Bundesliga

(Samstag) Wiedwald: "Dann kommt an mir keiner vorbei"

Bremer Torhüter geht als klare Nummer eins in die Saison

Wiedwald: "Dann kommt an mir keiner vorbei"

Felix Wiedwald will seinen Status als Nummer eins bei Werder Bremen zementieren.

Felix Wiedwald will seinen Status als Nummer eins bei Werder Bremen zementieren. picture alliance

In dieser Woche ging er mal fremd. Die Personalnot bei Werder sorgte dafür, dass Felix Wiedwald als Feldspieler aushelfen musste. Im Trainingspielchen agierte er als Rechtsverteidiger. "Theo muss sich vorsehen", schmunzelte der Keeper hinterher. Der Platz des Nationalspielers Theodor Gebre Selassie, so seine nicht ganz ernst gemeinte Anmerkung, sei nun in Gefahr. "Schließlich habe ich gute Flanken geschlagen, da konnten sich einige etwas abgucken."

Ein Spaß des Torwarts, der natürlich keine Umschulung plant. Wiedwald will sich auch im zweiten Bremer Jahr bewähren, so auftrumpften wie in den letzten Spielen, als er von den Fans als "Wiedwall" gefeiert und zum Garant des Klassenerhalts geworden ist. "Ich habe meinen Beitrag leisten und der Mannschaft zum Schluss extrem helfen können", sagt der 26-Jährige, der diesen Schwung auch in die neue Saison mitnehmen möchte.

Spielersteckbrief Wiedwald
Wiedwald

Wiedwald Felix

Spielersteckbrief Drobny
Drobny

Drobny Jaroslav

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Als klare Nummer 1, das haben Manager Frank Baumann und Trainer Viktor Skripnik mehrfach betont, geht der im letzten Sommer aus Frankfurt geholte Schlussmann ins neue Spieljahr. Es sei schön, dieses Vertrauen zu spüren, meint Wiedwald, der über seine Situation dies sagt: "Es ist nicht schwer, die Nummer eins zu werden, doch es ist weitaus schwerer, dies auch zu bleiben."

Gerade bei ihm belebt die Konkurrenz, wie es so schön heißt, das Geschäft. Wiedwald hat einen neuen Konkurrenten bekommen. Manager Baumann hatte ihn telefonisch vorab über die Verpflichtung des Rivalen Jaroslav Drobny informiert, der in der Liga als der Ersatztorwart schlechthin gilt. Der beim HSV als Adler-Vertreter bewährte Tscheche löst den in der Rückrunde ausgeliehenen Gerhard Tremmel ab. Für Wiedwald, der die Leistungsfähigkeit des neuen Kollegen rühmt und dessen schnelle Integration würdigt, hat sich nicht viel geändert. Sein klar formulierter Anspruch: "Wenn ich meine Leistung abrufe, dann kommt an mir keiner vorbei."

Wiedwald vertraut dem neuen Innenverteidiger-Duo

Wiedwald will so weitermachen wie bisher, möglichst den "kleinen Hänger" vermeiden, den er in seinem ersten Jahr als Stammtorwart zu beklagen hatte. Über 40 Pflichtspiele, inklusive der Auftritte im Pokal, musste er bestreiten. "So viele Einsätze wie ich in den drei Jahren zuvor hatte." Neuland für ihn, nicht leicht zu bewältigen. Für die neue Spielzeit hat er sich vorgenommen, weiter mutig zu sein, offensiv zu agieren, auch auf die Gefahr hin, mal daneben zu liegen. "Kein Torwart kommt fehlerlos durch die Saison", so seine Devise. Groß umstellen will er sein Spiel nicht, weil mit Niklas Moisander und Fallou Diagne nun viel kleinere Innenverteidiger vor ihm platziert sind. Trotz der körperlichen Vorteile der Vorgänger, der Riesen Jannik Vestergaard und Papay Djilobodji, hätten sie viele Gegentore kassiert. Wiedwald setzt auf das neue Abwehrduo: "Beide verfügen über viel Erfahrung und haben ein gutes Stellungsspiel."

Hans-Günter Klemm