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Juventus entlässt Ranieri

Italien: Platz drei in Gefahr - Ferrara Interimscoach

Juventus entlässt Ranieri

Cladio Ranieri

Ciao Torino: Claudio Ranieri ist nicht mehr Trainer von Juventus Turin. picture alliance

Nach dem 2:2 gegen Atalanta Bergamo vom Sonntag beträgt der Vorsprung der "Alten Dame" auf den AC Florenz nur noch einen Punkt. Platz drei und die direkte Qualifikation für die Champions League sind ernsthaft in Gefahr. Grund genug für Juve-Präsident Giovanni Cobolli Gigli, am Montag eine Krisensitzung einzuberufen, auf der Ranieri, dessen Vertrag in Turin noch bis Juni 2010 gelaufen wäre, seine Entlassung mitgeteilt wurde. Der Rauswurf ist für Ranieri eine Demütigung: Der Traditionsklub hatte seit 40 Jahren keinen Trainer mehr entlassen.

An den letzten beiden Spieltagen, an denen die Bianconeri in Siena und gegen Lazio antreten, soll Ciro Ferrara als Interimstrainer nun retten, was zu retten ist. Der gebürtige Neapolitaner war im Trainerstab der italienischen Weltmeistermannschaft von 2006. Nach der WM in Deutschland war er bis 2008 Leiter der Jugendabteilung der Turiner. "Die Spieler müssen ihren Stolz zurückfinden und wieder die richtige Motivation zeigen", sagte Ferrara. Juventus hat seit dem 4:1 gegen den AS Rom am 21. März nicht mehr gewonnen, es folgten sechs Unentschieden und eine Niederlage.

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Ranieri hatte beim italienischen Rekordmeister im Juni 2007 die Nachfolge von Didier Deschamps angetreten und die Bianconeri im nach der Rückkehr aus der Serie B, in die der Rekordmeister wegen des Manipulationsskandals absteigen hatte müssen, prompt in die Champions League geführt. In der laufenden Saison verschlechterte sich die Stimmung in Turin nach gutem Start jedoch zunehmend. Die Fans forderten wiederholt Ranieris Rauswurf, und auch in der Mannschaft bildete sich offenbar eine Fraktion gegen den Trainer.