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Lazio im Pech - Juventus mischt wieder mit

Serie A, 16. Spieltag: Absage in Sassuolo - Napoli vs. Roma 0:0

Lazio im Pech - Juventus mischt wieder mit

Wieder kein Sieg: Lazios Djordjevic, hier im Duell mit Zukanovic (li.).

Wieder kein Sieg: Lazios Djordjevic, hier im Duell mit Zukanovic (li.). Getty Images

In der Serie A kam es am Montagabend zum Krisentreffen zwischen Lazio Rom und Sampdoria Genua. Vor allem Samp hatte zuletzt immer wieder herbe Niederlage einstecken müssen: Vier Niederlagen in Folge und sechs Spielen ohne Sieg, die Bilanz der Genueser vor ihrer Reise nach Rom las sich ernüchternd. Auf der anderen Seite Lazio, das mit drei sieglosen Spielen im Gepäck antreten musste. Das Ziel war klar: Beide Klubs wollten die Trendwende einleiten. Roms Trainer Stefano Pioli setzte dabei auf die Doppelspitze Klose/Djordjevic. Lazio trat im 4-4-2 auf, kam in Hälfte eins offensiv aber kaum zur Geltung. Erst nach Wiederanpfiff änderte sich das.

Rom musste sich aber bis tief in die zweite Hälfte hinein warten, ehe es in Führung ging: Der für Klose eingewechselte Matri war in der 78. Minute zur Stelle und lenkte eine Flanke von links per Kopf passgenau in den linken Winkel. Lazios Schlussmann Marchetti freute sich derart über das Tor, dass er sich während des Jubels am Oberschenkel verletzte und nicht weitermachen konnte. Berisha kam und wurde zum Unheilsbringer: Bei einer völlig übermotivierten Rettungsaktion foulte der Albaner Luis Muriel und verursachte so den Freistoß, den Zukanovic in der dritten Minute der Nachspielzeit nutzte, um unter Mithilfe der Mauer aus 17 Metern den 1:1 zu markieren. Der späte Ausgleich dürfte im Grunde nur Samp weiterhelfen, das so aus einem bereits verloren geglaubten Spiel noch einen Punkt mitnahm und obendrein die eigene Niederlagenserie stoppte. Lazio verpasste es hingegen, sich auf einen einstelligen Tabellenplatz zu schieben.

Mandzukic schießt Juve im Kampf um den Scudetto zurück

Mario Mandzukic

Der Siegtreffer zum zwischenzeitlichen 2:1! Mario Mandzukic ermöglichte gegen Florenz den wichtigen Dreier im Spitzenspiel. Getty Images

Mit einem insgesamt überzeugenden 3:1 gegen Spitzenteam Florenz hat Juventus Turin die eigenen Ansprüche, auch im fünften Jahr in Folge die italienische Meisterschaft einzufahren, unter Beweis gestellt. Dabei musste die Alte Dame am Sonntagabend auch noch einen frühen Rückschlag einstecken: Bereits in der 3. Spielminute fiel Kalinic viel zu leicht im Strafraum. Schiedsrichter Daniele Orsato entschied dennoch auf Strafstoß, den Ilicic wuchtig verwandelte und so Torwart Buffon keine Chance ließ. Die direkte Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Evra hatte Raum über die linke Seite und flankte scharf nach innen. Am zweiten Pfosten köpfte der ehemalige Viola-Akteur Cuadrado im Stehen und etwas unorthodox, der Ball senkte sich im Bogen ins linke lange Eck (6.).

In der Folge egalisierten sich beide Mannschaften über weite Strecken, wenngleich die Bianconeri aufgrund starker Abwehrarbeit und kluger Nadelstiche immer etwas gefährlicher wirkten. Das sollte sich in der 80. Minute verdientermaßen auszahlen: Pogba steckte herrlich für Dybala durch, der zunächst noch an Torhüter Tatarusanu scheiterte. Mandzukic war aber mitgelaufen, eilte zum freiliegenden Ball und schoss ihn im Fallen unter die Querlatte. In der Nachspielzeit legte dann das derzeitige Aushägneschild von Juventus das 3:1 nach: Dybala wurde von Cuadrado bedient, ließ einen Gegenspieler lässig aussteigen und schob humorlos ein. Turin übersprang mit diesem Dreier die Roma und steht nunmehr mit 30 Zählern auf Rang vier, nur noch sechs Punkte hinter Spitzenreiter Inter Mailand. Zudem schraubt die Alte Dame derzeit weiter an ihrer beeindruckenden Serie: Das 3:1 gegen die Fiorentina war schon der sechste Ligaerfolg in Serie bei nur drei Gegentoren.

