Der Ausfall von Nationalspieler Sidney Sam ist als Rückschlag verarbeitet und offenbart nun mindestens drei Möglichkeiten für das Trainerteam: Sam wird durch Jens Hegeler ersetzt, der auch in Berlin (1:0) für ihn kam und unter anderem den Siegtreffer durch Stefan Kießling vorbereitete. Diskutiert wird allerdings auch der Einsatz von Robbie Kruse. Der frisch gebackene "Fußballer des Jahres" in Australien wäre die offensivere Variante.
Sollte sich Sami Hyypiä jedoch dafür entscheiden, den seit vier Wochen fehlenden Stefan Reinartz im defensiven Mittelfeld zu bringen, dann würde Gonzalo Castro auf die Sam-Position ins offensive Mittelfeld rutschen. "Wir haben eine Idee", so der Finne, ließ aber offen, welche!
Wir sind zuhause eine Macht. Da muss uns erst mal einer schlagen. Das gilt auch für Manchester.
Stefan Kießling
Wie auch immer - Bayer geht mit der Chance ins Spiel, vorzeitig ins Achtelfinale einzuziehen. Nötig dazu ist ein Sieg. Stefan Kießling hält den für möglich: "Wir sind zuhause eine Macht. Da muss uns erst mal einer schlagen. Das gilt auch für Manchester." Zum Auftakt der Gruppenphase hatte Bayer bei der 2:4-Pleite in Manchester noch wie das Kaninchen vor der Schlange agiert, "wir waren ängstlich und zurückhaltend", erinnert sich Kießling und verspricht: "Daraus haben wir unsere Lehren gezogen."
Noch einen Hauch Motivation zusätzlich ziehen die Leverkusener aus der Tatsache, dass ihr Spiel live im ZDF übertragen wird: "Es ist schön zu wissen, dass ganz Deutschland zuschaut", sagt Kießling, "da müssen wir da sein, die Überraschung perfekt machen und ins Achtelfinale einziehen."
Neben Sidney Sam fehlt morgen Abend auch Linksverteidiger Sebastian Boenisch (Sehnenprobleme), der nach der couragierten Leistung von Emre Can in Berlin auf dieser Position ohnehin auf der Bank gesessen hätte.
Während Bayer mit einem Sieg also sicher für die Runde der letzten 16 Teams qualifiziert wäre und bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg von Schachtar Donezk gegen Real San Sebastian auf Rang drei der Tabelle abrutschen würde, hätte die "Werkself" im Falle eines Unentschieden vor dem letzten Spiel bei den Basken noch alles selbst in der Hand, verbliebe auch dann auf Rang zwei, wenn die Ukrainer gegen San Sebastian gewinnen.
Frank Lußem