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Milan kommt in Form - Florenz und Inter gleichauf

Serie A, 11. Spieltag: Inter gewinnt Spitzenspiel gegen die Roma

Milan kommt in Form - Florenz und Inter gleichauf

Kam, sah und siegte: Mexes (2.v.li.) vom AC Mailand.

Kam, sah und siegte: Mexes (2.v.li.) vom AC Mailand. Getty Images

Der AC Mailand findet allmählich zurück in die Spur. Die Rossoneri, bei denen Trainer Sinisa Mihajlovic nach einigen schwachen Resultaten stark in die Kritik geraten war, feierten den dritten Sieg in Serie - und das bei Lazio Rom, bei dem Klose durchspielte. Milan ging durch einen Lapsus von Lazio-Schlussmann Marchetti in Führung, Bertolacci stand richtig und staubte nach einer schwachen Abwehr des Keepers ab (25.). Etwas später musste der Torschütze aber wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt werden. Poli kam rein und musste dann miterleben, wie Cerci mit einem Alu-Treffer Pech hatte (37.). Besser machte es im zweiten Durchgang Mexes.

Der kurz zuvor für den verletzten Alex eingewechselte französische Innenverteidiger war bei einem Freistoß zur Stelle und köpfte aus fünf Metern zum 2:0 ein (53.) - wieder sah Marchetti nicht gut aus. Danach öffneten die Römer und wurden eiskalt ausgekontert: Bacca markierte das 3:0 (79.). Das war die Vorentscheidung, denn Kishnas Tor zum 1:3-Endstand fünf Minuten vor Schluss war nicht mehr als Ergebniskosmetik. In der Tabelle überholten die Mailänder damit Lazio und sind nun Sechster.

Napoli nur Remis - Florenz lässt sich nicht lumpen

Hätte der SSC Neapel am Nachmittag ebenfalls sein Spiel gewonnen, wären drei Klubs ganz oben punktgleich gewesen. Doch Napoli kam beim CFC Genua nicht über ein 0:0 hinaus und steht damit auf Platz vier. Tore fielen in den anderen Nachmittagspartien übrigens nur beim 3:0-Sieg des abstiegsbedrohten FC Bologna gegen Atalanta Bergamo.

Davon profitierte der AC Florenz, der im Mittagsspiel mit einem klaren 4:1 gegen Aufsteiger Frosinone Calcio auf Platz eins vorrückte. Gleichauf mit Inter Mailand liegt die Viola damit an der Tabellenspitze. Nicht der im bisherigen Saisonverlauf sechsmal erfolgreiche Nikola Kalinic, der nach fünf Startelfeinsätzen auf der Bank geschont wurde, sondern Rebic (24.), Gonzalo Rodriguez (29.), Babacar (31., Elfmeter) und Mario Suarez (41.) mit seinem ersten Tor in der Serie A machten schon vor der Pause alles klar für das Team von Trainer Paulo Sousa. Frara konnte für den Liganeuling in der 87. Minute nur noch Ergebniskosmetik betreiben.

Khedira muss verletzt runter - Joker Cuadrado sticht

Juan Cuadrado

Verbuchte den späten Siegtreffer im Derby di Torino: Joker Juan Cuadrado. Getty Images

Am Samstagabend tat Juventus Turin etwas gegen seinen Negativlauf und gewann mal wieder: Durch das 2:1 im Derby della mole gegen Stadtrivale Torino fuhr der amtierende Meister den vierten Dreier in dieser Spielzeit ein und schob sich etwas im grauen Mittelfeld voran. Mann des Abends war Wirbelwind Cuadrado, der in der vierten Minute der Nachspielzeit im Fünfmeterraum und quasi mit dem Hosenboden den erlösenden Siegtreffer verbuchte.

Zuvor hatte Ideengeber Pogba die Bianconeri mit einem tollen, weil angehobenen Distanzschuss unter die Latte in Front gebracht (19.). Doch Bovo glich nach einer kuriosen Freistoßszene - der abgefälschte Ball landete genau vor den Füßen des Torschützen - zum zwischenzeitlichen 1:1 aus (51.).

Bitter: Weltmeister Khedira, der zusammen mit Marchisio in die Startelf zurückgekehrt war und das Mittelfeld stabilisieren sollte, verletzte sich früh und musste durch Cuadrado ersetzt werden (11.). Eine Wadenzerrung setzte ihn außer Gefecht, er wird in der Champions League am Dienstag bei Borussia Mönchengladbach fehlen.

Das ist ein Sieg, der uns Moral und Zuversicht verleiht.

Massimiliano Allegri (Trainer Juventus Turin)

"Wir senken unsere Köpfe nun und fokussieren uns darauf, Punkte einzufahren", verkündete ein bescheidener Juve-Coach Massimiliano Allegri hinterher. "Es war ein enorm wichtiger Sieg für uns heute Abend. Wir haben den Sieg gewollt und ihn uns am Ende auch verdient. Das ist ein Sieg, der uns Moral und Zuversicht vor dem anstehenden Spiel in der Champions League verleiht." Besagte Partie steigt am Dienstagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) - und zwar bei Borussia Mönchengladbach, das stolze sechs Bundesliga-Dreier in Serie unter dem neuen Trainer Andre Schubert eingefahren hat .

Medel überträgt die Oberschenkelkraft in den Ball

Mit einem deutschen Vertreter bekommt es auch die Roma in der Königsklasse am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zu tun. Im heimischen Stadio Olimpico wird Bayer 04 Leverkusen nach dem spektakulären 4:4 von vor zwei Wochen gastieren.

Inter Mailand

Grund zur Freude herrschte bei Inter Mailand nach der Rückeroberung der Tabellenspitze vor. Getty Images

Am Samstagabend hatte die Elf von Rudi Garcia aber zunächst ein echtes Spitzenspiel bei Inter Mailand vor der Brust. Es ging um nichts Geringeres als die Tabellenspitze, die die Giallorossi allerdings nach dem 0:1 im Giuseppe-Meazza-Stadion wieder abtreten mussten. Grund für die Niederlage waren mehrere Dinge: Die Römer konnten vor allem Angriff, den besten der Liga (25 Treffer), gegen die beste Defensive der Serie A (sieben Gegentore) nicht entfachen. Zudem hielten die Nerazzurri mit gewohntem Kampf sowie Einsatzwillen beherzt dagegen und hatten mit Kraftpaket Medel den entscheidenden Mann in ihren Reihen: Der Chilene fasste sich in der 31. Minute ein Herz und feuerte den Ball mit einem strammen Flachschuss ins linke untere Eck. Keine Chance für AS-Torhüter Szczesny.

Ein paar eigene Gelegenheiten generierte die Roma zwar auch, diese konnten aber nicht genutzt werden: Maicon und Dzeko hatten das 1:0 verpasst (23.), während wiederum Dzeko (55.), Salah (61.) und Rüdiger per Kopf (72.) das 1:1 nicht zustande brachten. In der Schlussphase gelang nichts mehr - auch, weil sich Spielmacher Pjanic mit einem absichtlichen Handspiel seinem Team einen Bärendienst erwies und die Ampelkarte kassierte (73.).

Inter in bekannter Manier

So war es geschehen: Die Römer mussten nach zwei Spieltagen auf Rang eins und nach zuvor fünf Dreiern in Serie mit dieser Niederlage den Platz an der Sonne abgeben - und zwar an die Minimalisten aus Mailand. Der FC Internazionale hat es nämlich tatsächlich geschafft, von seinen sieben Siegen stolze sechs (!) mit der italienischen Mutter aller Ergebnisse einzufahren. Mit einem 1:0.

mag