Bundesliga

"Kampfschwein" Gondorf: Der atypische Profi

Bremen: Ex-Darmstädter will sich auch an der Weser durchbeißen

"Kampfschwein" Gondorf: Der atypische Profi

Will sich beim SV Werder Bremen durchbeißen: Neuzugang Jerome Gondorf.

Will sich beim SV Werder Bremen durchbeißen: Neuzugang Jerome Gondorf. imago

"Ich bin schon sehr geerdet", sagt er über sich. Und wie zum Beweis für diese Selbsteinschätzung gibt er sich bei seinem ersten Medientermin in Bremen. Jerome Gondorf, für 1,2 Millionen Euro aus Darmstadt geholt, legt einen beachtlichen Auftritt hin im Weser-Stadion: Sehr verbindlich, wohltuend in seinen Ansichten, genauso, wie er sich charakterisiert hat. Ein Profi, der nicht abgehoben wirkt, ganz anders als viele seiner Berufskollegen.

"Kein spektakulärer Transfer", hat Werder-Geschäftsführer Frank Baumann über die Verpflichtung des bereits 29-Jährigen vom Bundesliga-Absteiger aus Hessen gesagt. Gondorf nickt. So sei es nun mal, so der Neuling, der zudem noch erwähnt, dass es für ihn kein Neuland ist. Es kommt ihm bekannt vor: "Mich hatten immer nur wenige auf dem Zettel, aber ich habe es immer geschafft, mich durchzubeißen."

Spielersteckbrief Gondorf
Gondorf

Gondorf Jerome

Trainersteckbrief Nouri
Nouri

Nouri Alexander

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Andere würden sagen: Gondorf ist ein Mentalitätsmonster. Er selbst formuliert es so: "Ich bin ein Kampfschwein." Womit er seine vielfältigen Qualitäten ganz gut umrissen hat: Laufstärke und Zweikampfhärte, Einsatzwillen und Kampfgeist. Tugenden, die auch gefragt sind, wichtig für ein Team sind. Doch Fußball spielen könne er auch, meint Gondorf und verweist auf seine spielerischen Qualitäten.

Gondorf: Durchbruch in Darmstadt

Sein Werdegang ist atypisch, grundverschieden von den Karriereverläufen der in den Nachwuchsleistungszentren ausgebildeten stromlinienförmigen Jungprofis von heute. Gondorf ist ein Spätentwickler. Zunächst in der Jugend des Karlsruher SC nicht übernommen, dann Abitur, Fußball als Hobby bei einem gewissen SV Spielberg und mit 20 Jahren noch in der Oberliga beim ASV Durlach, über die Stuttgarter Kickers nach Darmstadt gekommen. Dort gelang ihm der Durchbruch und der Durchmarsch mit dem Verein aus der 3. Liga in die Bundesliga.

Der vorläufige Endpunkt dieser steten Weiterentwicklung: Gondorf ist bei Werder gelandet. "Immer noch einer der größten Vereine in Deutschland." Dort will sich der Spieler mit der Rückennummer 8 dem Konkurrenzkampf stellen. Im Mittelfeld sei er flexibel einsetzbar, glaubt der Werder-Newcomer. Gondorf will sich an der Weser durchbeißen - wie er es schon anderswo so imposant praktiziert hat.

Hans-Günter Klemm

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