Bundesliga

Weiser: "Gerhardts Nominierung motiviert mich"

Herthas Flügelspieler und der Traum von der Nationalmannschaft

Weiser: "Gerhardts Nominierung motiviert mich"

Empfiehlt sich bislang vergeblich für die DFB-Auswahl: Herthas Mitchell Weiser.

Empfiehlt sich bislang vergeblich für die DFB-Auswahl: Herthas Mitchell Weiser. imago

Bundestrainer Joachim Löw war am Freitag im Olympiastadion, als Rechtsaußen Weiser beim 3:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach eine Gala-Vorstellung ablieferte und zwei der drei Tore von Salomon Kalou vorbereitete.

Hertha-Manager Michael Preetz, der sich sonst mit öffentlichen Empfehlungen dieser Art zurückhält, hatte danach gesagt: "Mitch hat Werbung für sich und sein Spiel gemacht. Joachim Löw war 90 Minuten da und konnte sich einen Eindruck verschaffen von Mitchs Leistungsvermögen. Er hat überraschend den einen oder anderen nominiert. Wir würden uns wünschen, dass der Bundestrainer Mitch mal berücksichtigt."

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Auch Trainer Pal Dardai machte sich am Wochenende stark für seine Schützlinge Mitchell Weiser und Niklas Stark, die seit Wochen auftrumpfen und am Donnerstag mit der deutschen U-21-Auswahl in Berlin (Alte Försterei) auf die U21 der Türkei treffen. "Ich hoffe, dass beide bald andere Einladungen kriegen", erklärte Dardai. "Das würde auch Respekt zeigen gegenüber Berlin und der Arbeit unseres Trainer-Teams. Wir sind mit beiden Spielern sehr zufrieden." Bemerkenswert: Beide überzeugen in unterschiedlichen Rollen - Weiser wahlweise als rechter Außenverteidiger oder Rechtsaußen, Stark als Innenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld.

Weiser selbst hatte nach dem Gladbach-Spiel auf kicker-Nachfrage erklärt, er habe sich vor der Nominierung des A-Kaders "keine großen Hoffnungen" gemacht: "Ich bin jetzt das dritte Mal hintereinander bei der U21 dabei, darauf konzentriere ich mich. Natürlich bleibt die Nationalmannschaft ein Traum von mir – und Yannicks Nominierung motiviert mich. Das ist für ihn eine Supersache und freut mich total für ihn. Er ist einer meiner besten Freunde."

Der Neu-Wolfsburger Gerhardt und Weiser sind aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Köln eng befreundet, gemeinsam wurden sie 2011 mit dem FC Deutscher B-Jugend-Meister. Für das anstehende WM-Qualifikationsspiel in San Marino (11. November) und das Testländerspiel in Mailand gegen Italien (15. November) hatte Löw in Gerhardt, Serge Gnabry (21, Bremen) und Benjamin Henrichs (19, Leverkusen) drei Neulinge berufen.

Für Weiser (bisher fünf U-21-Länderspiele) und dessen Klubkollegen Stark (zehn U-21-Länderspiele/zwei Tore) stehen mit der U21 das Spiel am Donnerstag in Berlin gegen die Türkei und am 15. November die Partie in Tychy gegen Polen an. Auch wenn das Türkei-Spiel in der Heimstätte von Hertha-Stadtrivale Union ausgetragen wird, sagt Weiser: "Es ist schön, in Berlin zu spielen."

Bei Hertha registrieren sie die Veränderungen unter dem neuen U-21-Coach Stefan Kuntz mit Wohlwollen. Kuntz' Vorgänger Horst Hrubesch hatte besonders Weiser nur sporadisch eingesetzt. "Unter Stefan Kuntz hat sich der Stellenwert von Niklas und Mitchell zum Positiven verändert", sagt Preetz. Und Stark erklärt mit Blick auf den neuen Trainer: "Wir kommunizieren etwas mehr, das finde ich gut. Ich bekomme einen Einblick in die Sicht des Trainers, und er möchte meine Meinung hören."

Steffen Rohr

Bilder zur Partie Hertha BSC - Bor. Mönchengladbach