Champions League

Mourinho vs. Diego Costa: "Küsse und Umarmungen"

Chelsea reicht im "Finale" gegen Porto ein Remis

Mourinho vs. Diego Costa: "Küsse und Umarmungen"

Am Ende hatten sich wieder alle lieb: José Mourinho schimpfte nur über den Rasen.

Am Ende hatten sich wieder alle lieb: José Mourinho schimpfte nur über den Rasen. picture alliance

Chelsea führte in Tel Aviv zur Pause durch ein Tor von Innenverteidiger Cahill (20.) mit 1:0, agierte nach einem mit der Roten Karte bestraften Foul von Ex-Chelsea-Verteidiger Ben Haim an Costa (41.) zudem bereits in Überzahl. Mourinho war trotzdem nicht vollends zufrieden und lieferte sich mit seinem Torjäger ein wütendes Wortgefecht. "Ich wollte, dass er (nach einer Flanke von Hazard, d.Red.) einen bestimmten Lauf macht, den er nicht gemacht hat", erklärte Mourinho, der zunächst Loic Remy zum Aufwärmen schickte. Man habe sich dann aber schnell wieder versöhnt, Costa spielte durch: "Es gab einige Küsse und Umarmungen in der Kabine."

Terrys Verletzung bringt "Platzwart" Mourinho auf die Palme

Was den Portugiesen viel mehr ärgerte, war die Verletzung von Kapitän John Terry, der mit einer Knöchelblessur in der 72. Minute vom Feld musste und wohl das Auswärtsspiel bei den formstarken Tottenham Hotspur am Sonntag verpasst. "Der Untergrund war schlecht und gefährlich", gab Mourinho dem Rasen im Sammy Ofer Stadion die Schuld. Auf diesem hatte sich im Training am Montag bereits Mittelfeldspieler Ramires eine muskuläre Verletzung zugezogen. Während des Spiels hatte sich Mourinho selbst als Platzwart versucht. "Ich denke, danach war es eher schlimmer. Aber ich habe es versucht", scherzte er nach seiner Auseinandersetzung mit losen Rasenstücken.

Champions League - Vorrunde, 6. Spieltag
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Champions League - Tabelle - Gruppe G
Pl. Verein Punkte
1
FC Chelsea FC Chelsea
13
2
Dynamo Kiew Dynamo Kiew
11
3
FC Porto FC Porto
10

Den Blues steht in der Gruppe G nach den Ergebnissen vom Dienstag ein echtes Endspiel, um den Einzug ins Achtelfinale bevor. Am letzten Spieltag gastiert am 9. Dezember Mourinhos Ex-Klub FC Porto an der Stamford Bridge. Beide Teams liegen mit zehn Punkten derzeit gleichauf, das Hinspiel verlor Chelsea mit 1:2. Im Gegensatz zu den Portugiesen reicht Chelsea aber ein Unentschieden definitiv zum Weiterkommen.

Komplizierte Lage: Chelsea reicht gegen Porto ein Punkt

Denn wenn - und davon ist wohl auszugehen - Dynamo Kiew sein Heimspiel gegen das noch punktlose Maccabi Tel Aviv gewinnt, kommen die Ukrainer auf elf Punkte. Genau wie Chelsea und Porto bei einem Remis. Dann würde eine Tabelle aus den sechs Duellen dieser drei Teams erstellt werden (ohne die Ergebnisse gegen Maccabi). Die Tordifferenz würde entscheiden und da sähe es wie folgt aus: Kiew +1, Chelsea 0, Porto -1.

Porto käme also insbesondere der zweite Gegentreffer bei der überraschenden 0:2-Heimpleite gegen Kiew teuer zu stehen. Bitter: Dieser ging auf das Konto von Iker Casillas. Die Torhüter-Legende, bei Real Madrid einst von Trainer José Mourinho ausgebootet, lenkte einen nicht unbedingt gefährlichen Gonzalez-Schuss mit einer Faust nach oben in die Luft - der Ball senkte sich ins Tor (64.).

Mourinho oder Casillas - eine Serie endet

Damit steht nun fest, dass eine beeindruckende Serie am letzten Spieltag enden wird. Mourinho nahm bisher 14-mal an der Champions League teil, Casillas sogar 17-mal. Keiner von beiden scheiterte bislang schon in der Gruppenphase. Das Aufeinandertreffen von Mourinho und seinem Ex-Schützling in zwei Wochen wird damit noch brisanter als es ohnehin schon war.

ski