Bundesliga

Bei Hertha wächst die Angst

Berlin: Präsident Gegenbauer beruft Krisensitzung ein

Bei Hertha wächst die Angst

Bundesliga, Hertha BSC: Friedhelm Funkel

Panik im Keller: Bei der Krisensitzung am Donnerstag soll es auch um Friedhelm Funkel gehen. imago

"Es geht darum, die sportliche Situation des Klubs zu bewerten, und die hängt auch mit dem Trainer zusammen", sagte Präsidiumsmitglied Jörg Thomas dem SID zum Inhalt der außerordentlichen Präsidiumssitzung. Eine Entlassung des 56-Jährigen gilt jedoch als unwahrscheinlich. Auch Thomas sprach sich gegen eine solche Entscheidung aus: "Es bringt nichts, mitten im Galopp das Pferd zu wechseln. Ich denke, darüber wird es nach der Sitzung keine zwei Meinungen geben."

Die "Berliner Morgenpost" hatte berichtet, dass innerhalb des Präsidiums mindestens drei Mitglieder über einen erneuten Trainerwechsel zumindest diskutieren wollen. Auch der Berliner Boulevard vermeldete, Funkel solle vom Präsidium gestürzt werden. Laut Statuten entscheiden allerdings nicht die Präsidiumsmitglieder, sondern die Geschäftsführer Michael Preetz und Ingo Schiller über eine mögliche Entlassung Funkels. Und Preetz hatte zuletzt immer wieder seine Rückendeckung für den Trainier erklärt, auch Hertha-Boss Gegenbauer gilt als Fürsprecher Funkels.

Dieser steht wegen seiner defensiven Taktik in der Kritik, die ihm vor allem in den Heimspielen Kredit bei den Fans gekostet hat. Den einzigen Heimsieg feierten die Berliner am 1. Spieltag beim 1:0 gegen Hannover 96 noch unter Vorgänger Lucien Favre. Funkel verweist auf den Fakt, dass die Berliner den Rückstand auf den Relegationsplatz 16 in der Rückrunde von zehn auf drei Zähler reduziert haben: "Die Lage ist längst noch nicht aussichtslos. Wir können da unten noch herauskommen."

Gegenbauer: "Wir haben Redebedarf"

Das Restprogramm der Berliner hat es jedoch in sich, vor allem an den letzten drei Spieltagen, wenn die Gegner Schalke (H), Leverkusen (A) und Bayern München (H) heißen. Gegenbauer jedenfalls sah genügend Anlass für eine außerordentliche Sitzung, zu der ihn einige Präsidiumsmitglieder gedrängt haben sollen.

"Wir haben Redebedarf, deshalb habe ich für Donnerstag eine Sitzung einberufen", sagte Gegenbauer und forderte seine Kollegen zu einer einheitlichen Linie auf: "Dass sich alle um den Verein Sorgen machen, ist in Ordnung. Aber die Mitglieder der Gremien müssen dem öffentlichen Druck standhalten und auf öffentliche Äußerungen verzichten."