Neapel und Rom können ihre Sturmreihen nicht entfesseln

Edin Dzeko gegen Kalidou Koulibaly

In einem zweikampfbetonten Spiel trennten sich Neapel und die Roma 1:1. Hier duellieren sich Kalidou Koulibaly und Edin Dzeko. Getty Images

Am frühen Sonntagabend stand im San Paolo das mit Spannung erwartete Spitzenspiel zwischen Napoli und der Roma an. Beide Klubs hatten bis dato in der Serie A zusammen stolze 58 (!) Tore geschossen. Es durfte also berechtigerweise auf viel Offensivspektakel gehofft werden - allein es gab keines. Sowohl die Neapolitaner als auch die Giallorossi kamen über ein paar gute Vorstöße nicht hinaus, die besten Chancen verzeichneten noch Salah (5.), Dzeko (14.) und Hamsik (60. und 85.). Vor allem die letzte Möglichkeit hatte es dabei in sich: Roma-Keeper Szczesny entschärfte einen Knaller des SSC-Kapitäns mit einer starken Parade. Über die Nullnummer freute sich am Ende vor allem Tabellenführer Inter Mailand.

In Italiens Hauptstadt bleibt dagegen die Ungewissheit, ob das Weihnachtstief tatsächlich noch in diesem Jahr überwunden werden kann. Seit nunmehr sechs Pflichtspielen ist dem Meisterschaftskandidat kein Dreier mehr gelungen. Immerhin: In der Champions League hatte sich Rom mit mickrigen sechs Punkten und 16 Gegentoren (Negativrekord) mit Glück ins Achtelfinale gerettet - Minimalziel erreicht.

Der Ohrenschrauber schlägt in San Siro zu

Luca Toni

Luca Toni hat mit seinem Elfmetertreffer nun neun Tore in 17 Spielen gegen Milan erzielt. picture alliance

Luca Toni hat Milan am Sonntagnachmittag in die Suppe gespuckt! Der frühere Münchner und mit 38 Jahren nimmermüde Angreifer rettete Außenseiter Hellas Verona mit seinem sicher unter die Querlatte verwandelten Elfmeter gegen den 16-jährigen Keeper Donnarumma in der 57. Minute einen Punkt. Natürlich folgte hernach der bestens bekannte Ohrenschrauber-Jubel. Viel bringt dieser Punkt den Gialloblu aber nicht, sie stehen mit äußerst mageren sieben Punkten nach wie vor am Tabellenende. Das bedeutet neun (!) Zähler Rückstand zum rettenden Ufer. Die heimischen Rossoneri verpassten es dagegen, mit einem Dreier ganz dicht im Rennen um die internationalen Ränge zu bleiben. Das Team von Coach Sinisa Mihajlovic ging zwar durch Bacca in Front (52.), doch ein Bärendienst von de Jong (Rote Karte, 56.) und der folgende Elfmeter von Toni kostete Milan letztlich zwei sicherlich eingeplante Punkte.


Icardi ist zur Stelle - Udine hilft fleißig mit

Wie erwartet kehrte bei Inter Mailand Angreifer und Kapitän Icardi in Udine am Samstag zurück. Der 22-jährige Argentinier wurde am letzten Wochenende nicht nur wegen Formschwäche auf die Bank verbannt, sondern war auch noch Opfer eines Überfalls geworden. Auch der Ex-Wolfsburger Perisic durfte gegenüber dem 0:1 gegen Genua wieder ran, Montoya ersetzte den gesperrten d'Ambrosio in der Abwehr.

