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Napoli erobert das Olimpico - Neuer Rekord für Juve

Serie A, 23. Spieltag: Top-Teams im Gleichschritt

Napoli erobert das Olimpico - Neuer Rekord für Juve

Trifft und trifft und trifft: Gonzalo Higuain vom SSC Neapel (re.).

Trifft und trifft und trifft: Gonzalo Higuain vom SSC Neapel (re.). Getty Images

Napoli hat einen Traum: erstmals seit 1989/90 wieder den Scudetto holen. Und derzeit sieht es ganz aus, auch und vor allem wegen eines Mannes: Gonzalo Higuain. Der Argentinier ist auf dem Zenit seines Leistungsvermögens und schießt Tore wie am Fließband. Das bekam am Mittwoch auch Lazio Rom zu spüren. 24 Minuten dauerte es, da schlug "El Pepita" im Stadio Olimpico zu: Über Callejon landete der Ball bei Higuain, der aus kürzester Distanz und durchaus mit einer gehörigen Portion Glück das 1:0 markierte. 23. Tor im 23. Spiel - was für eine Quote! So glücklich die Führung auch war, unverdient war sie nicht, da Lazio vor allem offensiv kaum in Erscheinung getreten war - daran änderte auch Klose nichts, der in der Startelf stand.

Die Römer agierten zu pomadig, wirkten uninspiriert und kassierten noch vor der Pause das 0:2 durch Callejon, der gekonnt aus 16 Meter per Lupfer einnetzte (27.). Zu allem Überfluss musste Candreva noch vor der Pause verletzungsbedingt raus. Nach Wiederanpfiff änderte sich das Bild, denn auf einmal drehte Lazio auf und Napoli geriet unter Druck, hielt diesem aber Stand, auch weil die Laziali zu wenig Zug zum Tor entwickelten und sich so für das 0:5 aus dem Hinspiel auch nicht revanchieren konnten. Negativ traten zudem Fans der Gastgeber auf, die durch rassistische Rufe sogar eine Spielunterbrechung erzwangen. Ein Verhalten, das sicherlich noch ein Nachspiel für Rom haben wird. Für Lazio bedeutete die Schlappe auch das Ende seiner Serie von zuvor sieben Ligaspielen ohne Niederlage.

Juventus feiert Arbeitssieg und stellt Vereinsrekord auf

Der Sieg war für Neapel umso wichtiger, wurde doch so Verfolger Juventus Turin weiter auf Distanz gehalten. Die Alte Dame fuhr nämlich gegen Genua den 13. Liga-Sieg in Serie ein. Das Team von Massimiliano Allegri dürfte diesen aber eher unter dem Punkt Arbeitssieg verbuchen, da Juve ohne die verletzten Khedira und Mandzukic nur dank eines Eigentors von de Maio (30.) gewann. Unabhängig davon stellten die Turiner einen neuen Vereinsrekord auf. Vier Siege sind es noch auf die Ligabestmarke von 17 Siegen in Folge, die Inter Mailand 2006/07 aufgestellt hatte. Für Allegri ist das nicht der Rede wert. "Solche Rekorde sind ganz nett im Almanach nachzulesen", hatte der Coach schon vor der Partie erklärt und betont: "Was soll ich damit anfangen, wenn wir in den verbleibenden Spielen die Meisterschaft verpassen?" Durch den Sieg bleibt Juve zumindest mit weiterhin zwei Punkten Rückstand auf Tuchfühlung mit Napoli.

Inter siegt ohne Mancini - Zarate rettet Florenz

Der entscheidende Mann: Mauro Icardi (re.) bescherte Inter den ersehnten Sieg.

