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Vardy trifft wieder - Mourinho kassiert neunte Pleite

16. Spieltag: ManCity siegt spät - ManUnited kriselt

Vardy trifft wieder - Mourinho kassiert neunte Pleite

Treffsicher gegen den FC Chelsea: Riyad Mahrez und James Vardy von Leicester City.

Treffsicher gegen den FC Chelsea: Riyad Mahrez und James Vardy von Leicester City. imago

Vardy und Mahrez lassen Mourinho alt aussehen

Im mit Spannung erwarteten Duell am Montagabend setzte sich Spitzenteam Leicester City gegen das nach wie vor gewaltig strauchelnde Chelsea mit 2:1 durch. Die Foxes konnten sich dabei einmal mehr auf ihr treffsicheres Gespann, bestehend aus Mahrez und Vardy, verlassen. Während Letzterer mit einem wuchtigen Volley CFC-Keeper Courtois keine Chance ließ (34.), legte Mahrez in Abschnitt zwei mit einer tollen Annahme, einigen Haken gegen den zu passiven Azpilicueta und einem grandiosen Schuss in den linken Winkel nach (48.).

Im zweiten Durchgang gaben sich die dieses Mal in weiß gekleideten Blues, die in Hälfte eins durch Matic bereits die Latte getroffen hatten (36.), nicht auf - zunächst scheiterten Diego Costa und Ivanovic aus besten Lagen (62. und 63.). In Minute 77 stach dann Joker Remy zu: Der Stürmer stieg nach einer Flanke von Pedro hoch und nickte aus der Nahdistanz ein - 1:2. Die in königsblau ausgestatteten Foxes aber brachten den knappen Vorsprung über die Zeit und ergatterten sich die Tabellenführung zurück. Mit aktuell 34 Treffern stellen sie zudem den torgefährlichsten Angriff der Liga - dahinter folgt ManCity (32). Zudem wurde einmal mehr Vardy im King Power Stadium gefeiert: Der 28-Jährige ist nun der erste Spieler seit Rooney (2012), der es geschafft hat, in sechs aufeinanderfolgenden Heimspielen immer zu treffen.

Giroud trifft weiter - Özil legt wieder auf

Aaron Ramsey und Mesut Özil

Vorbereiter und Vollstrecker: Aaron Ramsey und Mesut Özil. picture alliance

Arsenal erfüllte nach der Kür in der Champions League (3:0 bei Olympiakos Piräus) seine Pflichtaufgabe in der Premier League bei Aston Villa letztlich souverän und übernimmt damit zumindest bis Montag die Tabellenspitze. Dagegen wird es über dem Villa Park immer dunkler – seit nunmehr 15 Spielen wartet das Team auf einen Sieg. Die Gunners erwischten den perfekten Start und bekamen nach einem Foul von Hutton an Walcott schon in der Anfangsphase einen Elfmeter zugesprochen. Giroud, nach seinem Dreierpack in der Champions League ohnehin in Torlaune, trat an und verwandelte sicher. Arsenal zog sich hernach zurück, ließ die Villans kommen und lauerte auf schnelle Gegenattacken. Das Team von Remi Garde kam nur bis zum Sechzehner, dann machten die Gunners konsequent dicht und verengten die Räume. Und wenn Arsenal die Kugel hatte, verschob sich das Szenario einfach auf die andere Seite, auch die Hausherren ließen sich weit zurückfallen, wenn der Gegner das Spielgerät hatte. Das Tempo war hüben wie drüben recht übersichtlich. Doch wenn es darauf ankam, schaltete das Team von Arsene Wenger schnell zwei Gänge hoch – so auch beim zweiten Treffer. Hinten eroberte Ramsey den Ball, Walcott behielt die Übersicht, spielte steil zu Özil, der ganz uneigennützig vor dem Keeper nochmal quer legte und Ramsey – mittlerweile aufgerückt - damit den Treffer schenkte. Für den deutschen Nationalspieler war es schon die 13. Torvorbereitung der Saison.

