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140 Neonazis in Klagenfurt festgenommen

Nach fremdenfeindlichen Sprechchören

140 Neonazis in Klagenfurt festgenommen

Im Dritten Reich wurden die Juden von den Nazis gezwungen, ein solches Erkennungszeichen zu tragen. Die eher unauffällig gekleideten Deutschen wurden daraufhin von einer Polizeieinheit eingekesselt, rund 140 wurden nach offiziellen Angaben in Gewahrsam genommen. Einige der Übertäter konnten fliehen.

Nach der österreichischen Nachrichten-Agentur APA drohe den Personen aller Voraussicht nach die Festnahme und eine Anzeige wegen Landfriedensbruches. "Die Risikofans standen bereits längere Zeit unter der Beobachtung von szenekundigen Beamten aus Deutschland und Österreich. Durch ihre Informationen und das rechtzeitige Einschreiten wurde die Ordnung in der Fanzone wieder hergestellt und damit die Sicherheit für die friedlichen Fußballfans gewährleistet", hieß es von Seiten der Polizei am Sonntagabend. Die österreichischen Sicherheitskräfte wurden offenbar von einer bayerischen Einheit unterstützt. Schon zuvor hatten die Ordnungskräfte fünf ausländische Rowdys, deren Nationalität zunächst offen war, festgenommen. Zudem warnte die Polizei, dass sich voraussichtlich weitere gewalttätige Anhänger in der Stadt befinden würden.

Schon am Vorabend hatten die Sicherheitsbehörden in Klagenfurt insgesamt 17 Personen wegen kleiner Rangeleien in Folge übermäßigen Alkoholkonsums vorübergehend in Gewahrsam genommen. Zudem waren am Samstagabend gegen 20.50 Uhr in der Fan-Zone zwei jeweils gut 100 Personen starke Gruppen deutscher und polnischer Rowdys, die zumeist stark alkoholisiert waren, aneinander geraten. Die Polizei, darunter auch zahlreiche deutsche Beamte, schritt daraufhin ein und nahm im Verlaufe des 20-minütigen Einsatzes sieben deutsche Hooligans fest. Im Verlaufe der Nacht kamen weitere zehn Festnahmen hinzu. Sieben Personen, davon drei Deutsche, blieben zunächst in Haft.

Insgesamt wurden in der Kärntner Landeshauptstadt bis zu 80.000 Fans aus Polen und Deutschland ohne Eintrittskarte für das Spiel erwartet.