Bundesliga

Mainzer Befreiungsschlag - BVB bleibt hinter Schalke

Überblick: HSV wieder dran - Rückschlag für Bayer

Mainzer Befreiungsschlag - BVB bleibt hinter Schalke

Schoss vorbei, traf ins Tor und an den Pfosten: Marco Reus.

Schoss vorbei, traf ins Tor und an den Pfosten: Marco Reus. imago

Im letzte Sonntagsspiel der Saison verpasste Borussia Dortmund in Bremen den Sprung auf Platz zwei. Der BVB, bei dem Schmelzer auf der Bank saß, agierte an der Weser lange Zeit ohne den nötigen Biss. Zwar waren die Westfalen eine Spur aktiver und hatten gegen abwartende Bremer ein Chancenplus, aber es fehlte die letzte Konsequenz. Dennoch reichte das, um nach 19 Minuten dank eines tollen Treffers von Reus in Führung zu gehen. Kurz vor der Pause vergab Reus dann aber das 2:0 kläglich, und die Strafe folgte prompt: Delaney besorgte mit einem klasse Kopfball den nicht unverdienten Ausgleich - Werder hatte zuvor immer besser ins Spiel gefunden.

Nach dem Seitenwechsel rührte Werder Beton an, machte die Räume ganz dicht und dem BVB das Leben sehr schwer. Die Borussen waren bemüht, oft aber zu ideenlos, außerdem fehlte auch das nötige Quäntchen Glück - so traf Reus in der 66. Minute den Pfosten, ehe Pavlenka einen Akanji-Versuch ans Aluminium lenkte (69.) und Sanchos Kopfball die Latte küsste (80.). Der BVB probierte es mit aller Macht, konnte das Bremer Bollwerk letztlich aber nicht ein zweites Mal überwinden und verpasste es, den Erzrivalen Schalke in der Tabelle zu überholen. Werder bleibt damit unter Trainer Florian Kohfeldt zuhause ungeschlagen (6/5/0), allerdings warten die Hanseaten auch schon seit nunmehr vier Spielen auf drei Punkte (0/2/2).

Strafstoß bringt Nullfünfer in die Spur

Setzte den Schlusspunkt gegen RB: Ridle Baku.

Setzte den Schlusspunkt gegen RB: Ridle Baku. imago

Durch die Siege des Hamburger SV und der Freiburger am Samstag stand Mainz am Sonntagnachmittag gegen RB Leipzig unter Druck. Nur drei Punkte hätten Dampf vom Kessel lassen können - danach sah es zunächst aber nicht aus. RB erwischte den besseren Start, presste gut und kam über Poulsen (10.) und Werner (11.) zu Großchancen. Die Gäste waren überlegen, wurden in der 28. Minute dann aber von Schiedsrichter Bastian Dankert benachteiligt: Muto ging während eines Duell mit Ilsanker und Upamecano zu Boden. Der Japaner war von Ilsanker außerhalb des Sechzehners getroffen worden, von Upamecano aber nicht. Freistoß wäre die richtige Entscheidung gewesen, es gab aber Strafstoß, den De Blasis zum 1:0 nutzte (29.). RB erholte sich von diesem Wirkungstreffer nicht mehr, geriet zum Ende sogar noch nach Treffern von Maxim (85.) und Baku (90.) mit 0:3 unter die Räder. Der FSV gewann erstmals in der Bundesliga gegen RB, das wiederum seit vier Spielen sieglos ist (0/1/3).

