Gruppe A: Ibrahimovic stellt neuen Rekord auf
In der Gruppe A kommt es zum Duell zwischen Dinamo Zagreb und dem FC Porto. Die Kroaten starten mit einer jungen und international noch sehr unerfahrenen Mannschaft. Eine Ausnahme bildet der routinierte Abwehrchef Josip Simunic, der zusammen mit Domagoij Vida einer von zwei Ex-Bundesliga-Akteuren ist. Bitter: Nach überstandener Qualifikation verlor Zagreb mit Milan Badelj den besten Spieler an den Hamburger SV.
Die Portugiesen sind im Vergleich dazu ein internationales Schwergewicht und verfügen über gestandene Nationalspieler. Star des Teams ist der geniale "Zehner" Joao Moutinho. Ansonsten ist Portos Kader gut ausbalanciert und in allen Mannschaftsteilen stark besetzt.
Gruppe A
140 Millionen Euro investierte Paris Saint-Germain, um einen Großangriff auf Europa zu starten. Der prominenteste Neuzugang: Zlatan Ibrahimovic. Der 1,95-Meter-Hüne soll für Tore sorgen. "Wenn ich nicht daran glauben würde, mit PSG die Champions League gewinnen zu können, wäre ich gar nicht erst hierhergekommen", so der Schwede, der einen neuen Rekord aufstellt: Kein anderer Fußballer schaffte es, für sechs unterschiedliche Vereine in der Königsklasse aufzulaufen. Den Henkelpokal konnte Ibrahimovic allerdings noch nie in die Höhe stemmen. Vielleicht klappt es mit den in der Gruppe A hochfavorisierten Franzosen.
Der Auftaktgegner für Paris ist Dynamo Kiew. Auch die Ukrainer machten im Sommer den Geldbeutel auf und investierten mehr als 30 Millionen in neues Personal. Die Zugänge Miguel Veloso, Niko Kranjcar und Raffael sorgen zusammen mit den Ukrainern Andriy Yarmolenko, Oleh Gusyev und Artem Milevsky für ein hochkarätig besetztes Mittelfeld. Kiews Schwächen liegen dagegen ganz klar in der Defensive, die sich erst noch finden muss.
Gruppe B: Schalke bei den "griechischen Bayern"
Als Sturmtank gesetzt: Schalkes Klaas Jan Huntelaar (li.) wird auch gegen Piräus von Beginn an angreifen.
Nicht Paris, Lyon oder Marseille, sondern Montpellier gewann die französische Meisterschaft 2012. Der Sensations-Champion betritt Neuland in der Champions League und will dort mit vielen jungen Eigengewächsen bestehen. "Wir haben keine andere Wahl. Nur wenn die Hälfte des Kaders aus dem eigenen Nachwuchs kommt, können wir bestehen", sagt Klub-Boss Louis Nicollin. Die unerfahrene Mannschaft nimmt in der Gruppe B eine Außenseiterrolle ein. Vielleicht gelingt Montpellier aber die nächste Überraschung.
Zum Auftakt geht es gleich gegen den großen Gruppenfavoriten. Verglichen mit den Südfranzosen, sind die Engländer das komplette Gegenteil: Mit dem FC Arsenal geht es gegen eine mit Top-Stars gespickte, millionenschwere Elf aus einer der besten Ligen der Welt. Mit an Bord sind auch die deutschen Nationalspieler Per Mertesacker und Lukas Podolski. Die "Gunners" wollen den Gegner mit ihrer Auswärtsstärke und ihrem blitzschnellen Umschalten bezwingen.
Gruppe B
Olympiakos Piräus ist der griechische Rekordmeister: 14-mal stand man in den vergangenen 16 Jahren ganz oben und holte den Titel. "Olympiakos ist das griechische Bayern", sagt kicker-Korrespondent Nikos Ikonomou. In der vergangenen Saison ärgerte Piräus die Dortmunder und schlug den deutschen Meister im heimischen Hexenkessel mit 3:1. Die Mannschaft zeichnet ein aggressives Pressing sowie ein kreatives Mittelfeld aus. Wackelig ist dagegen die Defensive.
Klaas Jan Huntelaar, Ibrahim Afellay, Julian Draxler, Lewis Holtby, Jefferson Farfan. Gleich fünf Top-Spieler bewerben sich für die vier Offensivpositionen im Spiel der Gelsenkirchener. "Die Gruppe empfinde ich als relativ offen", analysiert Huntelaar. "Gerade der Auftakt in Piräus hat es in sich. Die Atmosphäre dort ist überwältigend, Kyriakos Papadopoulos hat uns schon darauf vorbereitet."
