Bundesliga

Werder weiter sieglos - Gladbach springt auf Platz fünf

Überblick: Starker Start für Heynckes - Leipzig siegt beim BVB

Werder weiter sieglos - Gladbach springt auf Platz fünf

Jubilar gegen Rückkehrer: Raffael bestritt sein 250. Bundesliga-Spiel, Zlatko Junuzovic stand erstmals in dieser Saison in der Startelf.

Jubilar gegen Rückkehrer: Raffael bestritt sein 250. Bundesliga-Spiel, Zlatko Junuzovic stand erstmals in dieser Saison in der Startelf. Getty Images

Auch das Startelf-Comeback von Kapitän Junuzovic hat Werder Bremen nicht den ersehnten ersten Saisonsieg beschert. Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach waren die Bremer vor allem in der ersten Hälfte klar unterlegen. Stindl besorgte die verdiente Führung, nachdem er zuvor Bauer mit einer Drehung düpiert hatte (27.), Vestergaard erhöhte gegen seinen Ex-Klub per Kopf (34.). Delaney vergab kurz vor der Pause die große Chance zum Anschlusstor. Nach dem Wechsel war Werder der Wille anzumerken, aber gefährlich wurde es selten. Ein Schuss von Junuzovic (62.) war die Ausnahme. Gefährlicher blieben die Gäste (Stindl traf noch den Pfosten, 84.), die gegen Bremen zum vierten Mal in Folge die Oberhand behielten und verdient den ersten Auswärtssieg der Saison einfuhren. Während Gladbach dadurch in der Tabelle auf Platz fünf springt, verharrt Werder auf einem Abstiegsplatz.

Viertes Spiel, viertes Remis für Schmidt

Leverkusen und Wolfsburg treten im Mittelfeld der Tabelle weiter auf der Stelle. Am Ende einer abwechslungsreichen Partie trennten sich die beiden Werksklubs am Sonntag 2:2. Nach gemächlichem Beginn erhöhte Bayer den Druck, ging durch Lars Bender folgerichtig in Führung (29.) und hätte durch den Kapitän sogar noch nachlegen müssen (36.). Doch dann wachte Wolfsburg auf. Die Belohnung: der Ausgleich durch Origi (44.). Nach dem Wechsel ging es phasenweise hin und her. Alario besorgte die erneute Führung für Leverkusen (61.), die Blaszczykowki aber nur acht Minuten später wieder ausglich. Das erste Tor des Polen im VfL-Trikot. Am Ende hatten die Gäste sogar noch den Sieg auf dem Fuß, doch der eingewechselte Osimhen schoss vorbei (88.). So endete auch das vierte Bundesligaspiel von Martin Schmidt als VfL-Coach unentschieden.

Nach 41 Spielen ohne Heimniederlage: BVB verliert gegen RB

Leipzig jubelt in Dortmund

Leipzig jubelt in Dortmund. imago

Leipzig entschied am Samstagabend ein temporeiches, hitziges und spannendes Topspiel in Dortmund mit 3:2 für sich, brachte dem Spitzenreiter die erste Saisonniederlage bei und ist bis auf drei Zähler an den Borussen dran. Zudem endete für den BVB die Serie von 41 Bundesliga-Heimspielen ohne Niederlage! Es war ein furioser Start in Dortmund, das mit 19 von 21 möglichen Punkten (6/1/0) nahezu perfekt in die Saison gestartet war: Erst nutzte BVB-Torjäger Aubameyang einen Ilsanker-Fehler, dann rettete Bürki artistisch gegen Augustin. Sabitzer glich zum 1:1 aus und Aubameyang verpasste alleine vor Gulacsi das 2:1. Gespielt waren da gerade einmal 13 Minuten. RB attackierte früh, ließ Dortmund kaum zur Entfaltung kommen und drehte das Spiel. Poulsen veredelte ein Solo von Bruma. Der BVB ließ vor der Pause eine Riesenchance durch Philipp liegen und wurde zum Start des zweiten Durchgangs ganz kalt erwischt. Sokratis sah nach Trikotzupfer Rot und Augustin erhöhte vom Punkt zum 3:1. Hoffnung keimte bei der Heimelf auf, als nach Ilsankers Gelb-Rot personell wieder Gleichstand herrschte und Aubameyang wenig später einen nach Videobeweis zugestandenen Elfmeter versenkte. In der Nachspielzeit ließen Aubameyang und Yarmolenko das 3:3 liegen.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes

Erwischte einen perfekten Start bei seinem Comeback: Bayern-Trainer Jupp Heynckes. picture alliance

5:0! Geglücktes Heynckes-Comeback

Am Samstagnachmittag bescherte der FC Bayern seinem neuen alten Trainer Jupp Heynckes einen gelungenen Einstand - 5:0 gegen den SC Freiburg. Schon früh durfte der 72-Jährige, der für Carlo Ancelotti übernahm, jubeln. Nach einer Großchance des Sportclubs (Kent, 6.) bugsierte Kapitän Schuster den Ball ins eigene Tor (8.) - sein zweites Eigentor binnen zwei Wochen. Die Münchner agierten druckvoll, aber nicht konsequent im letzten Drittel und hatten bei einem Frantz-Kopfball Glück (35.). Coman belohnte die engagierten Bayern per Kopfball-Heber noch vor der Pause mit dem 2:0. Auch ein zurückgenommener Handelfmeter brachte den FCB nicht aus dem Konzept, Thiago schraubte auf 3:0 hoch (63.). Lewandowski und Kimmich krönten das erste Pflichtspiel von Heynckes seit dem Triple-Gewinn 2013 mit dem 4:0 und 5:0. Freiburgs schwarze Serie in München hält - 18 Auftritte, kein Sieg, zuletzt 14 Heimsiege des Rekordmeisters gegen die Breisgauer. Zudem traf Lewandowski gegen Freiburg in zwölf Begegnungen 13-mal!