Mit deutlich mehr Dampf kam Aston Villa aus der Kabine und Arsenal ging es zeitweise zu locker an. Die beste Chance hatte in dieser Phase Sinclair, der aus kurzer Distanz nur knapp drüber köpfte. Özil und Co. machten weiterhin nur das Nötigste und das war eben recht wenig. Deshalb schleppte sich die Partie ohne große Höhepunkte dem Ende entgegen und Arsenal brachte den Sieg gegen letztlich zu harmlose Hausherren über die Zeit. Schon vor dem Spiel hatte Ramsey betont, das genau diese Spiele wichtig seien, wenn man die Premier League gewinnen will. Nun muss Leicester am Montag gegen Chelsea antworten.

Torlos-Rekord für Cech

Ganz nebenbei gab es für Keeper Cech noch einen Eintrag in die Geschichtsbücher, denn er blieb durch den 2:0-Erfolg zum 169-mal ohne Gegentor und schloss damit zu David James auf. Allerdings benötigte der Tscheche nur 349 Spiele, während James dann doch 572 Partien absolvieren musste.

Origi rettet Liverpool das Remis - Lovren verletzt

Divock Origi

Premiere: Divock Origi trifft erstmals in der Premier League. imago

Dank eines späten Treffers von Origi zum 2:2-Endstand rettete Liverpool in der Nachspielzeit gegen West Brom einen Punkt. Die Zuschauer in Anfield sahen in der ersten Hälfte ein abwechslungsreiches Spiel. Zunächst übernahm das Team von Jürgen Klopp erwartungsgemäß die Initiative und war folglich die bessere Mannschaft. Teilweise kamen die Gäste gar nicht mehr aus ihrer Hälfte. Die Führung kam denn auch nicht überraschend. Coutinho und Lallana bereiteten dabei schön vor, Henderson musste aus kurzer Distanz nur noch vollenden. Doch die Gäste erwachten jetzt, kamen auch immer wieder gut vors Tor. Nach einer Ecke griff dann Liverpools Keeper Mignolet daneben und Dawson nutzte die Unordnung und staubte zum 1:1 ab. Richtig überzeugend waren die Reds auch in der Folge nicht, einzig Benteke hatte noch einen vielversprechenden Abschluss, verzog aber knapp. Kurz vor der Pause hatte das Team von Klopp dann sogar Glück, dass der Schiedsrichter eine Abseitsposition von Olsson erkannte und seinem Treffer die Anerkennung verweigerte.

Nach dem Wechsel hatten wieder die Reds das Zepter in der Hand, allerdings waren die Abschlüsse nicht zwingend genug. Oft wurde Benteke hoch angespielt, doch der Belgier konnte nichts damit anfangen. Dagegen wurde es immer gefährlich, sobald die Baggies einen Standard bekamen und im Anschluss an eine Ecke war es dann soweit. Olsson köpfte am kurzen Pfosten ein und Liverpool lag zurück. Dann kam es noch dicker. Lovren verletzt sich nach einem Zweikampf mit Gardner schwer und wurde mit einer offenen Knieverletzung vom Feld getragen. Trotz des Schocks folgte kurz darauf die beste Chance für Liverpool, aber Lallana scheiterte im Eins-gegen-Eins am gegnerischen Keeper. In den letzten Minuten warfen die Hausherren alles nach vorn und wurde für den Einsatz belohnt. In der Nachspielzeit erzielte Origi per abgefälschtem Schuss das Tor zum 2:2.

Newcastle schlägt auch Tottenham

Zum echten Favoritenschreck entwickelt sich allmählich Newcastle United. Letzte Woche musste Liverpool ja schon dran glauben (2:0) und an diesem Wochenende erwischte es Tottenham Hotspur. Mitrovic und Ayoze Perez in der dritten Minute der Nachspielzeit drehten die Partie, nachdem Dier Tottenham zwischenzeitlich in Führung gebracht hatte. Für das Team von Mauricio Pochettino war es erst die zweite Saisonniederlage.

Yaya Touré rettet ManCity

Yaya Touré, Eliaquim Mangala und Wilfried Bony

ManCitys Torschütze Bony (re.) jubelt mit Yaya Touré (li.) und Mangala. imago

Mit sehr viel Glück hat Manchester City am Samstag den nächsten Rückschlag im Titelrennen abgewendet: Eine Woche nach dem 0:2 in Stoke rettete Yaya Touré, dessen Schuss Iheanacho perfekt mit dem Rücken abfälschte, in der Nachspielzeit gegen Swansea am Samstag einen zittrigen 2:1-Sieg.

