Seit seinem Dienstantritt nach der WM 2006 hat Löw mit seinem Team in 71 Länderspielen 49 Siege gefeiert und dabei so manches Glanzlicht gesetzt. Vor allem die WM-Erfolge gegen England (4:1) und Argentinien (4:0) oder auch das 3:2 gegen Brasilien Anfang August zeugen davon, dass das junge deutsche Team auch mit den ganz Großen mithalten kann.
Zwölf Mal reichte es zu einem Unentschieden, zehn Mal verließ die DFB-Auswahl bei einem Torverhältnis von 174:56 als Verlierer den Platz - dabei besonders schmerzlich waren die beiden 0:1-Pleiten jeweils gegen Spanien im EM-Endspiel 2008 sowie im WM-Halbfinale 2010.
Durchwachsene Leistungen wie gegen Polen bewertet der 51-Jährigenicht als Rückschlag, sondern setzt auf dem Weg zum angestrebten EM-Titel auf den Lerneffekt: "Ich bin dankbar, dass wir solche Spiele machen können. Und ich bin dankbar, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen", so der 51-Jährige nach dem 2:2. "Es ist wichtig, auch auf Schwierigkeiten zu stoßen. Nach unseren jüngsten Siegen werden wir überall ein bisschen mehr gejagt. Daraus kann unsere junge Mannschaft viel lernen. Dann werden wir auch darauf vorbereitet sein, wenn es bei einem Turnier mal welche gibt."
EM-Qualifikation
Leistungsträger wie Bayerns Thomas Müller stoßen ins selbe Horn: "Wichtig ist, was der Trainer sieht und, dass wir die Philosophie umsetzen. Das Ergebnis ist zweitrangig."
Die gute Stimmung von Lahm & Co. konnte das Remis in Danzig trotz aller Selbstkritik also nicht trüben. "Wir haben heute alle viel zu viele Fehler gemacht. Das wissen wir selbst. In vier Wochen sieht das wieder ganz anders aus. Gegen die Türkei und Belgien wollen wir unbedingt gewinnen", so der Kapitän.
Gelingt dies am 7. Oktober zunächst in der Türkei und dann zum Abschluss vier Tage später zu Hause gegen die Belgier, würde die Nationalelf mit zehn Siegen in zehn Qualifikationsspielen in die Geschichtsbücher eingehen. Und in Löws persönlicher Bilanz den 50. Sieg beinhalten.
