Bundesliga

Kein Sieger im Revier - Bayer jubelt in Köln

Überblick: FCA und TSG jubeln im Keller - Bayern siegen weiter

Kein Sieger im Revier - Bayer jubelt in Köln

Schalkes Huntelaar trifft per Elfmeter zum 2:2.

Schalkes Huntelaar trifft per Elfmeter zum 2:2. Getty Images

Huntelaar setzt Schlusspunkt unter rasante zweite Hälfte

Am Sonntagnachmittag trennten sich der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund, das zahlreiche Stammspieler für das Rückspiel am Donnerstag in Liverpool schonte, in einem nur im zweiten Abschnitt rassigen Revierderby mit 2:2. Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang, in dem beide Mannschaften kaum Risiko gingen, nahm das Duell nach der Pause gehörig Fahrt auf. Auslöser für diese Tempoverschärfung war der sehenswerte Treffer von Kagawa, der den BVB mit einem Schlenzer in Führung brachte. Die Schalker Antwort ließ nicht lange auf sich warten - Jungnationalspieler Sané drosch das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen. Beide Teams lösten nun weiter ihre Fesseln und spielten munter nach vorne. Als Neustädter unter einer Flanke durchtauchte, flog der Ball Ginter auf den Kopf und von dort ins Schalker Gehäuse zur erneuten Führung für die Schwarz-Gelben. Doch auch dieser Vorsprung hatte nicht lange Bestand: Sokratis foulte Huntelaar im Strafraum und der Torjäger der Königsblauen vollstreckte eiskalt vom Punkt zum gerechten 2:2-Endstand. Die Dortmunder können mit diesem Zähler zwar leben, müssen Spitzenreiter Bayern aber auf sieben Zähler Vorsprung davonziehen lassen. Die Knappen indes verpassen den Sprung auf einen Europa-League-Platz, bleiben aber im Rennen ums internationale Geschäft.

Brandt und Chicharito vermiesen Stögers Geburtstags-Stimmung

Leverkusen jubelt über zwei Tore in Köln.

Leverkusen jubelt über zwei Tore in Köln. Getty Images

Im Rheinderby am Sonntagabend zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen indes gab es einen Sieger. Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt setzte sich beim FC mit 2:0 durch und profitierte dabei von einer starken Phase unmittelbar vor der Halbzeitpause. In dieser zogen die Leverkusener durch Tore von Brandt und Chicharito entscheidend davon – beide Treffer hatte Bellarabi eingeleitet. Nach dem Seitenwechsel wurden die Kölner wesentlich zielstrebiger, aber Modeste und Zoller scheiterten in aussichtsreichen Positionen. In der Schlussphase wurde es hektisch, als Kölns Bittencourt den Leverkusener Mehmedi umtrat und Rot sah. Im nachfolgenden Tumult sah auch noch Wendell die Ampelkarte. Einen Tag vor seinem 50. Geburtstag musste FC-Coach Peter Stöger eine bittere, aber nicht unverdiente Heimniederlage – die vierte in Folge - hinnehmen. Köln rangiert mit 34 Zählern auf Rang elf und hat sechs Zähler Vorsprung vor dem Relegationsrang, die Werkself springt mit dem vierten Dreier in Folge auf Rang vier und träumt wieder von der Champions League.

Bayern siegt weiter - Didavis Tor im Sitzen reicht nicht

Stuttgarts Niedermeier versucht zu retten und trifft ins eigene Netz.

Stuttgarts Niedermeier versucht zu retten und trifft ins eigene Netz. Getty Images

Der FC Bayern brilliert weiter nicht, entführt aber am Samstagnachmittag mit einem 3:1 alle drei Punkte aus Stuttgart. Die Schwaben hatten nach einem guten Beginn Pech, dass Niedermeier beim Rettungsversuch der Führungstreffer für die Münchner "glückte". Mitte der ersten Halbzeit musste FCB-Trainer Pep Guardiola Mittelfeldspieler Vidal vom Platz holen, weil der Chilene Gelb-Rot-gefährdet war. Die erste Chance des Spiels besaß der Stuttgarter Didavi, doch dessen Hackenball aus nächster Nähe entschärfte Neuer. Mit Wiederbeginn erhöhte der Spitzenreiter von der Isar die Schlagzahl und Alaba stellte mit seinem Linksschuss auf 2:0. Der VfB wollte sich aber noch nicht geschlagen geben und traf durch Didavis kuriosem Tor im Sitzen zum 1:1. Die Kramny-Elf hatte nun Rückenwind, doch zu einem Punkt reichte es nicht mehr, weil Douglas Costa in der Schlussphase per Distanzschuss den Endstand herstellte.

