Tottenhams Mauricio Pochettino änderte seine Startaufstellung nach dem 1:1 gegen Leicester City zweimal: Danny Rose und Janssen fanden sich auf der Bank wieder, dafür durften Davies und Sissoko von Beginn an ran.
Bayer-Coach Roger Schmidt wechselte im Vergleich zum 2:1-Sieg in Wolfsburg auf drei Positionen. Die zuletzt verletzt fehlenden Tah und Toprak ersetzten gemeinsam mit Baumgartlinger Jedvaj, Dragovic (beide Bank) und Kapitän Bender (Fersenprellung mit Einblutung).
Bayer beginnt stark
Bayer übernahm in den Anfangsminuten direkt die Kontrolle und drängte die Hausherren durch aggressives Pressing in die Defensive. Bis auf eine Hereingabe von Kampl (4.) sprang aber nicht viel aus der Überlegenheit heraus. Leverkusen agierte zwar druckvoll, ließ in Strafraumnähe allerdings Präzision und Passsicherheit vermissen. Das erste Mal musste Lloris nach einem Wendell-Freistoß eingreifen, wenngleich dieser Versuch keine Gefahr versprühte (13.).
4. Spieltag, Gruppe E
Eriksen mit der ersten Chance
Es spielte weiter nur Bayer und suchte den Weg in die Spitze - es waren aber die Spurs, die den ersten ernsthaften Abschluss fabrizierten: Eriksen marschierte unbedrängt durch das Mittelfeld und prüfte Leno mit einem Vollspannschuss aus 20 Metern (33.). In der Folge agierten die Londoner druckvoller und drängte die Werkself tief in die eigene Hälfte.
Chicharito verpasst Pausenführung
Bei gegnerischem Ballbesitz interpretierten die Rheinländer das 4-4-2 sehr defensiv - zwei Viererketten vor dem Strafraum machten es den Spurs schwer, in Richtung Tor zu gelangen. Aus der stabilen Defensive heraus setzte die Schmidt-Elf nun Nadelstiche - und das beinahe mit Erfolg: Kyle vertändelte am Strafraum gegen Brandt, der von Vertonghen aber noch abgegrätscht wurde. Den Abpraller holte Chicharito, verfehlte aus elf Metern allerdings das Tor (43.).
Kampl steht goldrichtig
Den Start in die zweite Hälfte verschlief Leverkusen total - im Gegensatz dazu machte Tottenham Druck und hatte durch Eriksen die Chance auf die Führung (48.). Bayer kämpfte sich wieder in die Partie, blieb offensiv aber weiter erschreckend harmlos (Chicharito, 51.). Stattdessen schlugen die Spurs in Person von Walker beinahe zu, der 26-Jährige schaffte es allerdings nicht, sein 35-Meter-Solo mit einem Tor zu krönen (60.). Während eine Minute später Chicharito mit einer Doppelchance noch kläglich scheiterte (61.), machte es Kampl in Minute 65 besser, als er aus sechs Metern Lloris überwand.
Dier ans Aluminium
Die Spurs wirkten geschockt und mussten sich erst einmal sammeln. Leverkusen hingegen war darauf bedacht, das Leder möglichst weit vom eigenen Tor zu halten. Die Folge: Keine Gelegenheiten auf beiden Seiten. In der Schlussphase drängte der Gastgeber auf den Ausgleich und hatte durch einen Dier-Freistoß die große Möglichkeit - der 22-Jährige traf aus 17 Metern nur den Querbalken (83.). Die Heimfans schienen nicht mehr an eine Wendung zu glauben - bereits vor Abpfiff war das Stadion nur noch zu Teilen gefüllt. Und damit sollten sie auch Recht behalten: Bayer verteidigte clever und brachte das Ergebnis über die Zeit.
Tottenham spielt am Sonntag (13 Uhr) bei Arsenal. Leverkusen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Darmstadt 98.