Ähnlich wie bei Ödegaard hatte sich auch der Wechsel von Silva bereits länger angekündigt. Am Brasilianer baggerte Real allerdings schon einmal. Im Dezember startete der Champions-League-Sieger den ersten Angriff. Damals vergeblich, denn die von Cruzeiro geforderten 15 Millionen Euro waren den "Blancos" zu viel und der Fall schien erledigt. Vor allem da das zentrale Mittelfeld mit Isco, James Rodriguez, Luka Modric, Asier Illarramendi und den beiden Weltmeistern Toni Kroos und Sami Khedria bereits überragend besetzt ist.
Doch das hinderte Vereinspräsident Florentino Perez nicht daran, im Januar die nächste Offerte vorzulegen. Neues Jahr - neues Glück? Könnte passen. Denn fast in dem Moment, als beim Tauziehen um Supertalent Martin Ödegaard Vollzug gemeldet wurde , sickerte am Donnerstag durch, dass auch Silva im Anmarsch auf die spanische Hauptstadt ist.
Nur einen Tag später gaben die Königlichen auch hier die Bestätigung. Silva unterzeichnete einen Kontrakt über fünfeinhalb Jahre bis zum 30. Juni 2020. "Das ist eine einmalige Gelegenheit in meinem Leben. Ein Traum wird wahr", freute sich der Juniorennationalspieler. Die Ablöse soll sich auf 14 Millionen Euro belaufen. Am Montag wird "der beste defensive Mittelfeldspieler des Jahres", zu dem er 2014 in seinem Heimatland gewählt wurde, um 13 Uhr auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.
Gerüchte um Illarramendi - Was passiert mit Khedira?
Da Trainer Carlo Ancelotti in einem offensiv ausgerichteten 4-3-3-System spielen lässt, sind im Mittelfeld nur drei Positionen zu vergeben. Die Stammspieler sind in jedem Fall Neuzugang Kroos, der nach seinem Wechsel aus München auch in Madrid die Schaltzentrale im Spiel ist, und Modric, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung jedoch noch länger ausfällt. Danach streiten sich zumeist 80-Millionen-Mann James und Isco um die Position auf der "Zehn".
Wo liegt seine Zukunft? Der Vertrag von Sami Khedira bei Real läuft am Saisonende aus. imago
Dahinter reihen sich Illarramendi, Khedira und jetzt Neuzugang Silva ein. Während sich der Brasilianer wohl zurecht Hoffnung auf vermehrte Einsatzzeiten in seinem ersten halben Jahr machen darf, wird die Situation für die anderen beiden Bankdrücker ernster. Bei Illarramendi, der im vergangenen Sommer für knapp 30 Millionen Euro aus San Sebastian gekommen war, verdichten sich die Zeichen auf einen Wechsel, auch wenn Ancelotti vor dem Punktspiel in Cordoba erklärte, dass man weiter mit dem Basken plane. Zuletzt wurde das starke Interesse von Ligakonkurrent Athletic Bilbao bekannt, das Präsident Josu Urrutia bestätigte. Auch der FC Arsenal soll sich um "Illarra" bemühen, dessen Kontrakt in Madrid noch bis 2018 läuft.
Erster Einsatz von Beginn an
Bei Khedira gestaltet sich die Situation anders, denn der Vertrag des ehemaligen Stuttgarters läuft am Ende der Spielzeit ab. Unabhängig von der Entscheidung des 27-Jährigen erscheint es derzeit fraglich, ob Real mit ihm verlängern wird. Denn bei diesem Überangebot an Weltklasse-Spielern hat Khedira - auch als Weltmeister - einen schweren Stand. Ein kleiner Hoffnungsschimmer immerhin: Bei der Partie in Cordoba stand Khedira zum ersten Mal in dieser Saison in der Startformation der Königlichen. Da allerdings Isco und Modric verletzt ausfielen, "musste" die Wahl letztlich auch zwischen Khedira oder Illarramendi fallen.