Bundesliga

Hertha siegt, Schalke weiter torlos, Sorgen im Norden

Überblick: BVB total, Bayern zittrig - Pleiten für HSV und Werder

Hertha siegt, Schalke weiter torlos, Sorgen im Norden

Der Torschütze zum 1:0 für Hertha BSC: Mitchell Weiser.

Der Torschütze zum 1:0 für Hertha BSC: Mitchell Weiser. Getty Images

Hertha ungeschlagen - Schalkes Tor-Bann ungebrochen

Das Finale des 3. Spieltags ging am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion über die Bühne: Hertha BSC forderte Schalke 04 - und eroberte sich mit dem dritten Saisonsieg Tabellenplatz zwei zurück. Im ersten Durchgang konnten die Gastgeber ihre Feldvorteile noch nicht nutzen, auf zwingende Torchancen warteten die Fans vergeblich. Erst nach der Pause zappelte der Ball erstmals im Netz: Nach einem schlimmen Fehler von Stambouli und schöner Vorarbeit von Pekarik nahm Weiser Maß und stellte auf 1:0 (64.). Die Königsblauen kamen gegen defensivstarke Berliner kaum zum Zug und kassierten in der 74. Minute das zweite Gegentor. Weiser zeigte sich diesmal als Vorlagengeber für Stocker, dessen Flachschuss die dritte Schalker Niederlage besiegelte. Damit warten die Knappen weiter auf den ersten Treffer, den ersten Punkt, den ersten Sieg.

Erster Saisonsieg für Mainz in Augsburg

Der 1. FSV Mainz 05 konnte am Sonntagnachmittag in Augsburg seinen ersten Saisonsieg feiern. Beim FCA gelang den Nullfünfern ein 3:1-Erfolg. Cordoba hatte die Gäste bereits in der siebten Spielminute nach einer Ecke in Führung geköpft. Daraufhin kontrollierte Mainz den kompletten ersten Durchgang. Nach der Pause schaltete sich Augsburg ein und erhöhte den Druck. Hinteregger (61.) und Kohr (63.) waren dem Ausgleich nahe, Stafylidis belohnte den FCA schließlich für sein Engagement (73.). Doch Malli konterte prompt (75.) und Muto erhöhte in der 81. Minute auf 3:1 für Mainz. In der Nachspielzeit sah der gerade eingewechselte José Rodriguez bei seinem Bundesligadebüt nach einem brutalen Foul an Augsburgs Kohr eine Rote Karte (90.+3). Kohr musste offensichtlich schwer verletzt vom Platz.

Alonsos Hammer dreht die Partie

Ingolstadts Lezcano überwindet Bayern-Keeper Neuer.

Erstes Gegentor der Saison: Ingolstadts Lezcano überwindet Bayern-Keeper Neuer. Getty Images

Der FC Bayern kassierte am Samstagnachmittag den ersten Gegentreffer der laufenden Spielzeit – wettbewerbsübergreifend. Nach einem schnellen Konter schloss Leczano mit der Pike ab. Zwar hielt die Führung der Kauczinski-Elf nur wenige Minuten – Lewandowski glich brillant per Heber und seinem fünften Bundesliga-Treffer aus -, aber dennoch lieferte der FCI in den ersten 45 Minuten einen starken Auftritt ab. Die Torschuss-Statistik lautete zur Pause 7:4 zugunsten der Gäste. FCB-Trainer Ancelotti reagierte, brachte Douglas Costa, doch die Führung markierte Alonso. Der Spanier hämmerte die Kugel flach zum 2:1 ins Eck. Trotz des Rückstands blieben die Ingolstädter ihrer Kontertaktik treu und spielten die Tempogegenstöße auch gut zu Ende. Allein Keeper Neuer verhinderte mit einer Wahnsinns-Parade gegen Leckie den möglichen Ausgleich. Danach vergab Hinterseer alleine vor dem Tor und schob den Ball vorbei. Und so kam es, wie es kommen musste. Rafinhas Fernschuss besiegelte das 3:1 für den Rekordmeister, unter dem Strich ein zittriger Heimsieg zum Auftakt des Oktoberfestes.

BVB total! Wieder ein 6:0

Der BVB jubelte über insgesamt sechs Tore.

Der BVB jubelte über insgesamt sechs Tore gegen Darmstadt. Getty Images

Borussia Dortmund machte nach dem 6:0 bei Legia Warschau da weiter, wo sie am Mittwoch aufgehört hatten - mit dem Torschießen. Namentlich schlug Castro zum frühen 1:0 gegen defensiv eingestellte Darmstädter zu und veredelte damit den ersten stark zu Ende gespielten Angriff. Die Lilien hatten im ersten Durchgang keinen Torschuss zu verzeichnen. Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild nur insofern, als dass die Borussen ihre Chancen nutzten: Ramos per Abstauber zum 2:0, Pulisic per Flachschuss zum 3:0. Als kurz danach der Darmstädter Niemeyer die Ampelkarte sah, bahnte sich ein Debakel an. Doch in Überzahl schaltete der BVB zunächst einen Gang zurück, besaß durchgehend den Ball und zog erst in der Schlussphase wieder an: Castro per Hackentor, Rode per Hackentor und zum 6:0-Endstand auch noch der eingewechselte Mor verzückten die BVB-Fans.

