Europa League

Eine neue Rolle für Vincent Kompany

Hamburg: Personal-Puzzle in der Defensive

Eine neue Rolle für Vincent Kompany

Vincent Kompany

Schuhwerk richten, Honved ruft: Vincent Kompany. imago

Sonntag erfuhr Mittelfeld-Abräumer Nigel de Jong, dass er nach einer Gelben Karte im UI-Cup und der Verwarnung beim schmucklosen 0:0 im Hinspiel gesperrt ist.

Das bedeutet: Eine neue Rolle für Abwehrchef Vincent Kompany und bereits jetzt Spielpraxis für Bastian Reinhardt, der in der Liga den dort für ein Spiel gesperrten Belgier in der Innenverteidigung vertreten muss.

Bereits in der Vorbereitung hatte Huub Stevens Kompany vor der Abwehr getestet, am heutigen Donnerstag steht der Ernstfall bevor. "Ich freue mich auf die neue Rolle", sagt der 21-Jährige, "aber nach achtmonatiger Verletzungspause freue ich mich auf jede Rolle. Ich würde sogar ins Tor gehen."

UEFA-Cup-Qualifikation

An seinem Einsatz bestanden zum Wochenanfang nach einer in Bochum erlittenen Wadenprellung noch Zweifel, jetzt wischt Kompany diese beiseite. "Ich spüre die Stelle zwar noch, aber ich beiße auf die Zähne. Es besteht kein Risiko." Eine Aussage, die Kompany auch auf seine Nominierung für den Platz im Mittelfeld bezieht. "Ich habe auf dieser Position zwar lange nicht gespielt, aber ich kann sie ausfüllen. Auch wenn ich einen anderen Stil als Nigel habe. Ich werde schnell meinen Rhythmus finden."

Auf den hofft auch Reinhardt, der in die Viererkette rückt. An die Seite von Guy Demel? Dienstag pausierte der Rechtsverteidiger noch mit Fieber und Grippe, bis heute will er einsatzbereit sein. Die Alternative, da Neuzugang Jerome Boateng erst ab der nächsten Runde spielberechtigt ist und Collin Benjamin nach Knie-OP weiter fehlt: Miso Brecko (23), in den zurückliegenden beiden Spielzeiten an Rostock und Aue ausgeliehener Abwehr-Allrounder. Der Slowene war ursprünglich nur zurückgekehrt, um endgültig abgegeben zu werden, überzeugte Stevens aber in der Vorbereitung zumindest als Alternative für die Defensive.

Der HSV vor dem "Alles-oder-Nichts-Spiel" also ersatzgeschwächt, aber dennoch ambitioniert. Sportchef Dietmar Beiersdorfer ist sich sicher: "Wenn wir uns für den UEFA-Cup qualifizieren, kann das ein wichtiges Zeichen für die Saison sein. Das haben wir schon 2005 erlebt, als uns der damals erfolgreiche Umweg über den UI-Cup letztlich viel Rückenwind beschert hat."

Sebastian WolffLive bei N 3, Donnerstag, ab 20.15 Uhr