DFB-Pokal

Guardiola: "Die Spieler, die lamentieren, bleiben hier"

FC Bayern: Spanier lobt Leverkusen

Guardiola: "Die Spieler, die lamentieren, bleiben hier"

Bayern-Coach Pep Guardiola nimmt 16 Spieler "mit einem großen Herz" mit nach Leverkusen.

Bayern-Coach Pep Guardiola nimmt 16 Spieler "mit einem großen Herz" mit nach Leverkusen. picture alliance

David Alaba, Arjen Robben, Franck Ribery, Javi Martinez (der sowieso) werden beim Gipfeltreffen fehlen und nun musste auch noch Bastian Schweinsteiger (Sprunggelenk) passen. Es gab schon Spielzeiten mit weniger Verletzten.

Doch das Improvisieren, das Ertüfteln neuer Strategien und Taktikvarianten gehört für Trainer Pep Guardiola sozusagen zum Basiskurs. Als Angestellter des Vereins hat Guardiola sowieso in seinen nun fast zwei Jahren gelernt, dass Bayern über allem steht. Verletzungen? Gegner in Hochform? Ergebnisdruck? Ja, mei. In München gilt schon das Betonen einer langen Ausfallliste als Hochverrat.

Und so sprach Guardiola Sätze, die man nur zu gut aus dem Süden Deutschlands kennt: "Die Spieler, die lamentieren, bleiben hier", betonte der Bayern-Coach. "Keine Ausrede für das Spiel! Es ist keine Entschuldigung, dass Spieler fehlen." Die, die übrig sind, sollen es also richten. "Mit 16 Spieler fahren wir nach Leverkusen und die haben ein großes Herz", versprach Guardiola, der um die Schwere der Aufgabe weiß: "Leverkusen ist eine große Herausforderung. Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften in Deutschland und in Europa", sagte der Trainer, der ja gerne mal gegnerische Spieler wie auch eigene überhöht.

Vielleicht spielen wir dieses Mal mit acht Verteidigern.

Pep Guardiola

Dass Leverkusen aber nicht leicht zu knacken ist, davon hatte er sich vor einigen Wochen höchstpersönlich überzeugt, als er nach Madrid flog, um dort das Champions-League-Achtelfinalrückspiel von Bayer bei Atletico zu sehen. "Sie spielen schnell nach vorne, stehen gut, haben mit Kießling einen Mann vorne, der 80 Prozent der Bälle behaupten kann; Calhanoglu ist dazu mit seinen Freistößen gefährlich", zeigte sich Guardiola wie immer bestens vorbereitet. "Vielleicht spielen wir dieses Mal mit acht Verteidigern", scherzte Guardiola zunächst, um dann festzustellen, dass der gezeigte Fußball vom vergangenen Samstag in Dortmund und die damit verbundene Taktik gar nicht so seins gewesen sei. "Wir haben dort nicht gut gespielt. Ich mag es nicht, so zu spielen, aber ich bin sehr stolz auf das Team, denn es ist nicht einfach immer zu gewinnen." Für den Bayern-Coach ist klar: "Wir werden gut verteidigen in Leverkusen, aber wir müssen probieren mehr nach vorne zu spielen."

Guardiola will wieder mehr Dominanz sehen

Besser als in Dortmund also, wo sich sein Team gerade nach der Pause tief in die eigene Hälfte drücken ließ und kaum noch Angriffe vortrug. "Wir müssen wieder probieren zu dominieren", so Guardiola. "Meine Message ist, nach dem ersten Tor zu versuchen, das zweite zu schießen, und nach dem zweiten das dritte." In Dortmund sei das aber nicht möglich gewesen, denn man spiele ja "nicht allein". Guardiola: "Ich habe meiner Mannschaft nicht gesagt, so defensiv zu spielen." Das Ergebnis gab Team und Trainer aber Recht. Der Erfolg heiligt eben die Mittel. Doch Guardiola hob vor allem eines heraus: "Wir haben nicht gut gespielt, aber wir waren eine Mannschaft."

In Leverkusen, wo Mario Götze für Schweinsteiger in die Mannschaft rücken dürfte, soll das wieder genauso sein. "Es ist ein Finale", so Guardiola. Stimmt. Eine Niederlage und der erste Titel wäre futsch. Das Aus im Viertelfinale? Für das Selbstverständnis dieses Vereins wäre das nun wirklich keine allzu gute Sache ...

Mounir Zitouni