Bundesliga

Mehr Alternativen für Funkel

kicker-Test: Eintracht Frankfurt

Mehr Alternativen für Funkel

Alexander Meier

Soll im Mittelfeld der Eintracht neue Impulse setzen: Alexander Meier. imago

Bisher gibt es nur ein neues Gesicht: Leonard Kweuke. Der 21 Jahre alte Stürmer kommt von DAC Dunajska Streda aus der Slowakei und wird vom dortigen Trainer Werner Lorant in den höchsten Tönen gelobt. Der U-21-Nationalspieler wurde für 350000 Euro ausgeliehen, bis Mai kann die Eintracht ein Vorkaufsrecht ausüben. Der einzige Abgang im Winter ist Aaron Galindo, der vorzeitig nach Mexiko (Deportivo Guadalajara) zurückkehrte, wofür die Eintracht rund 300.000 Euro Ablöse erhielt. Neu im Team ist Linksverteidiger Nikola Petkovic (22) von Roter Stern Belgrad, der für Christoph Spycher (Knieoperation) einspringen kann.

In der Hinrunde zählte das Sturmduo Nikos Liberopoulos (7 Tore/1 Assist) und Martin Fenin (4/6) zu den Gewinnern. Führungsqualitäten bewiesen Patrick Ochs und Michael Fink. Von den Sommerneuzugängen zeichnet sich vor allem Markus Steinhöfer aus. Unter den Verlierern ist neben den zahlreichen Langzeitverletzten vor allem Caio einzuordnen, der sich auch in seinem zweiten Halbjahr bei der Eintracht nicht durchsetzte. Im Januar bestand er trotz eines Privattrainers während des Urlaubs erneut den Laktattest nicht, in den Testspielen ließ er allerdings einen Aufwärtstrend erkennen.

Dank der Genesung von Alexander Meier und Aleksandar Vasoski sowie der baldigen Rückkehr von Ümit Korkmaz und Chris besitzt Trainer Friedhelm Funkel mehr Möglichkeiten als in der Hinrunde. Das erhöht auch die taktische Flexibilität. In der Vorbereitung blieben im Offensivspiel, vor allem im Spielaufbau, noch viele Wünsche offen. Schwer einzuschätzen ist, wie schnell Zlatan Bajramovic eingreifen kann, der sich nach erneuten Beschwerden am operierten Zeh im Lauftraining befindet. Kapitän Ioannis Amanatidis, der sich ebenso wie Christoph Spycher einer Knorpeloperation im Knie unterziehen musste, fällt noch bis mindestens März aus.

In der Winterpause entzündeten sich an der bevorstehenden Vertragsverlängerung mit Funkel (55) viele Diskussionen - auch innerhalb des Aufsichtsrates. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen will mit Funkel in dessen sechste Saison gehen, damit wäre er Eintracht-Rekordtrainer. Je länger über die Vertragsverlängerung diskutiert wird, desto unruhiger werden die Zeiten.

Auch wenn sich die Eintracht in der Vorbereitung gegen drei Zweitligisten schwertat (nur ein Sieg), scheint sie für die Rückrunde gerüstet. Der Trend zeigt nach oben, in die Phalanx der ersten zehn Vereine wird sie jedoch nur noch schwerlich einbrechen können.

Michael Ebert