Gruppe C: Milan mit Technik, Kreativität und Abwehrsorgen
Nicht mehr wegzudenken: Kevin-Prince Boateng nimmt beim AC Mailand eine Schlüsselrolle im Mittelfeld ein. picture alliance
Die meisten Kämpfe ficht der FC Malaga derzeit neben dem Rasen aus. Präsident, Besitzer und Geldgeber Abdullah Al Thani drehte den Geldhahn zu. Die Folge: Ausstehende Transfersummen, eingefrorene Gehälter und flüchtende Spieler inklusive Manager. In die Bresche springen jetzt junge Talente, die sich an der Seite von erfahrenen Recken wie den Ex-Bundesliga-Akteur Martin Demichelis entwickeln sollen. Die Spanier werden in der Gruppe C wohl nur eine Außenseiterrolle einnehmen.
Gefestigt, eingespielt und völlig ohne Geldsorgen ist dagegen der Auftaktgegner Zenit St. Petersburg. Die Russen vertrauen auf viele gestandene Spieler, die seit Jahren zusammengewachsen sind. Abstimmung, internationale Erfahrung und Siegermentalität stimmen. Vorne sollen es Stürmer Aleksandr Kerzhakov und der kostspielige Neuzugang Hulk richten. Letzterer kam für 40 Millionen Euro vom FC Porto.
Gruppe C
Die große Gruppenfavorit AC Mailand startet mit einem Heimspiel gegen den RSC Anderlecht. Die Italiener vertrauen auf ihr prunkvolles Mittelfeld mit technisch versierten Kräften wie Antonio Nocerino, Kevin-Prince Boateng oder Neuzugang Riccardo Montolivo. Für den ganz großen Wurf wird es in diesem Jahr dennoch eher nicht reichen: Die Abwehr gilt als große Baustelle und erwies sich zuletzt nicht als sattelfest.
Die Belgier sind im Sommer zwar größtenteils zusammen geblieben und mussten keinen Leistungsträger abgeben. Dennoch ist die Qualität von Anderlecht wohl eher nicht ausreichend, um in der Gruppe zu bestehen. Vor allem die Defensive sollte dem gehobenen Niveau der Königsklasse nicht standhalten.
Gruppe D: Real gegen City - ein Spiel wie ein Finale
Trotz Hammer-Gruppe: Borussia Dortmund will auch in der Champions League jubeln. picture alliance
Das Top-Spiel steigt schon am ersten Spieltag: Real Madrid gegen Manchester City - zwei Mannschaften, die man beide im Champions-League-Finale erwarten darf. Die Spanier liefen in der vergangenen Saison dem großen Rivalen aus Barcelona den Rang ab und wollen nach dem bitteren Halbfinal-Aus gegen Bayern München endlich den Henkelpokal in die Höhe stemmen. Real zählt zu den absoluten Top-Favoriten und kann in allen Mannschaftsteilen so ziemlich das Beste aufbieten, was die Fußballwelt so zu bieten hat. Im Titelrennen mit dabei: Sami Khedira und Mesut Özil - zwei Deutsche.
Manchester City setzte sich in der vergangenen Saison gegen die mächtige Liga-Konkurrenz namens Manchester United, Arsenal, Tottenham, Newcastle, Chelsea und Liverpool durch und möchte auch in der Königsklasse ganz nach oben. Das Erfolgsrezept soll auch in diesem Jahr eine Mischung aus schnellen Konterspielern (Silva, Nasri, Milner), Knipsern im Sturm (Teves, Aguero, Balotelli, Dzeko) und einer soliden Abwehr (Hart, Kompany, Maicon) sein. Die "Citizens" sind auch in der Breite stark aufgestellt, können also sowohl auf eine Rotation ohne großen Qualitätsverlust zurückgreifen als auch bei Verletzungen adäquaten Ersatz aufbieten.
Gruppe D
"Wir haben eine super Gruppe! Mit super Gegnern!", freut sich BVB-Shooting-Star Mario Götze über die Hammergruppe D. Zum Auftakt starten die Borussen mit einem Heimspiel gegen Ajax Amsterdam und sollten die Konkurrenz gleich mit einem Dreier unter Druck setzen. "Alle Spiele sind wichtig. Aber natürlich ist der Auftakt am Dienstag richtungsweisend", so Götze. Trainer Jürgen Klopp erwartet ein "reizvolles, schwieriges, aber auch extrem geiles Spiel", bei dem es "kein Rasenschach geben wird". Dortmund ist klarer Favorit, darf sich aber nicht so naiv zeigen, wie in der vergangenen Champions-League-Gruppenphase.
Obwohl Gegner Ajax Amsterdam als niederländischer Meister nach Dortmund reist, gilt er als Außenseiter. Der Grund: Statt auf teure Stars setzt man auf junge Talente. Das Aushängeschild ist der hochbegabte dänische Spielmacher Christian Eriksen. Der Mangel an Reife und Routine dürfte die übermächtige Gruppe eine Nummer zu groß werden lassen. Daran können auch die Ex-Bundesliga-Akteure Ryan Babel und Christian Poulsen nichts ändern. "Dortmund ist zwar Favorit, aber wir glauben an unsere Chance. Wir sind auch Meister", gibt sich Poulsen kämpferisch.