Bundesliga

"Das Derby können wir auch als 18. gewinnen"

Schalke macht sich Mut - Matip fraglich

"Das Derby können wir auch als 18. gewinnen"

Kann am Sonntag nicht "mitfighten": Johannes Geis (l.), hier mit Leroy Sané in Prag.

Kann am Sonntag nicht "mitfighten": Johannes Geis (l.), hier mit Leroy Sané in Prag. picture alliance

Echte Derby-Form sieht anders aus. Trotzdem reisten die Schalker nicht gerade unzufrieden aus Prag zurück in die Heimat. Das 1:1 bei Sparta belässt die Königsblauen in der Pole Position beim Kampf um den Gruppensieg und dem Erreichen der Zwischenrunde in der Europa League. "Wir sind weiter Tabellenführer und haben den nächsten Schritt gemacht, um die Gruppenphase zu überstehen. Von daher nehmen wir den Punkt gerne mit", sagte Trainer André Breitenreiter.

Die Schalker müssen sich also noch ein bisschen gedulden, bevor das Etappenziel genommen ist. Durch das 1:1 wurde in Prag die vorzeitige Qualifikation für die K.-o.-Phase verpasst. Zweifel am Erreichen hegt allerdings niemand. "Im kommenden Heimspiel gegen APOEL Nikosia können wir dann einiges klarmachen", befand Manager Horst Heldt, der bei der Analyse der 90 Minuten von einem "gerechten Unentschieden" sprach. Johannes Geis, der Torschütze zum 1:1: "Wir haben die Tabellenführung erfolgreich verteidigt und können nun zuhause den Sack zumachen."

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"Das drückt die Derbystimmung nicht"

Ein bisschen mehr Rückenwind vor dem 147. Derby gegen Borussia Dortmund am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) hätte es gleichwohl sein dürfen. Denn während sich der BVB in der Europa League geradezu warmgeschossen hat, schauen die Schalker auf eine Serie von nunmehr fünf Spielen ohne Sieg. "Das drückt die Derbystimmung nicht. Wir haben uns weiteres Vertrauen geholt, weil wir wieder nicht verloren haben", hielt André Breitenreiter dagegen, während Leon Goretzka die jüngsten Formkurven sowieso nicht als Gradmesser betrachtet: "Im Derby kann man auch gewinnen, wenn wir 18. sind und Dortmund Erster ist."

Ganz klar: Schalke hat am Sonntag etwas gutzumachen. Die brutale 0:3-Klatsche beim letzten Aufeinandertreffen im Februar ist längst nicht vergessen. Damals ließen sich die Knappen von der Borussia ohne entsprechende Gegenwehr überrollen. Das soll nicht wieder passieren. "90 Minuten volle Leidenschaft, volle Emotion", fordert Ralf Fährmann, den mit Sicherheit ein arbeitsreicher Nachmittag erwarten wird. "Dortmund ist brutal stark und steigert sich von Woche zu Woche", sagt der Torhüter, "aber wir malen jetzt nicht den Teufel an die Wand."

Muss auch Matip passen?

Ob Joel Matip, der das Prag-Spiel wegen eines Hexenschusses verpasste, gegen Dortmund zur Verfügung steht, muss abgewartet werden. Kapitän Benedikt Höwedes (Handbruch) fehlt ohnehin, sodass die Innenverteidigung wieder von Roman Neustädter und Kaan Ayhan gebildet werden könnte. Johannes Geis muss zusätzlich ersetzt werden - er ist in der Bundesliga nach seiner Roten Karte gegen Borussia Mönchengladbach immer noch gesperrt. Die Zuschauerrolle beim Revier-Klassiker, der "Mutter aller Derbys" (Breitenreiter), schmeckt dem Mittelfeldspieler überhaupt nicht. Geis: "Sehr bitter, dass ich das Spiel am Sonntag verpasse. Ich hätte gerne mitgefightet."

Jan Lustig