Bundesliga

Doetz bestätigt: Ausgliederung muss wieder auf den Tisch

Mainz 05 folgt Aufforderung des Vereinsregisters

Doetz bestätigt: Ausgliederung muss wieder auf den Tisch

Will das Thema Ausgliederung wieder auf der Agenda: Der Mainzer Vize-Präsident Jürgen Doetz.

Will das Thema Ausgliederung wieder auf der Agenda: Der Mainzer Vize-Präsident Jürgen Doetz. imago

"Der zuständige Rechtspfleger hat uns darauf hingewiesen, dass am Ende der Strukturreform die Ausgliederung des Profibereichs stehen sollte. Das ist zunächst mal seine Meinung, heißt aber natürlich auch, dass in der nächsten Legislaturperiode von 2017 bis 2020 mit Aufsichtsrat und neu zusammengesetztem Vorstand auch dieses Thema wieder diskutiert und gegebenenfalls neu entschieden werden muss", erklärte der 72-Jährige.

Vergangenen Sommer hatte der noch amtierende Vorstand um Präsident Harald Strutz ein Gutachten eingeholt, das zum damaligen Zeitpunkt keine Notwendigkeit einer Ausgliederung gesehen hatte. "Schon das Gutachten damals besagte ja, dass man diesen Sachverhalt aber immer wieder überprüfen muss", rechtfertigt Doetz das damalige Vorgehen. Dies soll nach den Wahlen am 25. Juni geschehen - bis dahin wird auch eine neue Wahlkommission (diese ist für die Auswahl der Kandidaten für den Aufsichtsrat zuständig) gestellt sein. Am 2. Mai widmet sich der Klub diesem Punkt in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bereits ein zweites Mal. Denn die Überprüfung der Vorgänge aus der letzten Versammlung im November habe die Notwendigkeit ergeben, "diesen Tagesordnungspunkt noch einmal aufzurufen, um Risiken für die Rechtmäßigkeit der Entscheidungen künftiger Führungsgremien von vornherein auszuschließen".

Doetz will das Thema Ausgliederung in enger Abstimmung mit den Mitgliedern ab Juli wieder auf die Agenda bringen: "Es muss für Mainz 05 auch in Zukunft darum gehen, den Spagat zwischen professionellem wirtschaftlichen Handeln und selbstbewusster Fan-Kultur erfolgreich, das heißt aktiv, zu gestalten." Der gebürtige Heidelberger ist sich bewusst, dass dies ein diskussionsreicher Weg werden könnte, und hofft auf: "Kapital und Kultur in der DNA des Vereins." In dem Wissen: "Entweder-oder, das wird in Mainz nicht funktionieren." Neben den Nullfünfern, die im Geschäftsjahr 2015/16 einen Umsatz von 104,8 Millionen Euro erwirtschafteten, arbeiten in der Bundesliga noch der SC Freiburg, Schalke 04 und Darmstadt 98 mit Strukturen als eingetragene Vereine.

Benni Hofmann