Rostocks Trainer Peter Vollmann suspendierte fünf Spieler aus disziplinarischen Gründen. Die Stammspieler Pannewitz und Semmer sowie Hahnel, Holst und Gusche standen nicht im Kader. Im Vergleich zum 1:1 bei Dynamo Dresden setzte Vollmann stattdessen auf Perthel und Lartey.
Sein Gegenüber Friedhelm Funkel änderte seine Startformation nach dem 1:0 Sieg gegen den FSV Frankfurt gleich auf vier Positionen: Für Ostrzolek, Vogt, Kefkir und Aydin standen Bönig, Berger, Federico und Ginczek von Beginn an auf dem Feld.
Als ob die Personaldecke bei den Rostockern nicht schon dünn genug gewesen wäre, verletzte sich nach zehn Minuten auch noch Stürmer Mintal, der daraufhin ausgewechselt werden musste. Dennoch trauten sich die Gastgeber mehr zu und setzten immer wieder Nadelstiche. In der Defensive spielten die Ostseestädter aggressives Pressing und ließen dem VfL keinen Raum, um sich zu entfalten.
In der Folge nahm die Hansa-Kogge immer mehr Fahrt auf und kam zu Torchancen: Alleine VfL-Torwart Luthe (18., 30., 32.) war es zu verdanken, dass Rostock nicht zum Erfolg kam. In der 36. Minute konnte er dann nichts mehr halten: Ziegenbein steckte auf Lartey durch, der alleine aus spitzem Winkel auf das Tor zulief. Der 24-Jähre sah den freistehenden Jänicke und legte quer, so dass dieser in das leere Tor einschieben konnte. Die verdiente Führung.
DFB-Pokal
Im zweiten Durchgang stellte Funkel seine Bochumer offensiver ein und brachte Stürmer Aydin für Berger. Diese Maßnahme hatte schon in der 52. Minute Erfolg: Ginczek tankte sich im Strafraum gegen zwei Verteidiger durch. Der Ball prallte vor die Füße von Aydin, der ohne Probleme zum 1:1 einschieben konnte.
Rostock steckte nicht auf und stellte schnell die Führung wieder her: Nach einer Lartey-Ecke schraubte sich Innenverteidiger Kostal nach oben und wuchtete das Spielgerät aus elf Metern entschlossen in die Maschen (55.).
Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein Fußballspiel mit vielen Torchancen: Dabrowski (64.) und Jänicke (67.) hätten den Spielstand deutlich höher gestalten können. Wenig später traf Ginczek nach einer Kopplin-Flanke zum 2:2-Ausgleich (72.).
Rostocks Robert Müller (Mitte) im Duell mit Bochums Daniel Ginczek (li.) und Denis Berger (re.). picture alliance
In den Schlussminuten fehlte beiden Teams die Kraft um noch gefährlich vor dem Tor aufzutauchen. So ging es in die Verlängerung. Hier nahm die Qualität des Spiels weiter ab, die Erschöpfung war beiden anzusehen. Einzig Bochums Sinkiewicz sorgte nochmal für Aufregung, als er eine Freier-Ecke auf das Tor köpfte, doch in Rostocks Torwart Müller seinen Meister fand (112.).
Im Elfmeterschießen avancierte erneut Luthe zum Helden. Der VfL-Schlussmann parierte Hansas zweiten Elfmeter und tauchte nach dem Schuss von Wiemann flach links ab. Alle anderen Schützen hatten ihre Nerven im Griff und verwandelten souverän. So zieht Bochum in die nächste DFB-Pokalrunde ein.
Schon nächste Woche Montag (8. August, 20.15 Uhr) kann sich Hansa für das späte Pokal-Aus revanchieren. Dann treffen Rostock und Bochum im Ligabetrieb aufeinander und kämpfen um drei Punkte.