2:1 in Bremen: Augsburg reichen zwei Abschlüsse

Augsburgs Hong jubelt über den Siegtreffer in Bremen.

Augsburgs Hong jubelt über den Siegtreffer in Bremen. Getty Images

In Bremen dagegen ist Hadern angesagt, denn der SV Werder muss gegen den FC Augsburg in einem intensiven Spiel ein 1:2 hinnehmen. Die Fuggerstädter verharren knapp über dem Strich, Bremen rutscht auf den Relegationsrang. Grillitsch brachte die Hanseaten mit einem verdeckten Flachschuss kurz vor der Pause in Führung und sorgte für die verdiente Führung. Die Gästeelf von Trainer Markus Weinzierl verzeichnete im ersten Abschnitt keinen Torschuss und musste mit Esswein einen weiteren Verletzten beklagen . In der zweiten Hälfte nutzten die Augsburger dann aber ihren ersten Torabschluss zum Ausgleich - Finnbogason nickte nach Caiubys Flanke ein. Danach warfen die Bremer deutlich mehr in die Waagschale, doch die Augsburger verteidigten den Punkt mit Mann und Maus - und schlugen in der Schlussphase zu: Joker Hong drückte einen Baier-Freistoß zum 2:1-Siegtreffer in die Maschen.

HSV verliert gegen Darmstadt - Sulus siebter Streich

Darmstadt jubelt über den Auswärtssieg in Hamburg.

Darmstadt jubelt über den Auswärtssieg in Hamburg. picture-alliance

Einen wichtigen Dreier fuhr der SV Darmstadt beim Hamburger SV ein - mit 2:1 siegten die Lilien an der Elbe und konnten sich dabei einmal mehr auf ihren Kopfball-Spezialisten Sulu verlassen, der nach einer Standard gekonnt zur Führung einnickte. Für den SV-Kapitän war es der siebte Saisontreffer. Für die Südhessen war dies allerdings eine schmeichelhafte Halbzeitführung, denn der HSV war im ersten Abschnitt klar aktiver, wenn auch ohne echte Durchschlagskraft in der Offensive. Nach dem Seitenwechsel schlug die Schuster-Elf über einen Konter früh zu und machte durch Gondorf den zweiten Treffer für den Aufsteiger. Zwar hatte die Labbadia-Elf noch genügend Zeit, um eine Aufholjagd zu starten, doch auch mit Joker Lasogga blieb den Hanseaten lange Zeit der Torerfolg verwehrt - und Holtbys Anschlusstreffer in der Nachspielzeit kam zu spät.

TSG siegt in Frankfurt: Joker Amiri sticht per Sololauf

Im Abstiegsduell zwischen Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim fielen im ersten Abschnitt keine Tore, weil beide Torhüter auf dem Posten waren. SGE-Keeper Hradecky rettete gegen Kramaric, Baumann entschärfte den Flachschuss von Castaignos. Nach dem Seitenwechsel vertändelte Eintrachts Mittelfeldmann Stendera den Ball in der gegnerischen Hälfte und der gerade erst eingewechselte Amiri krönte seinen Sololauf über den halben Platz mit dem Führungstor der Kraichgauer. Endgültig perfekt war der Auswärtssieg in der 89. Minute, als Uth zum 2:0 für die Nagelsmann-Elf traf.

0:1 in Ingolstadt: Gladbach nutzt Hertha-Patzer nicht

Auch beim Spiel zwischen Ingolstadt und Borussia Mönchengladbach fielen im ersten Abschnitt keine Tore, die beste Gelegenheit dazu hatte Hinterseer, doch Nordtveit klärte auf der Linie. Der FCI-Stürmer war auch nach dem Seitenwechsel nahe am Torjubel, doch bei seinem Versuch aus wenigen Metern zielte er drüber. Die Gladbacher blieben im zweiten Abschnitt in der Offensive weitestgehend blass und kassierten in der Schlussphase den entscheidenden Gegentreffer zum 0:1 durch Hartmann. Damit bleiben die Ingolstädter in der Rückrunde zu Hause ungeschlagen und können mit 39 Zählern den Klassenerhalt so gut wie sicher feiern.

