Bundesliga

Comeback für Boyd: Happy und unzufrieden

Leipziger Stürmer will sich an die Profis wieder ranarbeiten

Comeback für Boyd: Happy und unzufrieden

Happy über das Comeback, unzufrieden über seine Leistung: Leipzigs Offensivspieler Terrence Boyd.

Happy über das Comeback, unzufrieden über seine Leistung: Leipzigs Offensivspieler Terrence Boyd. imago

So richtig zufrieden war Terrence Boyd mit seinem Comeback nicht. Nach 643 Tagen Verletzungspause - der Deutsch-Amerikaner hatte sich im Dezember 2014 das Kreuzband gerissen - zeigte er eine solide, aber eben auch keine gute Leistung. "Schön, dass ich wieder auf dem Platz stehen konnte, aber mit meiner Leistung war ich nicht zufrieden. Hätte eine Kiste machen können oder sogar müssen", gab sich der kantige Stürmer selbstkritisch.

Beim Stadtderby gegen Lok stand Boyd bei heißen Temperaturen auf dem Rasen und hitziger Atmosphäre auf den Rängen in der Startelf. 75 Minute hielt er durch - danach wurde er ausgewechselt. "Terrence war fleißig und engagiert, aber etwas glücklos", urteilte RB-U-23-Coach Robert Klauß und fügte hinzu: "Dass ihm nach so einer langen Verletzungspause im ersten Pflichtspiel nicht alles gelingt, ist normal."

In der ersten Halbzeit hatte er die Führung auf dem Fuß, setzte den Ball aber knapp neben das Tor. "Ich habe den Ball nicht richtig getroffen. Den musst du halt mal machen. Deshalb bin ich unzufrieden mit mir", sagt der 25-Jährige.Wie oft Boyd in der zweiten Mannschaft noch spielen wird, ist offen. "Wir schauen, wie schnell er wieder Anschluss findet und für die 1. Mannschaft eine Alternative wird. Dabei helfen wir ihm", verrät Klauß.

Mit meinem Körper ist alles top, mein Knie ist wieder zu 100 Prozent belastbar. Das Ziel ist es, perspektivisch wieder in der 1. Mannschaft anzugreifen.

Terrence Boyd

Für den wuchtigen Stürmer (1,88 Meter, 89 Kilo) geht es derzeit um die Fortsetzung seiner Profi-Karriere. Der gebürtige Bremer hatte sich bereits kurz nach seinem Wechsel nach Leipzig im Sommer 2014 das Kreuzband angerissen. Seitdem absolvierte er gerade Mal acht Pflichtspiele. Am Ende der aktuellen Saison läuft sein Vertrag aus. Boyd gibt sich kämpferisch: "Mit meinem Körper ist alles top, mein Knie ist wieder zu 100 Prozent belastbar. Das Ziel ist es, perspektivisch wieder in der 1. Mannschaft anzugreifen."

Statistik

Während die Kollegen auf dem Trainingsgelände am Cottaweg ausliefen, feierte neben Boyd ein weiterer Akteur aus dem Bundesliga-Team seine Pflichtspiel-Premiere im RB-Trikot: Marius Müller. Der Keeper war im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern nach Leipzig gewechselt, konnte Peter Gulacsi aber nicht aus dem Tor der Bullen verdrängen. "Er hat zwei super Ligaspiele gemacht, da kann man nichts sagen und das gönne ich ihm auch", sagt Müller über seinen Kollegen und schiebt nach: "Nichtsdestotrotz versuche ich mit jedem Spiel, das ich hier in der Zweiten kriege, mich zu empfehlen und dem Trainer zu zeigen, dass ich da bin, wenn mal was passiert."

Unschöne Szenen auf den Rängen

Das Derby vor 5.600 Zuschauern im altehrwürdigen Bruno-Plache Stadion genoss Müller sichtlich. "Das sind genau die Spiele, für die wir Fußball spielen. Die Stimmung rings rum und auf dem Platz war klasse. Abgesehen von den Böllern, die geschmissen wurden - das sind hässliche Szenen. Die brauchen wir nicht", kritisierte er einen kleinen Teil der Lok-Fans. Unverbesserliche im Blau-Gelben-Block hatten kurz vor dem Abpfiff Pyro-Technik und Böller aufs Feld geworfen - und dabei Lok-Teammanger Rene Gruschka verletzt.

Entsprechend kurz fiel die Sieges-Party der U23 mit den rund 200 RB-Fans im Stadion aus. Danach brachte sich die Mannschaft in Sicherheit. Dass die Anhänger in Rot-Weiß überhaupt jubeln durften, daran hatte Müller einen gewichtigen Anteil. Vor allem in der zweiten Hälfte vereitelte Müller einige Lok-Chancen. "Dafür bin ich da, dass ich ab und zu mal einen halte", sagt Müller lapidar.

Fabian Held

Bilder zur Partie RB Leipzig - Borussia Dortmund