Sieg im Kellerkrimi: Neue Hoffnung für Hamburg

Lewis Holtby

Erzielte in den letzten fünf Spielen vier Tore: Lewis Holtby. picture alliance

Da waren es nur noch zwei! Der HSV schien im Abstiegskampf schon aussichtslos abgeschlagen zu sein, nun dürfen die Hamburger wieder hoffen. Nach dem 3:1-Erfolg am Samstag beim direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg, dem erst zweiten Auswärtssieg der Saison, beträgt der Rückstand des Bundesliga-Dinos auf das rettende Ufer zwei Spieltage vor Schluss nur noch zwei Punkte. Zwei Tore binnen drei Minuten brachten die Hanseaten auf die Siegerstraße: Erst verwandelte Wood einen Elfmeter (Guilavogui an Ito, 43.), dann legte Holtby per Kopf nach (45.+1). Von diesem Doppelschlag erholte sich der VfL nach einer turbulenten Woche lange nicht. Ein Brekalo-Freistoß, bei dem HSV-Keeper Pollersbeck schlecht aussah, brachte dem VfL zwar noch einmal neue Hoffnung (78.). Doch Waldschmidt, der den VfL vergangene Saison am letzten Spieltag mit seinem ersten Bundesliga-Treffer in die Relegation geschickt hatte, machte in der Nachspielzeit per Elfmeter-Nachschuss alles klar (sein zweites Bundesliga-Tor). Die Wolfsburger sind seit acht Partien vor eigenem Publikum sieglos und geraten in immer größere Abstiegsnöte.

Dramatische Schlussphase in Freiburg - Köln steigt ab

Schon keine Hoffnung mehr gibt es hingegen für den 1. FC Köln, der das zweite Kellerduell des Tages beim SC Freiburg mit 2:3 verlor und damit zum sechsten Mal aus der Bundesliga absteigt. Nach einem Doppelpack von Petersen (14./52.) schienen die Freiburger, für die Günter noch einen Elfmeter verschoss (23.), klar auf der Siegerstraße zu sein. Doch Köln bewies wieder einmal Moral und glich durch Bittencourt binnen fünf Minuten aus (82./87.). Nun lag plötzlich gar noch ein Kölner Siegtreffer in der Luft. Das letzte Wort hatte allerdings der Sport-Club: Hölers erster Bundesliga-Treffer bescherte den Freiburgern in der Nachspielzeit doch noch drei ganz wichtige Punkte nach zuletzt acht sieglosen Auftritten samt fünf Niederlagen in Folge. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Jüngste Bayern-Startelf seit 1971 - für Frankfurt reicht es trotzdem

Vorgeschmack auf das Pokalfinale? Vor allem die Start-Aufstellung des FC Bayern beim Bundesliga-Duell mit Frankfurt dürfte nicht viel mit der des Endspiels von Berlin am 19. Mai zu tun haben. Drei Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid in der Champions League schonte Jupp Heynckes zahlreiche Stars, viele fehlten ohnehin verletzt. So kamen Dorsch, Shabani und der erst 17 Jahre alte Evina jeweils zu ihrem Bundesligadebüt, auch Mai stand in der laut Opta jüngsten Bundesliga-Startelf des FCB seit 1971 (Durchschnittsalter 24 Jahre und 35 Tage). Und es war einer der Debütanten, der für die Bayern-Führung sorgte: Dorsch traf nach Zuspiel von Wagner (43.). Kurz zuvor hatten Gacinovic (40.) und Jovic (42.) aus aussichtsreichen Positionen vergeben. Am Ende wurde es noch deutlich: Nach Treffern von Wagner, Rafinha und Süle siegte Bayerns B-Elf klar mit 4:1. Frankfurt, für das Haller zwischenzeitlich verkürzte, enttäuschte auf ganzer Linie.