Die Gäste, bei denen Interimstrainer Alan Curtis für den unter der Woche entlassenen Garry Monk auf der Bank saß, hatten erst in der letzten Minute ausgeglichen: Der eingewechselte Gomis überwand Hart mit einem Schuss aus spitzem Winkel unter die Latte. Zuvor hatte in einem verregneten Spiel das Führungstor des Ex-Swansea-Stürmers Bony den Unterschied gemacht, der eine Ecke wuchtig einköpfte (26.). Dass De Bruyne bis zur 67. Minute geschont wurde, blieb nicht ohne Folgen - ManCity fehlte es an Inspiration. Doch für drei Punkte reichte es trotzdem.

Bournemouth stellt mit ManUnited dem nächsten Favoriten ein Bein

Joshua King

Ausgerechnet der Ex-ManUnited-Spieler King sorgte für Bournemouths Sieg gegen die Red Devils. imago

Dagegen musste der Lokalrivale Manchester United einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Vier Tage nach dem Aus in der Champions League beim VfL Wolfsburg (2:3) unterlag die Elf von Trainer Louis van Gaal mit 1:2 beim Kellerkind AFC Bournemouth.

Gegenüber der Pleite bei den Wölfen nahm van Gaal drei Veränderungen vor. Im Mittelfeld begann Kapitän Carrick für den in der Liga gesperrten Schweinsteiger, zudem rotierten die beiden Verteidiger Borthwick-Jackson und McNair in das Team. Bournemouth begann mit der gleichen Elf, die zuletzt mit dem 1:0 beim FC Chelsea überrascht hatte.

Die Partie im Vitality Stadium begann mit einem klassischen Paukenschlag. Denn keine 120 Sekunden waren gespielt, und der Ball lag bereits im Netz. Allerdings unterkuriosen Umständen und unter tätiger Mithilfe des Windes. Denn Stanislas verwandelte eine Ecke direkt zum 1:0 für AFC! ManUnited-Keeper de Gea sah natürlich alles andere als glücklich aus, doch der böige Wind beförderte den Ball genau in das lange Toreck!

ManUnited benötigte lange Zeit, um sich von dem Schock des Rückstands zu erholen. Die Red Devils erarbeiteten sich dann aber mehr und mehr Spielanteile, Fellaini belohnte seine Farben dann mit dem 1:1. Zunächst parierte Bournemouths Goalie Boruc einen Schuss von Depay glänzend, war dann aber gegen den Nachschuss des Belgiers chancenlos (26.). Allerdings gab der Ausgleich ManUnited keinen weiteren Auftrieb, bis zur Pause passierte nichts mehr.

Und im zweiten Durchgang meldete sich Bournemouth dann zurück. Der Aufsteiger konnte die Partie ausgeglichen gestalten und schlug in der 54. Minute zu. Nach einer einstudierten Ecke jagte King sträflich freistehend den Ball zum 2:1 in die Maschen. Fortan schwebte der AFC auf einer Welle der Begeisterung, während bei den ManUnited-Akteuren die Beine immer schwerer wurden. In der 71. Minute hatte Murray die Chance zur Entscheidung auf dem Fuß, doch freistehend vor de Gea jagte er den Ball über das Tor. Doch an der zweiten großen Überraschung binnen einer Woche sollte sich trotzdem nichts mehr ändern. Bournemouth gibt nach Chelsea auch ManUnited völlig verdient das Nachsehen und sorgt so für vorweihnachtliche Glücksgefühle bei den eigenen Fans! Ganz im Gegensatz zu ManUnited. Nach dem erneuten spielerischen Offenbarungseid stehen den Red Devils alles andere als besinnliche Feiertage bevor.

Arnautovic scheitert an der Querlatte

Der formstarke FC Everton kam indes in Norwich ebenso wenig über ein Remis (1:1) hinaus wie Stoke City bei West Ham: Arnautovic traf mit einem abgefälschten Freistoß nur die Latte. Shaqiri fehlte erkrankt.

jpe/tru