Bundesliga

Hildebrand: "Glaube nicht, dass viele bis 35 spielen"

Ex-Nationalkeeper beendet mit 36 Jahren die aktive Karriere

Hildebrand: "Glaube nicht, dass viele bis 35 spielen"

Hat seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt: Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand.

Hat seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt: Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand. imago

Den Zeitpunkt, an dem Hildebrand seine Fußballschuhe an den Nagel hängt, hält er nicht für verwerflich. "Ich liebe den Fußball nach wie vor, aber ich bin in einem Alter, da darf man auch aufhören", erklärte der 36-Jährige im großen kicker-Interview: "Außerdem ist mir meine Gesundheit sehr wichtig, denn ich möchte auch noch in Zukunft mit meinem kleinen Sohn ein wenig kicken." Ein verständlicher Anspruch, den sich Hildebrand bewahren wollte.

"Als ich mich im April 2015 an der Hüfte operieren ließ, sind wir von einer Pause von drei, vier Monaten ausgegangen. Als es dann immer länger dauerte und die Beschwerden nicht komplett verschwanden, reifte in mir der Entschluss aufzuhören", gestand Hildebrand ein. Ohnehin war es ein Gefühl, das der siebenmalige A-Nationalspieler nicht gut kannte. "Das war meine erste OP, und ich bin glücklich darüber, dass sie erst am Ende meiner Laufbahn kam."

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"Wenn es einer schafft, dann Manuel und die Bayern"

Mit Blick auf die Belastung, die die Bundesliga-Profis mittlerweile stemmen müssen, bedauert Hildebrand den von ihm gewählten Zeitpunkt keineswegs. "Ich glaube nicht, dass viele aus der aktuellen Generation bis 35 oder länger spielen werden." Nationalkeeper Manuel Neuer, der jüngst seinen 30. Geburtstag feierte, kann sich das durchaus vorstellen . Nur vor der aktuellen deutschen Nummer eins zittert Hildebrand ein wenig, nur ihm traut er derzeit zu, seinen Bundesliga-Rekord von 885 Minuten ohne Gegentor (Saison 2003/04) anzugreifen. "Wenn es einer schafft, dann Manuel und die Bayern", scheint sich Hildebrand sicher.

Vielleicht war das die unglücklichste Entscheidung, die ich getroffen habe.

Timo Hildebrand über eine verpasste Karrierechance

Hildebrands steiler Aufstieg mit dem VfB Stuttgart mündete in der deutschen Meisterschaft 2007, ehe der gebürtige Wormser in Valencia, Hoffenheim, Lissabon, Gelsenkirchen und Frankfurt seine Brötchen verdiente. Speziell der Wechsel nach Hoffenheim, welchen er 2009 sogar einem zu Borussia Dortmund vorzog, geht ihm noch nach: "Vielleicht war das die unglücklichste Entscheidung, die ich getroffen habe. Aber ich wollte gerne zurück in meine Heimat."

Über die macht sich Hildebrand bis heute Gedanken, natürlich allen voran über seine schwäbische Liebe. "Im Grunde genommen steht es mir nicht zu, etwas über die Entwicklung des VfB Stuttgart zu sagen, aber der Verein hat ideale Voraussetzungen", so Hildebrand: "Jetzt ist man aber wieder langsam auf einem guten und stabilen Weg." Ob er je an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt? "Ich bin mit dem Verein verwurzelt und kann mir gut vorstellen, irgendwann etwas beim VfB zu machen."

Warum mögliche Engagements in den USA und in China scheiterten, Valencia vor allem mit Mobbing verbunden bleibt und wie Hildebrand seine eigene Karriere bewertet - in der Dienstagsausgabe des kicker!

msc/gem