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Perfekt! Martinez übernimmt bei Everton

England: Spanier kommt von Wigan und beerbt Moyes

Perfekt! Martinez übernimmt bei Everton

Bleibt der Premier League erhalten: Roberto Martinez.

Bleibt der Premier League erhalten: Roberto Martinez. imago

Kaum war David Moyes nach elf Jahren beim FC Everton als neuer Manchester-United-Trainer bestätigt, geisterte auch schon sein Name durch den blauen Teil Liverpools: Roberto Martinez galt von Beginn an als Topfavorit auf den vakanten Trainerposten bei den "Toffees", seit Mittwoch ist seine Verpflichtung nun perfekt: Er erhält einen Vierjahresvertrag.

Weil Martinez in Wigan noch bis 2014 gebunden war, muss Everton eine Ablöseentschädigung überweisen, wird dem aber gerne nachgekommen sein - der Wunschkandidat wurde in der Vergangenheit auch von anderen englischen Klubs umworben.

Martinez steht für Offensivfußball

Auch die Everton-Fans dürfen und dürften sich auf den neuen Trainer freuen: Martinez setzt auf Ballbesitz- und Passspiel, sein Team galt vorige Saison als einer der wenigen Abstiegskandidaten, der auf Offensive setzte. Bei den Medienvertretern ist der charmante Iberer nicht minder beliebt, nach seiner aktiven Karriere hatte er sich zunächst einen Namen als TV-Analyst gemacht.

Als Profi hatte Martinez nach seinen Anfängen in Spanien ab 1995 zwölf Jahre lang in Großbritannien gekickt, die ersten sechs davon bei Wigan. Als Trainer startete er allerdings bei einem anderen seiner früheren Klubs: Swansea City, das er in die zweite Liga führte. Seit 2009 coachte er dann Wigan und schaffte trotz bescheidener finanzieller Möglichkeiten dreimal nach zum Teil atemberaubenden Endspurts den Klassenerhalt.

Martinez verabschiedet sich mit dem Abstieg - und dem FA Cup

Wigan verließ er nun mit dem Abstieg - und dem FA-Cup-Triumph: Das sensationelle 1:0 über Vizemeister Manchester City in Wembley ist der größte Erfolg in der Geschichte des Traditionsvereins aus Westengland, der damit 2013/14 sogar in der Europa League starten darf, anders als Everton übrigens.

Die "Latics" wussten, dass der Tag kommen würde, an dem Martinez nicht mehr zu halten sein wird. Deswegen hatte Klub-Boss Dave Whelan seinem Trainer Ende Mai die Erlaubnis erteilt, mit Everton verhandeln zu dürfen, und ohne Groll kundgetan: "Er lässt offensiven Fußball spielen, so wie Everton das immer tat. Für mich ist er maßgeschneidert für Everton." Einen Nachfolger hat Wigan noch nicht gefunden, angeblich ist Steve Bruce von Premier-League-Aufsteiger Hull City ein Kandidat.