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Inter Mailand entzieht Angreifer Mauro Icardi die Kapitänsbinde und nominiert ihn nicht für das Europa-League-Spiel bei Rapid Wien

Stürmer fehlt im Europa-League-Kader für Donnerstag

Inter entzieht Icardi die Kapitänsbinde

Muss die Kapitänsbinde abgeben: Mauro Icardi.

Muss die Kapitänsbinde abgeben: Mauro Icardi. imago

Am Mittwochnachmittag veröffentlichte Inter Mailand über Twitter die Mitteilung, dass Torhüter Handanovic den Tabellendritten ab sofort als Kapitän vertreten wird. Der 34-jährige Slowene, der seit Sommer 2012 das Inter-Tor hütet, folgt damit auf Icardi.

Eine offizielle Begründung für die Entscheidung gab der Klub nicht ab. Als möglicher Grund wären die anhaltenden Wechselgerüchte des 25-Jährigen zu nennen. Der Stürmer wird seit geraumer Zeit mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Spielraum für weitere Interpretationen bieten die Social-Media-Aktivitäten von Icardis Teamkollegen Marcelo Brozovic: Der Kroate hatte auf Instagram drei Meldungen zur Absetzung Icardis mit einem Like versehen.

Inter-Vizepräsident Zanetti: Icardi "Zukunft" des Klubs

Wenige Stunden nach Icardis Entmachtung wurde auch bekannt, dass der Stürmer nicht für den Kader des Europa-League-Spiels bei Rapid Wien am Donnerstag (18.55 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nominiert wurde - Inter verzichtet im Hinspiel der Zwischenrunde auf die Dienste seines Torjägers.

Inzwischen äußerte sich jedenfalls auch Mailands Coach Luciano Spalletti. "Es war seine Entscheidung, nicht mitzureisen», so der Inter-Trainer am Abend auf einer Pressekonferenz im Allianz Stadion. Die Gründe für die Absetzung des Stürmers sind damit dennoch unklar. "Es sind Sachen vorgefallen, die nicht ausgesprochen, begradigt, geklärt worden sind, was schlecht für die Atmosphäre war", ergänzte Spalletti immerhin. "Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und eine Entscheidung für das Wohl von Inter Mailand getroffen."

Es sind Sachen vorgefallen, die nicht ausgesprochen, begradigt, geklärt worden sind.

Inter-Trainer Luciano Spalletti

Dennoch überrascht Icardis Degradierung: Erst am Montag hatte Inter-Legende und Vizepräsident Javier Zanetti den Argentinier gemeinsam mit seinem Landsmann Lautaro Martinez gegenüber "spox" als "die Zukunft" des Klubs bezeichnet. "Icardi ist immer noch jung, aber fantastisch. Was er in seinem Alter schon alles erreicht hat, wie schnell er sich im italienischen Fußball eingefunden hat. Icardi und Lautaro sind die Zukunft des Klubs", sagte Zanetti.

Zudem hatte Icardis Frau Wanda Nara, gleichzeitig auch Beraterin des Mittelstürmers, in den letzten Wochen mehrfach erklärt, dass der Rechtsfuß bei Inter verlängern werde. Icardis aktuelles Arbeitspapier läuft noch bis Sommer 2021.

Der argentinische Nationalspieler steht seit 2013 in Mailand unter Vertrag, nach seinem Wechsel aus Genua traf er in bislang 210 Spielen 122-mal und bereitete 26 weitere Tore vor.

kon