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Nasri nicht mehr für die Equipe Tricolore

Frankreich: Nach Nicht-Berücksichtigung für WM 2014

Nasri nicht mehr für die Equipe Tricolore

Samir Nasri tritt aus der französischen Nationalelf zurück, an Nationalcoach Didier Deschamps soll's aber nicht liegen.

Samir Nasri tritt aus der französischen Nationalelf zurück, an Nationalcoach Didier Deschamps soll's aber nicht liegen. Getty Images

Der französische Nationalcoach Didier Deschamps hatte den Dribbler aus seinem Aufgebot für die WM 2014 in Brasilien gestrichen. Daraufhin kam es zu einem Eklar mit Nasris Lebensgefährtin Anara Atanes, die über ihren privaten "Twitter-Account" Deschamps beleidigte. Deschamps hatte sie danach verklagt.

Nun betonte Nasri aber, dass sein Rücktritt nichts mit Deschamps zu tun habe, sondern vielmehr seiner Gesamtsituation in der Equipe Tricolore geschuldet sei. "Ich werde bei den Europameisterschaften 2016 erst 29 sein, aber die französische Nationalmannschaft macht mich nicht glücklich", sagte Nasri. "Jedes Mal, wenn ich dort hingehe, gibt es nur noch mehr Ärger. Ich muss mich mit Anschuldigungen auseinandersetzen, darunter leidet auch meine Familie und ich will nicht, dass sie leidet." Die EURO 2016 findet in Frankreich statt.

Gegenüber Deschamps zeigte Nasri sogar Verständnis. "Er hat nur getan, was er für das beste für das Team hielt. Ich habe kein Problem mit ihm. Es ist einfach alles", so der 27-Jährige.

Damit ist die Nationalelf-Karriere Nasris nach 41 Länderspielen und fünf Toren für die Bleus vorerst beendet. Nasri feierte im März 2007 beim 1:0-Sieg über Österreich sein Debüt im Trikot Frankreichs. Er stand im Kader bei den Europameisterschaften 2008 und 2012. Bei der WM 2010 in Südafrika, bei der sich die Equipe Tricolore als zerstrittener Haufen präsentierte und nach einem öffentlich vorgetragenen Selbstzerfleischungsprozess ohne einen einzigen Punkt ausschied, fehlte er aber. Nach einem Wadenbeinbruch fand er nicht rechtzeitig seine Form wieder.

Der in Marseille geborene Nasri schloss sich bereits im Alter von neun Jahren Olympique Marseille an, wo er auch seinen Durchbruch als Profi schaffte. Im Jahr 2008 verließ er seinen Heimatverein und ging zum FC Arsenal, drei Spielzeiten später zog er zu Manchester City weiter. Mit den Citizens wurde er 2012 und 2014 englischer Meister.