Bundesliga

Gesprächsangebot an Fans

Bayern: "Offener Brief" veröffentlicht

Gesprächsangebot an Fans

Wollen entstandene Wogen glätten: Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung der Bayern.

Wollen entstandene Wogen glätten: Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung der Bayern. dpa

Für die kommende Woche werde der FC Bayern daher den Dialog mit seinen Anhängern führen und ein Gespräch mit Fanclubs suchen. Dabei sollen "offen und ehrlich“ die Situation und "Dinge, die uns momentan beschäftigen", analysiert werden.

Auf der Versammlung hatten sich zu später Stunde verschiedene Bayern-Mitglieder kritisch zum Thema "Stimmung im Stadion" geäußert, was Hoeneß auf die Palme gebracht hatte. "Das ist eine populistische Scheiße", brüllte er. Es könne nicht sein, "dass wir uns jahrelang den Arsch aufreißen und dann so kritisiert werden." Sein Bayern-Vorstandskollege Karl-Heinz Rummenigge war ihm daraufhin zur Seite gesprungen und nannte die Kritik der Fans "unverschämt". Daraufhin war in zahlreichen Medien von einem Zerwürfnis zwischen Vereinsspitze und Fans die Rede.

In dem Schreiben heißt es nun, dass der Vorstand "enttäuscht" war, denn: "Wir haben gerade in den vergangenen Jahren soviel, mehr als überall anders, für unsere Fans und Anhänger getan." Beispielsweise sei es bei den Bayern heute möglich, für sieben Euro "in der Südkurve Weltstars wie Ribéry, Luca Toni, Kahn, Klose, Zé Roberto und viele andere zu sehen." Und zu den Fans zählten sowohl die "Kuttenfans" auf den Stehplätzen "genauso wie die Fans in den Businessbereichen und Logen und der Vater mit seinen beiden Kindern auf der Tribüne."

Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Finanzchef Karl Hopfner betonten, es solle nicht der Eindruck entstehen, es gebe einen Bruch zwischen dem FC Bayern und seinen Anhängern. Dies sei nicht der Fall und werde "niemals der Fall sein". Der Bayern-Vorstand sei aber in der Pflicht, "auf Dinge, die nicht in Ordnung sind, hinzuweisen." Die Verantwortlichen würden sich derzeit Sorgen machen, "dass - wenn wir nicht aufpassen und einschreiten - Dinge auch in die falsche Richtung laufen könnten."

"Was derzeit im italienischen Fußball passiert, ist ein Horror und sollte uns eine Warnung sein", so das Führungstrio weiter unter Bezugnahme auch auf den Vorfall des Angriffs von Bayern-Anhängern auf Fans des 1. FC Nürnberg im Mai, bei denen eine Frau ihr Augenlicht verloren hatte.