Champions League

Großer Kampf! Gladbach verpasst das Wunder knapp

Überblick: Maicosuel kostet Udine die Königsklasse - Basel raus

Großer Kampf! Gladbach verpasst das Wunder knapp

Trieb die "Fohlen" letztlich vergeblich an: Juan Arango.

Trieb die "Fohlen" letztlich vergeblich an: Juan Arango. picture alliance

Sie kamen der Waggontür noch einmal richtig nah, doch letztlich fuhr der Zug gen Gruppenphase doch ohne die Borussen aus Mönchengladbach ab: Nach dem deprimierenden 1:3 im Hinspiel gegen Dynamo Kiew reichte der 2:1-Auswärtscoup nicht mehr aus. 70 Minuten lang mühten sich die "Fohlen" gegen abgeklärte Ukrainer trotz guter Chancen vergeblich, als Khacheridi jedoch mit einem Eigentor den Bann brach, begannen die Hausherren, die auf ihren verletzten Kapitän Mikhalik verzichten mussten, zu wackeln. Arangos Kopfballtor wenig später machte das Wunder auf einmal erreichbar. Das eine nur noch fehlende Tor in der Schlussphase machte aber Kiew - Joker Ring vergab mit Pech die Verlängerung (90.). Gladbach bleibt als Trost nur die Europa-League-Gruppenphase.

Kiew zitterte gehörig, Formsache war dagegen die Qualifikation von Celtic Glasgow: Der schottische Traditionsklub gewann nach dem vorentscheidenden 2:0-Auswärtssieg auch das Rückspiel gegen Helsingborgs IF mühelos mit 2:0 und ist damit erstmals nach vier Jahren wieder in der Gruppenphase vertreten.

Das droht Bayern, Schalke und BVB

Beste Stimmung herrschte im Sükrü-Saracoglu-Stadion vor dem Anpfiff - doch die würgte Spartak Moskau zunächst schnell ab: Ari legte für die Russen, die schon das Hinspiel gegen Fenerbahce Istanbul mit 2:1 gewonnen hatten, ein frühes Tor vor (6.). Vorbei war das Duell aber damit lange nicht: Die Türken belagerten nach Wiederanpfiff den gegnerischen Sechzehner, Sow erzielte den Ausgleich, zweimal erzitterte die Latte des Gäste-Gehäuses, und Spartak verlor auch noch de Zeeuw mit Gelb-Rot! Doch alles umsonst: Vor allem dank Keeper Dikan löste Moskau das Ticket für die Königsklasse.

Frei in den Nachthimmel, Basel muss in die Europa League

Basel brauchte nach dem 1:2 daheim gegen Cluj im Rückspiel einen Kraftakt. Doch fast von Beginn an lief schief, was schieflaufen konnte: Kapetanos schloss gegen die in der Vorsaison so starken Schweizer früh einen Konter ab (20.), ehe Alex Frei kurz vor der Pause einen von Streller herausgeholten Foulelfmeter in den Nachthimmel jagte. Davon erholten sich die Gäste nicht mehr - sie müssen mit der Europa League vorliebnehmen.

Spät durfte schließlich auch noch der OSC Lille jubeln. Der Vorjahresdritte der Ligue 1 setzte sich nach Verlängerung verdientermaßen gegen den FC Kopenhagen durch. Linksverteidiger Digne stand kurz vor der Pause goldrichtig, um das Hinspielresultat zu egalisieren, in der Verlängerung belohnte dann Tulio de Melo die engagierten Gastgeber (105.). Kopenhagen, CL-Achtelfinalist 2010/11, tat insgesamt schlicht zu wenig für die Qualifikation.

