Schalkes Trainer Ralf Rangnick brachte nach dem 1:0-Heimsieg gegen Wolfsburg zwei Neue: Der wiedergenesene Metzelder sowie Baumjohann spielten für den gelbgesperrten Farfan und Schmitz.
Inter-Coach Leonardo nahm im Gegensatz zum 2:0-Sieg gegen den Ligakonkurrenten AC Chievo Verona drei personelle Änderungen vor: Thiago Motta, Sneijder und Milito erhielten den Vorzug vor Cambiasso, Kharja sowie Pazzini.
Im Vergleich zur "magischen Nacht" von Mailand, als Schalke mit 5:2 triumphierte, gab es bei den "Knappen" nur einen Wechsel: Metzelder ersetzte Farfan, wodurch S04 eine defensivere Grundausrichtung bekam. Bei den Nerazzurri kamen Nagatomo und Lucio für den Gelb-Rot-gesperrten Chivu sowie Cambiasso.
Die Viertelfinal-Rückspiele
Beide Mannschaften begannen die Partie eher verhalten. Zwar war Inter rasch um Spielkontrolle bemüht, tat sich dabei allerdings gegen gut gestaffelte Gelsenkirchener sehr schwer. Schalke beschränkte sich vorwiegend darauf, hinten nichts zuzulassen, setzte nach vorne aber immer wieder Nadelstiche und durfte so auch die erste nennenswerte Chance durch Raul (17.) für sich verbuchen.
Mit zunehmender Spieldauer verharrte der Bundesligist jedoch zu sehr in seiner defensiven Grundhaltung und ließ die Nerazzurri so besser ins Spiel kommen. Die Lombarden erspielten sich dadurch auch Feldvorteile, kamen dabei allerdings nur zu einigen Ecken, die jedoch allesamt suboptimal ausgeführt wurden. Der Druck der Mailänder wurde dennoch größer, folglich war es nur eine Frage der Zeit, ehe Inter erstmals gefährlich auftauchte. Nach 36 Minuten war es soweit: Stankovic prüfte Neuer mit einem satten Schuss aus 20 Metern.
Das war dann aber auch schon alles, was vom Titelverteidiger kam. Die "Königsblauen" verstanden sich nämlich darauf, hinten überhaupt nichts anbrennen zu lassen und so Neuer einen geruhsamen Abend zu bescheren. Kurz vor dem Seitenwechsel ging das Konzept der kontrollierten Offensive vollends auf: Bei einem Konter passte Jurado mustergültig in die Schnittstelle der Abwehr zum startenden Raul. Der Spanier umkurvte noch Julio Cesar und schob das Leder danach locker zur 1:0-Pausenführung ein (45.).
Schalke lässt sich vom Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen
Brasilianisches Duell: Inters Lucio gegen Edu (re.). Getty Images
Leonardo reagierte zum Seitenwechsel und brachte mit Pandev, der Stankovic ersetzte, einen offensiveren Mann. Der Mazedonier durfte sich dann auch bald über den Ausgleich freuen: Lucio verlängerte den Ball nach einer Ecke per Kopf in den Fünfer zu Thiago Motta, der artistisch mit dem linken Fuß aus vier Metern vollendete (49.). Die Schalker ließen sich davon jedoch nicht verunsichern und agierten weiter abgezockt, auch weil sie wussten, dass Inter noch vier Tore benötigte.
Die Italiener blieben zwar bemüht, allerdings erweckten sie zusehends den Eindruck, dass sie nicht mehr an das Wunder glaubten. Die Begegnung wurde fortan offener, weil nun auch die Schalker mehr Impulse nach vorne setzten. Zuerst erzielte Höwedes ein Abseitstor (60.), dann köpfte Papadopoulos - jeweils nach Ecken - knapp drüber (64.). Auf der Gegenseite segelte Eto'os abgefälschter Schlenzer knapp rechts vorbei (70.), ehe Sneijder einen Freistoß hauchdünn am rechten Pfosten vorbeischlenzte (75.).
Je mehr die Uhr ablief, desto mehr verflachte die Begegnung. Mailand fügte sich nun in sein Schicksal, während die "Königsblauen" routiniert das Ergebnis verwalteten und spät sogar noch einmal zuschlugen: Raul lupfte sehenswert aus dem Mittelkreis in den Lauf von Höwedes, der mit nach vorne geeilt war. Der Innenverteidiger spurtete los und traf im Stile eines Torjägers aus sieben Metern zum 2:1-Endstand (81.).
Am Wochenende wartet auf beide Mannschaften der Liga-Alltag. Schalke ist am Samstag in Bremen zu Gast (18.30 Uhr), während Inter Mailand am späteren Abend in Parma gefordert ist. In der "Königsklasse" geht es am Dienstag, den 26. April, im Halbfinalhinspiel vor eigenem Publikum gegen Manchester United weiter.