegner. Der letzte Heimsieg gegen 1860 datiert vom 30. Mai 1981 (2:1). Magath beeindruckt diese Bilanz nicht: "Am Sonntag werden wir diese Serie beenden." Und was, wenn nicht? "Das ist nicht vorstellbar!"