Als Hummels nach gut einer Stunde den letzten Rest Frankfurter Widerstandskraft brach und technisch perfekt das 3:1 für den BVB erzielte, begruben ihn seine ausnahmslos herbeieilenden Mitspieler in einer Jubeltraube.
Eindrucksvoller hätte ein Zeichen von Anerkennung und Wertschätzung nicht ausfallen können, nachdem Hummels' Leistungen und seine Eignung als Kapitän öffentlich diskutiert worden war. Die Dortmunder Profis freuten sich mit Hummels, sie freuten sich für Hummels, es war eine Demonstration des Zusammenhalts.
Später verriet Hummels, wie sehr ihn die vergangenen Wochen mitgenommen haben. Der Weltmeister sprach von einem "gewissen Verlust an Selbstvertrauen", etwas Derartiges habe er "vorher nie gespürt". Hummels erzählte, dass er (die von ihm als überzogen empfundene) Kritik an seiner Person zu sehr an sich herangelassen habe. Gegenüber WDR2 räumte er ein: "Ich hatte mehr Angst vor Fehlern als Vertrauen ins eigene Spiel."
Dieses Eingeständnis zeigt Hummels von einer bisher verborgenen Seite, weit weg von dem so oft zur Schau gestellten Selbstbewusstsein, verletzlich, menschlich, sympathisch.
Die herzliche Reaktion der Zuschauer bei seiner Auswechslung bezeichnete Dortmunds Abwehrchef als "sehr schön", die wiedergewonnene Zuneigung der BVB-Fans soll ihn jetzt auch bei den beiden letzten Aufgaben vor Weihnachten beflügeln. "Ich hoffe", sagte Hummels, "es geht auch in Augsburg und Köln so weiter."