Bundesliga

Unruhe bei Hertha

Berlin: Angebliche Rücktrittspläne dementiert

Unruhe bei Hertha

Lucien Favre

"Riskieren heiklen Saisonstart": Lucien Favre will dennoch Coach bei Hertha bleiben. dpa

Fakt ist: Ein Gespräch mit Hoeneß hat am Dienstag stattgefunden. Der kicker hatte berichtet, dass der Manager seinen Schweizer Trainer dabei beschwichtigen konnte. Über die genauen Inhalte machten die Beteiligten naturgemäß keine Angaben. Favre, mit dem Bericht der NZZ konfrontiert, sagte gegenüber der "Berliner Morgenpost": "Hören Sie auf. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit. Ich wusste, dass es nicht einfach wird." Auch Hoeneß wies gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (sid) die Rücktritts-Spekulationen zurück: "Dies war nicht der Fall. Weiter möchte ich mich dazu nicht äußern."

Fakt ist auch: Favre hatte sich häufig öffentlich über die "fehlende Qualität" seines Kaders geäußert. Zuletzt antwortete Favre in einem Interview mit dem Online-Dienst des Schweizer Fernsehens SF auf die Frage nach Herthas Konkurrenzfähigkeit: "Ich sage, dass wir zurzeit absolut nicht bereit sind." Und: "Wir riskieren mit dieser Transferpolitik einen heiklen Saisonstart." Elf Abgängen stehen bei den Berlinern drei namhafte Neuzugänge gegenüber.

In einem Interview auf der Website der Berliner sagt Favre zu weiteren Neuverpflichtungen: "Die Transferperiode läuft noch bis zum 31. August. Ich habe aber keine Zeit, Spieler immer selbst zu beobachten, das machen andere. Den deutschen Markt kenne ich auch nicht gut, er ist sehr groß. Aber ich rede viel mit Dieter Hoeneß und Michael Preetz. Das ist wichtig, denn jetzt noch gute Spieler zu finden, ist schwer."

Zuletzt konnte Fabian Lustenberger, Mittelfeldmann vom FC Luzern, verpflichtet werden. Drei bis vier weitere Neuzugänge sollen noch nach dem Saisonauftakt folgen. Der Brasilianer Raffael vom FC Zürich steht als Sturm-Verstärkung noch ganz oben auf der Wunschliste. Ebenfalls im Gespräch: Der österreichische Innenverteidiger Sebastian Prödl (Sturm Graz), Mittelfeldmann Veli Kavlak (Rapid Wien) und der Grieche Loukas Vyntra (Panathinaikos Athen, Abwehr).

Am Samstag muss Hertha im ersten Saisonspiel bei Eintracht Frankfurt nicht nur auf Josip Simunic , der noch eine Rot-Sperre aus der Vorsaison absitzen muss, sondern auch auf Abwehrspieler Jerome Boateng verzichten, der an Leistenproblemen laboriert.