Bundesliga

Neuzugang Prödl gibt sich realistisch

Bremen: Andersens Sohn kommt an die Weser

Neuzugang Prödl gibt sich realistisch

Lernwillig: Sebastian Prödl, Werder-Neuzugang und österreichischer Nationalspieler.

Lernwillig: Sebastian Prödl, Werder-Neuzugang und österreichischer Nationalspieler. dpa

Am 8. Juli stößt er dann zum Team. "Ich will mich gleich beweisen", sagt der Innenverteidiger, der aber keinesfalls größenwahnsinnig ist und glaubt, Stars wie Naldo oder Per Mertesacker mal eben aus der Startelf zu verdrängen. "Früher oder später", erklärt der gebürtige Grazer, visiert er aber einen Stammplatz an, und muss sich auch mit besagtem Mertesacker messen, den Prödl als "mein Vorbild" bezeichnet.

Was zeichnet den Senkrechtstarter Österreichs aus? Sein Auge, sein Kopfballspiel, eine intelligente Spieleröffnung - und Kampfgeist. Sein Einsatz bescherte dem EM-Gastgeber den Elfmeter gegen Polen und das einzige Tor. Schwächen offenbarte er beim Zweikampfverhalten am Boden, ebenso darf er sich deutlich weniger "dumme Fouls" leisten. Jenes gegen Smolarek brachte ihm eine Gelbsperre gegen Deutschland und einen Rüffel des Kollegen Stranzl ein. "Ich weiß, dass er recht hat. Aber er hätte es mir persönlich sagen können", so Prödl. Bremens Manager Klaus Allofs hält viel vom 1,94-Meter-Hünen, meint aber: "Er muss noch lernen. Doch dafür haben wir ihn ja geholt."

Bereits im Januar, für 2,5 Millionen Euro von Sturm Graz. Dessen Trainer Franco Foda lobt: "Sebastian hat sich zur Persönlichkeit entwickelt." Prödl selbst will nun "oben mitspielen" bei Werder - wo ihm immer imponierte, "wie Talente forciert werden". Ob er das nächste ist, das sich in Bremen zur festen Größe entwickelt?

Andersens Sohn kommt aus Essen

Unterdessen hat der Bremer Talentschuppen Zuwachs bekommen: Niklas Andersen (19) von RW Essen wechselt zum Vizemeister und erhält einen Vertrag bis 2012. "Ein interessanter Mann", sagt Werder-Manager Klaus Allofs über den Abwehrspieler, der sowohl in der Innenverteidigung als auch links auflaufen kann. In der Regionalliga kam er in der letzten Saison 26-mal zum Einsatz. Der in Schalke groß gewordene Defensivmann ist der Sohn von Jörn Andersen, früher Profi in Nürnberg, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg und Dresden, heute Trainer des FSV Mainz 05.

Thomas Böker/Hans-Günter Klemm