Bundesliga

Van der Vaart wird "wohl bleiben"

Vom Buhmann zum Matchwinner

Van der Vaart wird "wohl bleiben"

Rafael van der Vaart

Bleibt nun wohl doch erst einmal in Hamburg: HSV-Kapitän Rafael van der Vaart. dpa

"So, wie es jetzt aussieht, werde ich wohl bleiben", sagte van der Vaart nach dem Abpfiff ins Premiere-Mikrofon: "Der HSV ist ein Superverein. Ich wollte die Fans nie ärgern, sondern habe nur mein Gefühl beschrieben." Wenn er in der Qualifikation für den UEFA-Cup im Rückspiel gegen Honved Budapest am 30. August zum Einsatz kommt, werde er auf jeden Fall bleiben, erklärte der Niederländer weiter. Dann nämlich dürfte er im Kalenderjahr 2007 in keinem europäischen Wettbewerb mehr für einen anderen Verein auflaufen.

Am Samstag hatte der HSV-Kapitän neues Öl ins Feuer gegossen, als er sich von der spanischen Sportzeitung "As" mit dem Trikot seines Wunschvereins FC Valencia ablichten ließ. Zudem führte er trotz eines Verbots des HSV Gespräche mit Miguel Angel Ruiz, dem Manager des spanischen Klubs. "Ich denke weiter, dass ich bei Valencia spielen werde. Ich werde vor dem 1. September da sein", wurde van der Vaart zitiert.

Kaum Pfiffe von den Fans

In Hamburg wurde er von den Fans am Sonntag dennoch nur mit wenigen Pfiffen empfangen und war nach seinem verwandelten Handelfmeter zum 1:0-Sieg der gefeierte Held. Mit Spruchbändern gegen den Niederländer hatten sich die Anhänger von Beginn an zurückgehalten. "Vertrag ist Vertrag - auch für van der Vaart", hieß es.

Dass es alles andere als eine gute Idee war, sich im Valencia-Trikot abzulichten hat van der Vaart offenbar eingesehen. "Ich habe mich dazu überreden lassen. Als ich nochmals darüber nachgedacht habe, wollte ich eine Veröffentlichung des Fotos verhindern. Aber das war nicht mehr möglich", wird der 24-Jährige von niederländischen Medien zitiert.

HSV schaltet Rechtsanwalt Schickardt ein

Die Hanseaten selbst reagierten auf die Aktion ihres Spielmachers nur mit Sarkasmus. "Rafael hat einige Kopfbälle im Training gemacht. Vielleicht wird er jetzt ein wenig klarer im Kopf", sagte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. Eine Krisensitzung war vor dem Spiel gegen Leverkusen erst einmal verschoben worden. "Wir sprechen nicht über Sanktionen, sondern konzentrieren uns erst mal auf das Spiel", sagte Beiersdorfer. Eine saftige Geldstrafe ist allerdings wahrscheinlich.

Im Fall van der Vaart schalteten die Hamburger nun außerdem Rechtsanwalt Christoph Schickardt ein. Wirbt der FC Valencia entgegen der Absage des HSV weiter um den Spielmacher soll der Sportrechtler eine harte Linie fahren und gegebenenfalls Sanktionen durchsetzen. Die Rückendeckung der Liga hat der Bundesliga-Dino: "Man kann nur hoffen, dass Dietmar Beiersdorfer hart bleibt", sagt zum Beispiel KSC-Manager Rolf Dohmen.