Wende durch Werner: Debakel für den HSV gegen Leipzig

Das Duell Bundesliga-Dinosaurier Hamburg gegen Frischling RB Leipzig war im ersten Abschnitt eher ein zähes Ringen. Die Sachsen begannen etwas flotter, doch Keita scheiterte aussichtsreich. Die große Chance zur Führung vergab allerdings der Hamburger Hunt, der unmittelbar vor der Halbzeitpause frei vor dem RB-Tor auftauchte, aber an Gulacsis Fußabwehr scheiterte. Im zweiten Durchgang verflachte die Partie zusehends. Beide Mannschaften standen defensiv sicher und gleichzeitig fehlte es den Offensivreihen an Einfallsreichtum, so dass kaum Chancen zu bewundern waren. Dann allerdings kam Joker Werner, den HSV-Keeper Adler zu Fall brachte und Forsberg den fälligen Strafstoß sicher zum 1:0 für RB verwandelte. Wenig später legte Werner mit einem Abstauber nach und eröffnete eine furiose Schlussphase der Leipziger, in der die Hasenhüttl-Elf erneut durch Werner und Selke dem HSV ein 0:4-Debakel bescherten.

Fabian der glücklichere Mexikaner - Chicharito scheitert vom Punkt

Im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen durfte man über den ersten Durchgang gerne den Mantel des Schweigens hüllen. Als es wieder losging, herrschte gleich große Verwirrung. Schiedsrichter Dingert wollte schon wegen einer Notbremse gegen einen Leverkusener Rot ziehen, doch dann wurde er über ein vorangegangenes Handspiel eines Frankfurters informiert. Das Spiel wurde dann flotter und wieder einmal war es Torjäger Meier, der die Hessen in Front brachte. Nun war der Werksklub gefordert und auch dieser hatte einen Torjäger in seinen Reihen: Chicharito glich zum 1:1 aus. Nun war es ein offener Schlagabtausch, die Leverkusener waren leicht überlegen, doch das 2:1-Siegtor machten die Frankfurter durch den Mexikaner Fabian. Bitter für dessen Landsmann: Chicharito hämmerte einen Elfmeter in der Schlussphase an den Pfosten.

Flotte Nullnummer in Sinsheim - Gomez scheitert mehrfach

Hoffenheim wollte nach dem 4:4-Scheibenschießen von Mainz gegen den VfL Wolfsburg erst einmal Gegentore verhindern. Das gelang den Kraichgauern einigermaßen, auch wenn gerade Wölfe-Torjäger Gomez mehrfach am Torerfolg schnupperte sowie Draxler einen Hochkaräter vergab. Im weiteren Verlauf hatte auch die TSG mehrere gute Chancen, brachte aber ebenso wie die Wölfe kein Tor zustande. Die Nullnummer ging in Ordnung.

1:4 in Gladbach: Spielball Werder - Premierentor für Gnabry

Gladbacher Torschützen: Die Doppelpacker Raffael und Hazard.

Gladbacher Torschützen: Die Doppelpacker Raffael und Hazard. imago

Werder Bremen kam am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach gehörig unter die Räder. Die gebeutelten Hanseaten verloren beim Champions-League-Teilnehmer mit 1:4 und waren damit noch gut bedient. Vor allem in der ersten Halbzeit fehlte dem SV Werder in der Defensive jeglicher Zugriff. Die Folge: Die spielfreudigen Gladbacher nahmen die Skripnik-Elf nach allen Regeln der Kunst auseinander. Hazard und Raffael schnürten einen Doppelpack zur 4:0-Halbzeitführung. Mit Beginn der zweiten Hälfte schonte Gladbachs Trainer Andre Schubert Raffael, insgesamt schalteten die Gladbacher einen Gang zurück und verwalteten den klaren Vorsprung. Immerhin schafften es die Bremer, im zweiten Abschnitt die teils peinlichen Abwehrfehler abzustellen, so dass kein weiterer Gegentreffer mehr hinzukam. In der Offensive hatten die Norddeutschen ein paar Aktionen, so zum Beispiel das sehr schöne Premierentor von Gnabry zum 1:4. Weniger erbaulich dürften die SVW-Verantwortlichen dagegen die Rote Karte für Stürmer Johannsson empfunden haben, nachdem dieser den Schiedsrichter beleidigt hatte. Die Lage für SVW-Trainer Skripnik wird nach dem vierten verlorenen Pflichtspiel definitiv nicht einfacher.

Modeste sieht doppelt gegen Freiburg

Kölns Dominique Heintz und Freiburgs Mike Frantz picture alliance

Der 1. FC Köln entzückte seine 47.200 Zuschauer am Freitagabend mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen den SC Freiburg. Die erste Viertelstunde war noch sehr ausgeglichen, allerdings war Köln im Spiel nach vorne schon etwas zielstrebiger und hatte durch Risse auch die erste gute Möglichkeit der Partie. Nach einer halben Stunde platzte der Knoten schließlich. Per Doppelschlag binnen 100 Sekunden tobte die Bude in Köln. Zunächst traf Modeste im Anschluss an eine Ecke, ehe Bittencourt nach einem Patzer im Mittelfeld des SC auf 2:0 erhöhte. Die Gäste waren keineswegs chancenlos, aber Grifo und Frantz fehlte das Glück im Abschluss. Köln zeigte sich auf der anderen Seite weiter eiskalt: Einwurf Sörensen, Kopfballtor Modeste, 3:0. Auch nach dem Wechsel wollte Freiburg nach vorne nicht viel gelingen, auch wenn Petersen und Niederlechner gute Gelegenheiten hatten. Damit bleibt Köln in der noch jungen Saison ohne Niederlage und Gegentor.

cru/tru/bst/cfl

Spieltagsbilder 3. Spieltag 2016/17