Mainz hält die Wölfe auf Distanz

Sein Führungstor reichte nicht: Wolfsburgs Schürrle.

Sein Führungstor reichte nicht: Wolfsburgs Schürrle. picture-alliance

Der VfL Wolfsburg hat am Samstagabend den Rückendwind aus dem Real-Spiel (2:0 gegen die Madrilenen) nicht mitnehmen können und seine letzte Chance auf die Europa-League-Plätze möglicherweise schon aus der Hand gegeben. Drei Tage nach der Überraschung in der Champions League gegen die Königlichen mussten die Niedersachsen gegen die Mainzer mit einem 1:1 leben. Der Rückstand nach Europa beträgt sechs Zähler. In Führung geschossen hatte die Wolfsburger ein sehr quirliger Schürrle, der die Kugel per traumhaften Lupfer versenkte. Der erste Abschnitt war geprägt von großer taktischer Disziplin und nur wenigen Torchancen. Nach dem Wechsel wurden die Wolfsburger etwas energischer und belohnten sich zunächst durch Schürrles Traumtor. Nach dem Gegentreffer schalteten die Nullfünfer einen Gang hoch, doch Malli verpasste zunächst die Riesenchance zum Ausgleich. Sein eingewechselter Kollege Jairo machte es Mitte des zweiten Abschnitts besser und erzielte den verdienten Ausgleich, denn in der Folge war die Schmidt-Elf näher am Siegtreffer. Bitter für den VfL zudem: In der Schlussphase flog Dante mit der Ampelkarte vom Platz.

Hannover mit drei Debütanten in Berlin

Bange Blicke: Hannovers Manuel Schmiedebach, Sebastian Langkamp und Rune Jarstein  (v.li.) schauen dem Ball hinterher.

Bange Blicke: Hannovers Manuel Schmiedebach, Sebastian Langkamp und Rune Jarstein (v.li.) schauen dem Ball hinterher. Getty Images

Am Freitagabend debütierte Daniel Stendel in Berlin als Trainer von Hannover 96 und überraschte gleich mit seiner Aufstellung: Anton (19) gab sein Startelfdebüt, während Sarenren-Bazee (19) zum ersten Mal überhaupt Bundesligaluft schnuppern durfte. Sportlich erwischten die 96er aber einen denkbar schlechten Start. Bereits nach drei Minuten entwischte Plattenhardt auf links und bediente anschließend Ibisevic im Zentrum - 1:0. Der Rückschlag beeindruckte die Niedersachsen kaum, vielmehr überzeugten die Gäste, wie von Stendel im Vorfeld versprochen, mit "Mut, Leidenschaft und Herz". Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten: Schmiedebach hatte zwar mit seinem Pfostentreffer noch Pech (6.), doch dann bediente Kyiotake Sobiech exzellent - 1:1 (18.).

Nach dem verdienten Ausgleich lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, in dem glaskare Chancen kaum mehr zu sehen waren. Hannover machte der Hertha über weite Strecken das Leben sehr schwer, fand offensiv aber ebenso wenig zur Geltung wie die uninspirierte "Alte Dame". Pech hatte Bech, der mit Oberschenkelproblemen nach 54 Minuten ausgewechselt werden musste. Es kam Karaman, der nur unwesentlich später das 2:1 durch Schmiedebach auflegte (58.) - erst zum zweiten Mal in der Saison kassierten die Berliner mehr als ein Gegentor im heimischen Olympiastadion. Doch auch auf Berliner Seite stach ein Joker: Schieber legte nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung für Kalou auf, der den 2:2-Endstand markierte und so dafür sorgte, dass die Hertha freitags unter Pal Dardai weiterhin ungeschlagen bleibt (4/4/0). Dennoch dürfte der Punkt sowohl den Herthanern mit Blick auf das enge Rennen um die Champions League als auch den extrem abstiegsbedrohten Niedersachen zu wenig sein.

cru/drm/bst

Spieltagsbilder 29. Spieltag 2015/16