Aachens Trainer Jörg Berger baute gegenüber dem letzten Spiel gegen Burghausen (0:1) seine Startelf leicht um. Paulus, der sich bei der ersten Heimniederlage der Saison nicht in Bestform präsentierte, musste weichen. Seinen Platz im Alemannen-Mittelfeld nahm Neuzugang Fiel ein. Ottmar Hitzfeld veränderte seine Elf gleich auf drei Positionen. Zé Roberto musste krankheitsbedingt passen, außerdem blieben Schweinsteiger und Pizarro nach dem 1:1-Rückrundenauftakt in Frankfurt draußen. Dafür durften Salihamidzic, Jeremies und Santa Cruz von Beginn an auflaufen.
Das DFB-Pokal-Viertelfinale auf einen Blick
Die Anfangsphase am Aachener Tivoli war geprägt vom gegenseitigen Abtasten. Keines der Teams kam dem gegnerischen Tor gefährlich nah, erst in der zwölften Minute die erste Torszene. Aachens Grlic zog aus etwa 18 Metern ab, Kahn hatte mit dem unplatzierten Sachuss aber keine Probleme.
Als wären beide Mannschaften durch diese Aktion geweckt worden, häuften sich in der Folge die Torszenen. Eine weite Flanke prallte von Demichelis nach Kopfballduell mit Meijer auf Fiel zurück, der aber knapp verzog. Im direkten Gegenzug versuchte es Santa Cruz, der das von Straub gehütete Tor jedoch verfehlte.
Dies sollte aber vorerst die letzte gefährliche Aktion der Bayern gewesen sein, in der Folge erspielte sich der Zweitligist ein Übergewicht. Zählbares konnte dabei zunächst trotz klarer Chancen nicht verbucht werden. Krontiris wurde von Blank am Elfmeterpunkt völlig frei bedient, mit seinem Linksschuss scheiterte er aber am glänzend reagierenden Kahn (23.). Nur drei Minuten später erreichte eine Brinkmann-Hereingabe Fiel, dessen Schuss aus etwa acht Metern noch von Jeremies abgeblockt werden konnte.
Aus einer anscheinend ungefährlicheren Situation gelang Aachen dann doch das 1:0. Blank hatte nach einem Seitenwechsel von Grlic freie Bahn, sein Linksschuss aus 25 Metern halblinker Position überraschte Kahn und schlug im Netz des Nationalkeepers ein (34.).
Danach beruhigte sich das Spiel wieder etwas, bis es in der Nachspielzeit der ersten Hälfte turbulent wurde. Lizarazu durfte frei flanken, in der Mitte stand Michael Ballack ungedeckt. Aus sechs Metern lies sich er sich diese Chance nicht entgehen und köpfte sicher zum Ausgleich für den deutschen Meister ein.
Beide Teams kamen unverändert aus der Pause. Die Bayern spielten nun konzentrierter, drängten auf den Führungstreffer. So musste Straub in der 58. Minute gegen einen von Hargreaves direkt geschossenen Freistoß parieren. Leider wurde das Spiel in dieser Phase auch ruppiger, was den Spielfluss etwas bremste.
In der 63. Minute die erste gute Chance für die Berger-Elf nach der Pause: Brinkmann setzte sich auf der rechten Seite gegen Lizarazu durch und bediente Pflipsen, dessen harter Schuss aber von der Bayern-Abwehr noch abgeblockt werden konnte. Wenige Minuten später hatte Makaay das 1:2 auf dem Fuß, als er nach einem Stellungsfehler von Lanzaat im Strafraum frei zum Schuss kam. Aachen-Keeper Straub rettete mit Fußabwehr. Kurz danach rettete Landgraf auf der Linie per Kopf gegen Michael Ballack.
Bayern hatte nun die besseren Chancen, lauerte auf Fehler der Alemannia-Defensive. Doch der Zweitligist hielt weiter gut mit, hatte durch Blank seinerseits eine gute Möglichkeit in der 76. Minute, die Kahn jedoch zunichte machte.
Und die Aachener durften wenige Minuten vor dem Ende auch tatsächlich jubeln: Salou umtänzelte auf der linken Seite seine Gegenspieler, gab ab auf Paulus, der den Ball genau auf Meijer flankte. Dessen Kopfballaufsetzer bezwang Oliver Kahn – es stand 2:1 und die Zuschauer am Tivoli waren aus dem Häuschen.
Hitzfeld reagierte und brachte Pizarro als dritte Spitze für die Schlussoffensive. Bayern wehrte sich mit wütenden Angriffen gegen das drohende Pokalaus. Doch Straub ließ sich nicht beirren und war in der hektischen Schlussphase ein sicherer Rückhalt für seine Elf.
Somit hieß es am Ende: Aus für den deutschen Meister und Pokalverteidiger beim Zweitligisten. Ein glatter Fehlstart für die Bayern in die Rückrunde. Speziell in der ersten Halbzeit war kein Klassenunterschied zwischen den Kontrahenten zu spüren.