Gegen Ende der ersten Hälfte, es lief bereits die Nachspielzeit in der Johan-Cruyff-Arena, musste Schiedsrichter Clement Turpin die Partie unterbrechen. Es waren zwar nur noch wenige Sekunden, ehe die zweiminütige Zugabe ohnehin beendet gewesen wäre - doch dem Ball war die Luft ausgegangen. Eine Szene, die konträr war zu Amsterdams Vortrag in den ersten 45 Minuten.
Ajax drohte Dynamo Kiew in der Anfangsphase zu überrennen. Van de Beek brachte die Hausherren nach einer Ziyech-Flanke und einer Tadic-Ablage früh in Führung (2.), und die Gäste wankten in den ersten Minuten bedenklich. Nach gut einer Viertelstunde aber der Ausgleich aus heiterem Himmel: Ajax-Torwart Onana konnte einen Kadar-Kopfball nicht festhalten, Kedziora staubte ab (16.).
Amsterdam ließ sich von dem Rückschlag jedoch nicht beirren, spielte phasenweise mitreißenden Offensivfußball - und legte in Person von Ziyech (35.) und Tadic (43.) noch vor der Pause zwei Tore nach.
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Amsterdam zieht sich zurück
Nach dem Seitenwechsel ergriff Kiew die Initiative, Ajax wandelte nun auf einem schmalen Grat: Die Mannschaft von Erik ten Hag zog sich zurück und ließ die Gäste gewähren. Dynamo mühte sich zwar redlich, wurde aber kaum einmal gefährlich. Eine Ausnahme: die Volleyabnahme von Buyalskyi, die de Ligt etwa zwei Meter vor der Linie entschärfte (63.).
Kurz darauf die erste Duftmarke von Huntelaar: Der Angreifer kam nach einer Tadic-Ablage im Sechzehner unbehelligt zum Schuss, setzte diesen aber etwas zu hoch an (66.). Wenig später kam der frühere Schalker dem Tor noch näher: Er traf mit einem Kopfball die Latte (73.). Kurz vor Schluss scheiterte auch noch Ziyech mit einem Schuss am Pfosten (88.) - so ließen die 90 Minuten Ajax mit gemischten Gefühlen zurück: Der Sieg war hochverdient, doch ten Hags Mannschaft hatte es verpasst, sich in eine noch bessere Ausgangsposition für das Rückspiel zu bringen.