Videobeweis auf Schalke im Fokus - Sorgen um Stindl

Beim 1:1 zwischen Schalke und Gladbach stand der Videobeweis im Fokus: Der von Bentaleb gefoulte Stindl stürmte wütend auf den Algerier zu, der sich zu einem Schlag an den Kopf des Gladbachers hinreißen ließ. Schiedsrichter Osmers zeigte zunächst Gelb, änderte seine Meinung aber nach dem Eingreifen des Video-Assistenten - Rot (13.)! In Überzahl gingen die Gäste durch Raffael in Führung (32.). Der Ausgleich fiel vom Elfmeterpunkt. Kramer hatte einen Schuss von Konoplyanka aus relativ kurzer Entfernung an den ausgestreckten Arm bekommen. Wieder änderte Osmers seine Entscheidung nach Videobeweis, Caliguiri verwandelte sicher (45.+3). Bitter für die Gladbacher: Kapitän Stindl knickte böse um und musste verletzt raus (38.), Zakaria, Vestergaard und Kramer handelten sich zudem die jeweils fünfte Gelbe Karte ein und fehlen am 33. Spieltag gesperrt.

Hertha stellt Spielverlauf durch späten Doppelschlag auf den Kopf

Der FC Augsburg steuerte in Berlin nach einem abgefälschten Schuss von Gregoritsch (32., 13. Saisontor) und einem sehenswerten Abschluss des gerade erst eingewechselten Cordova (61.) auf einen verdienten Auswärtssieg zu. In den Schlussminuten stellte eine bis dahin ganz schwache Hertha den Spielverlauf durch Treffer von Ibisevic (84., Foulelfmeter) und Selke (87.) aber noch auf den Kopf. Der FCA ist damit wohl raus aus dem Rennen um Platz sieben, der in dieser Saison für die Europa League reicht, wenn Bayern das Pokalfinale gegen Frankfurt gewinnt. Die Berliner dürfen davon weiter träumen, müssen sich dafür aber gehörig steigern.

Rückschlag für Bayer: Leverkusen verzweifelt an Zieler

Stuttgarter Jubel

Glücklicher Auswärtssieg in Leverkusen: Christian Gentner (2.v.l.) köpfte Stuttgart zum Dreier. imago

Trotz zahlreicher Chancen musste Bayer Leverkusen im Abendspiel gegen den VfB Stuttgart einen herben Dämpfer im Rennen um die Champions-League-Plätze hinnehmen. Die Werkself verzweifelte am starken VfB-Torhüter Zieler, der in der ersten Hälfte einen Elfmeter von Alario parierte (17.) und die Werkself mit seinen Paraden reihenweise zur Verzweiflung trieb. In der 67. Minute legte der VfB-Schlussmann Bellarabi beinahe den Führungstreffer auf, bügelte seinen Fehler dann aber selbst wieder aus (66.). Dann traf auf der anderen Seite Gentner aus dem Nichts (67.) und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Es war der einzige Torschuss des VfB! Dank des schmeichelhaften Auswärtssiegs darf Stuttgart nun von der Europa League träumen, Leverkusen rutscht hinter Hoffenheim auf Platz 5 ab.

Hoffenheim macht Druck auf Leverkusen

Andrej Kramaric und Havard Nordtveit (re.)

Weichensteller in Sinsheim: Doppel-Torschütze Andrej Kramaric und Havard Nordtveit (re.). Getty Images

1899 Hoffenheim ist nun schon seit neun Spielen ungeschlagen! Die Kraichgauer bezwangen am Freitagabend Hannover 96 nach einer Galavorstellung von Angreifer Kramaric mit 3:1 (1:1). Durch den dritten Dreier in Reihe kletterte die Nagelsmann-Elf zumindest vorübergehend vorbei an Leverkusen auf Rang vier. Konnte Karaman vor der Pause noch auf Kramarics erstes Tor (16.) antworten (24.), schlug der Kroate im zweiten Abschnitt noch zweimal zu (50., 86.) und stockte sein Trefferkonto durch seinen ersten Bundesliga-Dreierpack auf zwölf Tore auf. Zwei Wermutstropfen im TSG-Lager: Sowohl Gnabry als auch Demirbay schieden verletzt aus. Hannover enttäuschte zwar nicht, verlor jedoch verdient und hat nur eines der jüngsten zehn Bundesligaspiele gewonnen (1/2/7). Es war das elfte Auswärtsspiel in Serie ohne Sieg.

ski/aho/drm