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Keine Sanktionen für Boateng und Co.

Zweiter Versuch: Das Spiel bei Pro Patria wird wiederholt

Keine Sanktionen für Boateng und Co.

Auch Milans Muntari wurde zur Zielscheibe der rassistischen Schmähungen.

Auch Milans Muntari wurde zur Zielscheibe der rassistischen Schmähungen. picture alliance

Am 28. Januar wird die Partie nun zum zweiten Mal ausgetragen. Farioli ließ sich bei dem Interview in einem Trikot mit dem Namenszug von Kevin-Prince Boateng ablichten. "Mit diesem Trikot will ich ein Friedenszeichen setzen", sagte Farioli. Er habe Boateng ein Versöhnungsgeschenk geschickt. "Ich will ihm die Hand schütteln und Schüler ins Stadion bringen", sagte er.

Am 3. Januar gastierte Milan bei Pro Patria zu einem Testspiel. Vor und während der Partie kam es aus dem Fanblock der Heimmannschaft zu rassistischen Beleidigungen gegenüber den dunkelhäutigen Spielern der Rossoneri. Mitte der ersten Halbzeit schnappte sich Boateng wutentbrannt den Ball, schoss diesen in die Zuschauer und verließ das Feld. Seine Teamkameraden um Kapitän Massimo Ambrosini folgten ihm, worauf der Schiedsrichter das Spiel abbrach.

Spielersteckbrief K.-P. Boateng
K.-P. Boateng

Boateng Kevin-Prince

AC Mailand - Vereinsdaten
AC Mailand

Gründungsdatum

16.12.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz

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Wegen des Vorfalls wurden sechs Fans Pro Patrias zu einem fünfjährigen Stadionverbot verurteilt. Der Abbruch des Spiels selbst sorgte aber für Diskussionen und für ein neues Gesetz. In Zukunft muss bei ähnlichen Vorfällen der Schiedsrichter die Polizei vor Ort über die rassistischen Vorkommnisse informieren. Die Polizei entscheidet dann, ob die Partie abgebrochen wird.

Keine Sanktionen

Für Boateng und den AC Mailand hat der Spielabbruch indes keine Folgen. Das teilte die Disziplinarkommission der Serie A mit. "Wir können keine Geste der Unterstützung für einen Spieler, der nur aufgrund seiner Hautfarbe Opfer vulgärer Beleidigungen wurde, sanktionieren", hieß es in einem Statement.