Der entscheidende Mann: Mauro Icardi (re.) bescherte Inter den ersehnten Sieg. Getty Images

Apropos Inter. Die Nerazzurri, die ohne ihren gesperrten Trainer Roberto Mancini auskommen mussten, mühten sich zu Hause gegen Chievo Verona zu einem 1:0-Sieg. Icardi glückte kurz nach Wiederanpfiff der Treffer des Abends. So mühevoll er auch war, so befreiend dürfte sich der Minimalerfolg für Inter angefühlt haben. Denn: Er bedeutete das Ende einer Negativserie von zuletzt vier sieglosen Liga-Spielen nacheinander.

Und beinahe wäre Inter auf Platz drei geklettert, allerdings nur beinahe. In Florenz sah es lange danach aus, als würde die Fiorentina straucheln. Gegen des abstiegsbedrohte Carpi stand es bis in die Nachspielzeit hinein 1:1, und das trotz einer frühen Führung der Hausherren durch Borja Valero (2.). Lasagna verdarb den Toskanern aber mit seinem Ausgleichstreffer nach 73 Minuten den Appetit - aber eben nicht ganz. Denn die Viola schlug in der dritten Minute der Nachspielzeit in Person von Zarate zu. Der Argentinier war erst nach 77 Minuten eingewechselt worden und avancierte dann zum Matchwinner für Florenz.

Milan setzt seinen Aufwärtstrend fort

Neben Inter gab es auch beim AC Mailand Grund zur Freude, denn die Rossoneri setzten ihren Aufwärtstrend fort. In Mailand hatten zuletzt Trainer Sinisa Mihajlovic und Präsident Silvio Berlusconi zwar ein paar Giftpfeile hin und her geschossen, sich dann aber wieder ein wenig angenähert. Das Verhältnis der beiden Persönlichkeiten hatte sich verschlechtert, weil es sportlich nicht lief. Der Serbe stand sogar schon auf der Kippe, doch dann kriegten seine Schützlinge doch die Kurve und stellten ihre gute Form auch in Palermo unter Beweis. Milan reiste mit einer Serie von sechs Spielen ohne Niederlage nach Palermo und wollte diese Serie dort ausbauen. Ein Vorhaben, das klappte: Bacca (19.) und Niang (33., FE) sorgten noch vor der Pause für klare Verhältnisse.

Salah beendet Wartezeit - Rom feiert auswärts

Nach über drei Monaten traf er mal wieder: Mohamed Salah.

Nach über drei Monaten traf er mal wieder: Mohamed Salah. Getty Images

Die Roma trat dabei mit dem erst am Montag aus Genua geholten Diego Perotti an. Trainer Luciano Spaletti vertraute dabei auf eine Dreierkette mit Antonio Rüdiger und sah zunächst ein solides Spiel seiner Mannschaft, die zwar Feldvorteile hatte, sich aber nur selten klare Chancen erspielte. Die erste nennenswerte Gelegenheit hatten die Gastgeber durch Sansone, der allerdings an Szczesny scheiterte. Danach schlug aber die Stunde von Salah, der die Römer bereits in der elften Minute mit einem gekonnten Schlenzer aus 16 Metern ins rechte Eck in Front brachte. Für den Ägypter endete damit eine über drei Monate währende Torflaute. Letztmals hatte er am 25. Oktober beim 2:1 in Florenz getroffen.

Maicon hätte nach etwas mehr als einer halben Stunde die Roma in sichere Bahnen lenken können, allerdings vergab der Brasilianer, sodass es ein spannendes Spiel blieb. Nach Wiederanpfiff trat dann Sassuolo auch noch deutlich selbstbewusster auf und bot dem Favoriten nun Paroli. Die Hausherren kamen schließlich auch zur ganz dicken Möglichkeit auf den Ausgleich, nachdem Nainggolan im eigenen Sechzehner Pellegrini von den Beinen holte. Es gab Strafstoß und zudem Gelb-Rot für den Belgier, der danach aber heilfroh gewesen sein dürfte, als Berardi den Ball aus elf Metern über das Tor jagte (87.). In der Nachspielzeit war es dann Roms Neuzugang El Shaarawy (90.+4), der einen Konter eiskalt abschloss und den 2:0-Auswärtssieg perfekt machte.

drm