Augsburg schlägt bei der TSG zweimal zurück

Hoffenheim, vor dem Spieltag punktgleich mit dem FCB, musste sich mit einem 2:2 gegen Augsburg begnügen. Hoffenheim hatte mehr vom Spiel, es fehlte aber die Kreativität gegen den unbequemen FCA. Der ließ durch Finnbogason eine Großchance liegen (39.). Besser machte es TSG-Abwehrmann Hübner, der per Kopf traf (52.). Gregoritsch ließ Augsburg hoffen (75.), doch Uth traf mit einem Zaubertor für die Nagelsmann-Elf. Die Entscheidung? Nein! Ein Vogt-Eigentor bescherte den Gästen noch einen Punkt.

Schalker Arbeitssieg in Berlin

Schalke 04 hat den kleinen Durchhänger mit drei Pflichtspielen ohne Sieg mit einem 2:0 in Berlin beendet, Hertha dagegen ist nun viermal sieglos und verliert erstmals in dieser Spielzeit zu Hause. S04 war von Beginn an besser im Spiel, wurde allerdings nicht zwingend. In einer mit harten Bandagen geführten Partie übertrieb es Haraguchi und sah noch vor der Pause Rot. Schalke nutzte im zweiten Durchgang die Überzahl durch ein Elfmetertor von Goretzka und einen Burgstaller-Treffer. Erstmals im Kalenderjahr 2017 blieb Hertha zu Hause ohne Torerfolg.

HSV beendet Torflaute, doch Mainz gewinnt

Ein ganz besonderes Spiel erlebte FSV-Torwart Adler, der lange beim HSV zwischen den Pfosten stand (2012-2017). "Fünf Jahre kann man nicht einfach wegwischen - und will ich auch gar nicht. Es ist schon ein anderes Spiel, klar. Aber ich versuche, es nicht zu hoch zu hängen", hatte Adler im kicker-Interview erklärt. Der Keeper musste gegen seine ehemaligen Kollegen zweimal hinter sich greifen - Mainz gewann aber die Partie der zuvor punktgleichen Teams 3:2. Die Tore erzielten Maxim nach nicht mal 120 Sekunden sowie Bell (52.) und Latza (58.) nach individuellen Fehlern der Hamburger. Walace (9.) hatte den HSV zwischenzeitlich leistungsgerecht im Rennen gehalten, Salihovics Anschlusstreffer (90.+2/Handelfmeter) kam zu spät. Doch obwohl die Torflaute nach 485 Minuten beendet wurde, reichte es mal wieder nicht für Punkte: Der Bundesliga-Dino kriselt weiter.

Rebic beendet den 96-Heimnimbus

Eintracht Frankfurt gelang das Kunststück, in Hannover zu gewinnen. Nach saisonübergreifend 18 Heimspielen (15/3/0) kassierte 96 zu Hause wieder einmal eine Niederlage (1:2) und auch seine ersten Heimgegentore seit dem 25. Februar (2:2 gegen Bielefeld). Für diese sorgten Haller (10.) und Rebic (90.). Die Eintracht belohnte sich für eine engagierte zweite Hälfte, nachdem Hannover zur Pause noch auf Augenhöhe war. Sané hatte in der 36. Minute verdientermaßen ausgeglichen.

Heimmacht VfB verstärkt Kölns Krise

Grenzenloser Jubel beim VfB: Anastasios Donis (vorne) und Co. feiern das 2:1 gegen den FC.

Grenzenloser Jubel beim VfB: Anastasios Donis (vorne) und Co. feiern das 2:1 gegen den FC. imago

Der VfB Stuttgart hat sich am Freitagabend zum Start des 8. Spieltags nach einer dramatischen Schlussphase mit 2:1 gegen den Tabellenletzten Köln durchgesetzt und damit die Krise der Stöger-Elf verstärkt. Köln trat in Stuttgart vom Start weg nicht wie ein noch siegloses Schlusslicht auf und hatte vor allem durch Osako einige richtig gute Möglichkeiten. Die Führung blieb dem Effzeh aber verwehrt. Der VfB löste nach einer halben Stunde den Knoten, wurde aktiver und kam nach einer zunächst vergebenen Dreifachchance (36.) durch Donis (38.) zum 1:0. Der Offensivmann hätte für die Schwaben noch vor der Pause nachlegen können, scheiterte aber an Horn.

FC-Coach Peter Stöger reagierte auf den Rückstand und setzte nach der Pause auf Pizarro. Doch auch der routinierte Torjäger konnte dem Offensivspiel der Domstädter seinen Stempel nicht aufdrücken. Der VfB hatte alles im Griff, schluckte dann überraschend aber doch das 1:1 - Heintz zirkelte den Ball aus der Distanz in die Maschen. Brisant wurde es dann in der Schlussphase, als Schiedsrichter Cortus auf Elfmeter für Köln entschied (88.), diesen aber nach Videobeweis zurücknahm. Es kam aber noch schlimmer für die Gäste, denn Akolo traf in der Nachspielzeit zum 2:1 für die Schwaben, die zu Hause zehn von möglichen zwölf Zählern holten und dabei nur ein Gegentor kassierten.

ski/nik