Maicosouels teurer Lupfer: Udine scheitert gegen Braga

Maicosuel im Spiel gegen Braga

Ein Heber zur falschen Zeit: Maicosuel scheiterte im Elfmeterschießen - und mit Udine in der CL-Quali. picture alliance

Vorbild Panenka ist heute noch berühmt, Nachahmer Maicosuel hat Udinese Calcio Millionen gekostet: Der eingewechselte Ex-Hoffenheimer wollte im Elfmeterschießen gegen Sporting Braga unbedingt lupfen wie der tschechische Held damals 1976 - und vergab als einziger der zehn Schützen. Ergebnis: Wie im Vorjahr scheitert der Vorjahresdritte der Serie A in der Champions-League-Qualifikation, 4:5 hieß es im Elfmeterschießen. In der regulären Spielzeit hatten zwei Kopfballtore für ein erneutes 1:1 gesorgt - mit ähnlichem Verlauf: Armero traf in Udineses Anfangsoffensive, ehe Ruben Micael die Gäste belohnte, die nach der Pause vehement auf den Ausgleich drängten (72.) - und nun zum zweiten Mal nach 2010/11 in der Königsklasse dabei sind.

Nachdem Scheich Al Thani den Geldhahn zugedreht hat, braucht der FC Malaga Geld, um überhaupt seine Spieler bezahlen zu können. Da kommt der Sprung in die Gruppenphase zur rechten Zeit: Die Andalusier qualifizierten sich als 13. spanischer Klub in der Geschichte des Wettbewerbs für die Königsklasse. Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel gegen Panathinaikos reichte in Athen am Dienstagabend eine Nullnummer, an der auch der erst 16-jährige Fabrice Olinga, jüngster Torschütze der Primera División , seinen Anteil hatte: Er stand in der Startelf.

HSV-Neuzugang Badelj tritt am Mittwoch seinen Dienst beim kriselnden Bundesliga-Dino an, tags zuvor führte der Mittelfeldspieler Dinamo Zagreb aber noch in die Champions League. Ein perfekter Abschied für den Kapitän! Tonel ebnete in Maribor nach dem 2:1 im Hinspiel schon früh den Weg für den kroatischen Topklub, der allerdings in der Schlussphase Glück hatte, als der Referee den Gastgebern ein reguläres Tor aberkannte.

Shmona und Limassol verpassen eine Überraschung knapp

4,400 - das ist der UEFA-Koeffizient von Ironi Kiryat Shmona. Und doch hätte der israelische Überraschungsmeister beinahe die Gruppenphase erreicht! Nach dem vermeintlich eindeutigen 0:2 bei BATE Baryssau (Koeffizient: 29,641) wurde es im Rückspiel noch einmal richtig spannend - weil die Weißrussen um Aliaksandr Hleb einen uninspirierten Auftritt hinlegten und Lencse für Shmona mit einem traumhaften Freistoß zum 1:0 traf (67.). Das reichte jedoch in Tel Aviv nicht, Sekunden vor dem Schlusspfiff schloss BATE einen Konter zum 1:1 ab.

Auch AEL Limassol, der zweite große Außenseiter in der Qualifikation, hat das Wunder verpasst: Die Zyprer hielten im Rückspiel in Brüssel bei RSC Anderlecht nach dem 2:1 vor einer Woche lange ein 0:0, ehe Torjäger Mbokani neun Minuten vor Schluss die überlegenen Belgier mit einem wuchtigen Schuss erlöste. Jakovenko legte per Schlenzer noch das 2:0 nach. Erstmals seit 2006/07 ist Anderlecht damit in der Gruppenphase mal wieder dabei!

Auslosung am Donnerstagabend

Die Vorrunden-Gruppen werden am Donnerstag (18 Uhr, LIVE! bei kicker online) in Monte Carlo ausgelost. Der FC Bayern München ist dann im Topf der besten acht Teams gesetzt. In Topf 2 wird sich der FC Schalke 04 befinden. Double-Gewinner Borussia Dortmund muss höchstwahrscheinlich mit Topf 4 vorliebnehmen. In diesem würde auch Gladbach landen, sollte das Wunder von Kiew tatsächlich Gestalt annehmen.

Zunge zeigen, Jubelarien und Fehlschüsse