Junioren

Blatter kontert die Sammer-Kritik

U20-WM: Nächster Akt im Abstellungstheater

Blatter kontert die Sammer-Kritik

FIFA-Präsident Sepp Blatter

Wurde ebenfalls deutlich: FIFA-Präsident Sepp Blatter. picture-alliance

"Es ist nicht richtig, dass große europäische Klubs ihre jungen Spieler nicht freigeben, selbst wenn sie nicht in der ersten Mannschaft spielen", sagte Blatter am Donnerstag. "Wenn sie nicht spielen, können sie auch keine Erfahrungen sammeln." Dem deutschen U20-Trainer Horst Hrubesch stehen gleich 29 Spieler nicht zur Verfügung, 25 Absagen hatten ihn im Vorfeld des Turniers erreicht. Dabei sei es doch besser für die Youngsters, "das zweitgrößte Weltturnier zu genießen als zuhause zu bleiben, um die Ersatzbank zu wärmen", wetterte der Schweizer weiter.

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Abgesehen von der englischen Auswahl, der auch einige Akteure nicht abgestellt wurden, haben alle anderen Nationen in Ägypten ihre Wunschspieler dabei. Nur in Deutschland erhob sich aufgrund der fehlenden Abstellungspflicht eine regelrechte Absagenflut, Talente wie Holger Badstuber, Thomas Müller (beide Bayern München) oder Toni Kroos (Bayer Leverkusen) erhielten von den Vereinen keine Freigabe.

Ihr Verhalten hatten die deutschen Klubs vor allem mit dem ungünstigen Termin erklärt: Die WM steigt mitten in der Bundesliga-Saison, und viele Spieler wollen keine Rückstufung in der Kaderhierarchie riskieren. Im kicker-Interview ließ DFB-Sportdirektor Sammer deshalb Dampf ab und reichte den "Schwarzen Peter" weiter: "Der Hauptschuldige ist die FIFA. Die muss ein Turnier wie die U-20-WM in den offiziellen Spielkalender aufnehmen."