Bundesliga

Bundesliga - FC Bayern: Joshua Kimmich spricht vor dem Saisonauftakt über Robert Lewandowski und Niko Kovac

München: Vor dem Ligaauftakt gibt es Lob für den Coach

Kimmich: "Entscheidend ist, was er taktisch draufhat"

Fokussiert auf den Start: Joshua Kimmich.

Fokussiert auf den Start: Joshua Kimmich. imago

Kimmich über...
...den kommenden Gegner Hoffenheim und Coach Julian Nagelsmann: "Es ist gut, dass jemand da ist, der nicht von Beginn an sagt: Die Bayern machen es eh wieder. Diese Challenge macht den Wettbewerb interessanter. Hoffenheim hat richtig was drauf, die Automatismen sind zu erkennen, gerade mit Kevin Vogt hinten drin, der die Fäden zieht. Er hat einen starken Spielaufbau, findet die Mitspieler zwischen den Ketten. Jeder weiß, was er zu tun hat."

...mögliche Motivationsprobleme nach dem frühen WM-Aus:
"Ich habe keine Probleme, mich zu motivieren. Ich bin heiß. Wenn man dann sieht, wie die Saison mit dem verlorenen Pokalfinale und dem WM-Aus geendet hat - das pusht einen dann wieder. Man lernt einen DFB-Pokalsieg und einen Meistertitel wieder mehr zu schätzen, man lernt grundsätzlich bei Misserfolg den Erfolg, den wir hoffentlich bald wieder haben werden, mehr zu schätzen. Die Qualität dafür ist da."

Spielersteckbrief Kimmich
Kimmich

Kimmich Joshua

Spielersteckbrief Lewandowski
Lewandowski

Lewandowski Robert

...die Tage nach dem WM-Aus:
"Vor der WM war die Motivation groß, das Jahr nach der Niederlage im Pokalfinale zu retten. Das hat nicht funktioniert, wie wir alle wissen. Nach der WM hat man schon ein paar Tage gebraucht. Ich habe mir Gedanken gemacht, meine Schlüsse daraus gezogen und es auch abgehakt, denn ich wollte es nicht über den ganzen Urlaub mitziehen."

...die Probleme in der Nationalmannschaft:
"Die Stimmung neben dem Platz war sehr gut. Es wurde zwar von Grüppchenbildung geschrieben, das war aber gar nicht der Fall. Klar versteht man sich mit dem einen besser, aber das ist bei jeder anderen Firma genauso. Wir sind auf dem Platz vieles schuldig geblieben. Es wurde viel über das System geschimpft, obwohl wir damit eine überragende Quali und auch die EM gespielt hatten. Wenn jeder an seinem Leistungsmaximum gewesen wäre und jeder alles rausgehauen hätte, hätte dieses System auch bei dieser WM funktioniert. Jeder hätte noch mehr geben können. Es wurde vieles auf das System geschoben. Das ist für einige Spieler ein Alibi, du gibst die Verantwortung ab, schiebst sie auf den Trainer oder wen auch immer. Wenn jeder aber bei sich anfangen würde, wäre viel gewonnen. Die Qualität war und ist da."

"Bei der WM hätte jeder Spieler noch mehr geben können. Es wurde vieles auf das System geschoben - das ist für einige Spieler ein Alibi"

Kimmich über die missratene WM

...Torjäger Lewandowski, der in einem Interview mit "Sport Bild" fehlende Wertschätzung moniert hatte:
"Wertschätzung ist immer wichtig - ob im Fußball oder im normalen Leben. Ich bin mir sicher, dass Robert weiß, wie wichtig er für uns ist. Man hat bei ihm immer die Garantie, dass er 30 Bundesliga-Tore macht. Letzte Saison waren es 29 - fast schon enttäuschend (grinst). Er hat uns - ich erinnere mich an ein Spiel in Freiburg, als er in 92. Minute noch ein überragendes Tor macht - schon den Hintern gerettet. Andererseits muss er auch sehen, dass er die Tore nicht macht, weil er sich die Bälle hinten abholt und alleine durchdribbelt. Er hat auch Mitspieler, die ihn unterstützen, dass er seine Tore machen kann. Das ist nicht nur eine Wertschätzung von uns ihm gegenüber, es muss auch andersrum eine Wertschätzung da sein."

...Trainer Niko Kovac: "Wir trainieren mehr. Es wird mehr auf die Grundlagenausdauer geachtet, fahren mehr Fahrrad. Ich finde, dass er eine super Ansprache hat. In seinem Auftreten ist er sehr souverän, auch in Interviews, das habe ich mir schon gedacht, als er noch in Frankfurt war. Genauso tritt er auch vor der Mannschaft auf – immer locker, aber immer auf den Punkt. Das gefällt mir sehr gut."

...den Respekt vor einem Trainer und wovon dieser abhängt: "Bei Carlo Ancelotti hat es trotz einer guten Vita nur ein Jahr funktioniert, ehe im zweiten Jahr ein neuer Trainer gekommen ist. Entscheidend ist, was er draufhat, was er taktisch draufhaut. Es ist ein Zusammenspiel aus Menschenführung und dem Input, den er in die Mannschaft bringt. Dieser Input kann dir mehr Respekt verschaffen, als Dinge, die du früher mal erreicht hast. Es zählt immer nur das Hier und Jetzt. Es geht darum, ob uns ein Trainer weiterbringt, wie er mit den Stars umgeht und wie er uns auf den Platz schickt. Ganz am Ende wird er am Erfolg gemessen."

Georg Holzner

Klub für Klub: Die Gewinner der Bundesliga-Vorbereitung