DFB-Coach Rainer Adrion hatte bereits mit seiner Nominierung - nachdem durch die herbe 1:4-Pleite auf Island vorzeitig feststand, dass der amtierende Titelträger die kommende EM-Endrunde und das olympische Fußball-Turnier 2012 verpasst - einen umfassenden Neuaufbau eingeleitet. Einzig die Mittelfeldspieler Holtby und Rudy sowie Solospitze Sukuta-Pasu fanden sich weiterhin im Aufgebot und im Gegensatz zum "Island-Debakel" auch in der Startelf wieder.
Bei einer Maximalanzahl von somit elf Neuen in der deutschen Anfangsformation kamen auch die in der jungen Bundesliga-Saison bisher furios aufspielenden Rausch (Hannover 96) und Herrmann (Gladbach) von Beginn zum Zug.
Die deutschen Youngster präsentierten sich vom Anpfiff weg couragiert in der Vorwärtsbewegung und erarbeiteten sich so Feldvorteile und Möglichkeiten. Tschechiens Keeper Vaclik klatschte das Leder sowohl nach nicht mal 60 Sekunden wie auch in der 7. Minute etwas unbeholfen aus dem Gefahrenbereich. In der 10. Minute klärte Reznik das Spielgerät nach einer Hereingabe von Sukuta-Pasu im letzten Moment vor dem einschussbereiten Herrmann zur Ecke. Wiederum nur fünf Zeigerumdrehungen später beförderte Kapitän Holtby im Anschluss an eine Rudy-Ecke von links am zweiten Pfosten die Kugel nur knapp rechts vorbei.
Die gleichwohl intensiv geführte Partie verlor fortan etwas an Tempo. Auch die Gastgeber wagten sich nun verstärkt in die Offensive. Doch die komplett neuformierte Adrion-Elf zeigte sich im Abwehrverhalten konsequent und aufmerksam. In der 33. Minute bauten die Deutschen ihr Chancenplus aus: Holtby zielte knapp am linken Kreuzeck vorbei, nur kurz später strich ein findiger Heber von Herrmann rechts am Gehäuse vorbei.
In der 38. Minute sorgte Marecek jedoch für die kalte Dusche: Sukuta-Pasu klärte eine Freistoßflanke von links etwas unbeholfen nach vorne. Der Anderlecht-Akteur zog aus zentraler Position trocken ab und jagte so die Kugel ins linke Eck. Die DFB-Auswahl versuchte vor dem Kabinengang noch zu antworten, blieb dabei aber erfolglos.
Beide Teams bestritten Durchgang zwei anfänglich weiter mit hoher Zweikampfintensität, worunter jedoch der Spielfluss zwischenzeitlich etwas litt. Die Deutschen ergriffen erneut als Erste die Initiative und kamen zu Chancen: Nach einer flachen Mlapa-Hereingabe lenkte Keeper Vaclik das Leder vor Herrmann zur Ecke (51.). Deutschland war auch weiterhin spielbestimmend, doch beim finalen Pass oder Abschluss mangelte es an Konsequenz bei den Adrion-Schützlingen, die eine Ecke an die nächste reihten. Wenngleich die DFB-Auswahl unbeirrt nach vorne drängte, bot sich den Hausherren in der 70. Minute eine Doppelchance. Erst jagte Cerny das Leder, das abgefälscht wurde, über den Kasten. Anschließend parierte Keeper Baumann glänzend einen Schuss des aufgerückten Celustka.
Zwei Minuten später glich Deutschland aus: Holtby führte eine Ecke kurz aus zu Jung, der aus der Distanz einfach draufhielt. Der aufgerückte Mainzer Kirchhoff lenkte das Leder in die Maschen. Den deutschen U21-Kickern boten sich auch in der Schlussphase, in der beide Teams sich mit offenem Visier begegneten, aber gleichwohl etwas an Spritzigkeit einbüßten, gute Möglichkeiten, die allerdings – exemplarisch die Chance von Sukuta-Pasu (93.) - ungenutzt blieben.
Zum Abschluss der EM-Qualifikation tritt die deutsche U 21 am Dienstag (17 Uhr) in Ingolstadt gegen Nordirland an.