Mauro Icardi

Inters Icardi jubelt über sein Führungstor in Udine. Es sollte noch ein weiterer Treffer hinzukommen. Getty Images

Beide Teams benötigten nicht viel Anlaufzeit, sondern waren sofort auf Betriebstemperatur. Doch Udinese-Keeper Karnezis war bei einer Jovetic-Chance (7.) ebenso zur Stelle wie in der 14. Minute Gegenüber Handanovic bei einer Thereau-Möglichkeit. Udinese blieb dann das agilere Team, neben dem gefährlichen Thereau machte auch Routinier di Natale viel Betrieb. Doch die Tore fielen auf der anderen Seite, jeweils nach schweren Patzern von Domizzi. Der 35-Jährige pennte zunächst nach einem Pass von Bruno Fernandes. Icardi sprintete dazwischen und bedankte sich in der 23. Minute mit dem 1:0 für Inter. In der 31. Minute spielte Domizzi den Ball Jovetic "vorbildlich" in die Füße, der Montenegriner nahm das Geschenk zum 2:0 dankend an.

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht mehr richtig viel. Inter hatte viel Ballbesitz, Udine lief lange Zeit der Musik nur hinterher. Zunächst hätte Unglücksrabe Domizzi fast ein Eigentor fabriziert (53.), dann verpasste Ljajic die endgültige Entscheidung (61.). In der 69. Minute hätte Iturra den Hausherren wieder Leben einhauchen können, doch nachdem Handanovic abklatschen ließ, setzte er den Abpraller aus kurzer Distanz neben das Tor (70.). Das war's dann mehr oder weniger, doch Udinese erwies sich weiter als vorbildlicher Gastgeber und hatte für die Gäste noch ein drittes Geschenk parat: Lodi spielte den Ball genau in die Füße von Icardi, der bedankte sich erneut artig und traf trocken zum 3:0 (84.). Damit nicht genug, drei Minuten später schlenzte Brozovic den Ball gekonnt zum 4:0-Endstand ins rechte Toreck. Die Nerazzurri, die in zuvor 15 Ligaspielen gerade einmal 18 Treffer erzielt hatten, verteidigten durch den Erfolg ihre Tabellenführung souverän.

Bologna gewinnt bei erneut undiszipliniertem CFC - Nebel in Sassuolo

Amadou Diawara und Diego Perotti

Bolognas Diawara liegt noch am Boden, Genuas Rotsünder Perotti (re.) verlässt den Platz. Getty Images

Bereits am Samstagnachmittag eröffneten CFC Genua und Bologna den 16. Spieltag. Das bessere Ende hatte Bologna für sich, das dank eines Treffers von Rossettini in der zweiten Minute der Nachspielzeit die zweite Partie in Folge gewann. Dabei sah es im Stadion Luigi Ferraris eigentlich lange Zeit nach einem Erfolg Genuas aus. Denn das Heimteam war die dominierende Elf, Mirante im Tor Bolognas erwischte allerdings einen Sahnetag und brachte die CFC-Angreifer zur Verzweiflung. Die Ligurier schwächten sich jedoch selbst, als Perotti in der 81. Minute die Rote Karte sah. Bereits der achte Platzverweis für den CFC - Höchstwert in der Serie A! Bologna nutzte die nummerische Überlegenheit zwar zum Siegtor aus, beendete die Partie allerdings auch nicht in voller Stärke. Denn Diawara ließ sich gegen Schiedsrichter Marco di Bello zu einer verbalen Entgleisung hinreißen und flog quasi mit dem Schlusspfiff vom Platz.

Am frühen Abend gastierte Frosinone Calcio bei US Palermo. Der Aufsteiger war bereits zuvor das schwächste Auswärtsteam der Liga gewesen und gab auch auf Sizilien keine gute Figur ab. Am Ende siegte Palermo locker mit 4:1 und konnte sich nach zuvor zwei Heimpleiten wieder über einen Dreier freuen.

Eigentlich sollte auch in Sassuolo gespielt werden, doch der berühmt-berüchtigte Nebel der Emilia-Romagna legte sich über das Stadion Mapei. Den Offiziellen blieb nichts anderes übrig, als die Partie abzusagen.

jer/mag/drm