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Arsenal-Trainer Arsene Wenger stellt die Moral der Premier League infrage - Enges Rennen um die Champions League

Manche Teams schon im Ferienmodus? Guardiola widerspricht

Wenger stellt die Moral der Premier League infrage

Schon in den Ferien? Arsene Wenger stellt die Professionalität einiger Teams infrage.

Schon in den Ferien? Arsene Wenger stellt die Professionalität einiger Teams infrage. imago

"Manche Teams tauchen auf, andere sind schon in den Ferien. Wir mussten in Stoke und Southampton sehr hart kämpfen. Aber manche Teams gönnen sich eine Verschnaufpause, sobald sie gerettet sind", befand Wenger bei seiner Pressekonferenz vor dem Nachholspiel gegen Sunderland am Dienstagabend (20.45 Uhr, LIVE! auf kicker.de) und setzte zur Generalkritik an: "Das hat es vor zehn Jahren noch nicht gegeben. Die Mentalität der Liga hat sich geändert. Die Moral hat sich sehr verändert. Es ist nicht zu entschuldigen, wenn man nicht sein Bestes gibt."

Wenger hat die Champions League mit Arsenal noch nie verpasst

Einzelne Vereine wollte Wenger nicht nennen. Manchester United, das sich nur noch auf die Europa League konzentriert, bei Arsenal deshalb unlängst nur mit einer B-Elf antrat und nach 25 Spielen ohne Niederlage erstmals wieder verlor, wohl eher nicht. Es lag vielmehr nahe, dass er zum Beispiel auf die 0:4-Pleite von West Ham United gegen Liverpool am Sonntag anspielte, die Arsenals Chancen auf die Champions League auf ein Minimum schrumpfen ließ.

Liverpool hat vier Punkte Vorsprung auf die Gunners (bei einem absolvierten Spiel mehr) und spielt noch zu Hause gegen Absteiger Middlesbrough. Manchester City liegt drei Punkte vor Arsenal (bei gleicher Spielezahl) und tritt noch zu Hause gegen West Bromwich Albion und auswärts beim FC Watford an. 17-mal in Folge hatte sich Arsenal unter Wenger für die Gruppenphase der Königsklasse qualifiziert - diesmal wird es wohl nicht mehr klappen.

Fünfter mit 75 Punkten? Letzte Saison wurde Arsenal mit 71 Zweiter

Wenger betonte am Montag, dass seinem Team in dieser Saison die Konstanz gefehlt habe und dass man sich das Abschneiden in erster Linie selbst zuzuschreiben habe. Dennoch hielt er fest: "Es sieht so aus, als ob viele Teams, den Fokus verloren haben", meinte der Franzose: "Ich denke, professionell zu sein, heißt, bis zur letzten Sekunde der Saison seinen Job ordentlich zu machen."

Bei zwei Siegen in den verbleibenden Spielen gegen Absteiger Sunderland am Dienstag (vielleicht ohne die angeschlagenen Laurent Koscielny und Alexis Sanchez) und Everton zum Abschluss am Sonntag hätte Arsenal am Saisonende 75 Punkte auf dem Konto. Das wären vier mehr als in der vergangenen Spielzeit, als am Ende Platz 2 zu Buche stand. Wenn es trotzdem nicht klappen sollte mit der Champions League, "wird es frustierend sein", meinte Wenger: "Aber wenigstens haben wir dann bis zum Ende unseren Job gemacht."

Guardiolas Rat an Wenger: "Mach es während der Saison besser..."

Pep Guardiola machte indes klar, dass er von Wengers Vorwürfen nicht allzu viel hält. "Ich verstehe nicht, wie Trainer über andere Klubs und andere Teams sprechen können. Fragt Arsene, nicht mich", antwortete der Trainer von Manchester City bei seiner Pressekonferenz auf eine entsprechende Frage.

Wenn man nicht in dieser Situation sein will, muss man selbst mehr Spiele gewinnen.

Pep Guardiola hält von Arsene Wengers Vorwürfen nichts

"Ich habe in meinem Leben noch nie einen Spieler gesehen, der aufs Feld gegangen ist und nicht versuchen wollte zu gewinnen. Wenn man nicht in dieser Situation sein will, muss man selbst mehr Spiele gewinnen", meinte der Katalane und sagte Richtung Wenger: "Er spielt gegen Sunderland und Everton, richtig? Beide sind auch durch, oder? Die einen abgestiegen, die anderen in der Europa League. Das ist die gleiche Situation, also sollte man sich nicht beschweren. Mach es während der Saison besser, dann hast du dieses Problem nicht."

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