Bundesliga

Hübner: "Das ist nach hinten losgegangen..."

Frankfurt: Siebte Auswärtsniederlage in Serie

Hübner: "Das ist nach hinten losgegangen..."

Nicht zufrieden mit dem Spielverlauf in Mainz: Bruno Hübner.

Nicht zufrieden mit dem Spielverlauf in Mainz: Bruno Hübner. imago

Es ist lange her, dass Frankfurt auswärts nach einer 2:0-Führung noch als Verlierer vom Platz ging. Vor über zehn Jahren, am 17. November 2006, verlor die Eintracht nach zwei frühen Toren von Albert Streit in Unterzahl 3:4 in Bochum. Diesmal leisteten die Hessen freundliche Nachbarschaftshilfe in Mainz. "Eigentlich ist das unerklärlich. Bis zum 2:0 haben wir ein richtig ordentliches Auswärtsspiel gemacht. Und dann kommt eine Mannschaft, die eigentlich schon tot war und nicht mehr an sich geglaubt hat, so ins Spiel zurück. Wir haben zu wenig gemacht, wollten das Ergebnis verwalten und haben nach 60 Minuten aufgehört Fußball zu spielen - das ist nach hinten losgegangen", fasste Bruno Hübner den blamablen Auftritt zusammen.

Angesichts des klaren Abseits' vor dem 1:2 wies der Sportdirektor zwar darauf hin, dass auch Schiedsrichter Marco Fritz seinen Teil dazu beigetragen habe, als Entschuldigung lässt er diesen Fehler indes nicht gelten: "Es darf nicht sein, dass wir vier Tore in einer halben Stunde bekommen, das geht einfach nicht, da müssen wir uns anders aufstellen, anders wehren. Das war einfach zu wenig."

Tatsächlich tut die Eintracht gut daran, die Schuld nicht beim Schiedsrichter zu suchen. Denn: Wer nach nur einem Gegentor so zusammenbricht, hat ganz andere Probleme. Dass Trainer Niko Kovac den Schiedsrichterfehler vor dem 1:2 auf der Pressekonferenz "entscheidend" nannte, ist unglücklich - immerhin führte seine Elf weiterhin. Eine intakte und clevere Mannschaft hätte hinten konsequent dicht gemacht und auf den entscheidenden Konter gelauert.

"Wir hatten wieder mal Pech mit den Schiedsrichter-Entscheidungen", meinte Kovac - und verschwieg, dass die Eintracht nicht nur benachteiligt wurde, sondern in mehreren Spielen auch von teils krassen Fehlentscheidungen profitierte. Man denke nur David Abrahams ungeahndete Tätlichkeiten in der Hinrunde, das irreguläre Siegtor auf Schalke oder den Strafstoß, den Darmstadt im Derby hätte bekommen müssen.

Kovac nahm allerdings auch seine Spieler in die Pflicht und monierte: "Dass meine Mannschaft in 30 Minuten vier Gegentreffer kassiert, ärgert mich. Das darf nicht sein. Wir müssen die einfachen Fehler abstellen."

Julian Franzke