Bundesliga

Pokal-Chance: Eichin hofft "auf ein paar Euro mehr"

Bremen: Mit neuem Trikot soll Köln besiegt werden

Pokal-Chance: Eichin hofft "auf ein paar Euro mehr"

Könnte die Zusatzeinnahmen gut gebrauchen: Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin.

Könnte die Zusatzeinnahmen gut gebrauchen: Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin. imago

Die Kluft ist schon mal passend. In einem ungewöhnlichen Outfit wird Werder das Pokalspiel gegen die Kölner bestreiten. Ganz in Weiß, weiße Hose, weiße Stutzen und das weiße Trikot mit einem rotem Querstreifen - so werden die Bremer, die den Rheinländern die Vereinsfarben gestohlen haben, so dass diese in Blau antreten müssen, auflaufen. Das Besondere an dem neuen Jersey: Ein Schlüssel, der Bremer Stadtschlüssel, der im Wappen der Hansestadt erscheint, ist auf der Brust verewigt.

Auch aus diesem Grund findet Viktor Skripnik dieses neue Event-Trikot, das Claudio Pizarro an das peruanische Nationaltrikot und Alejandro Galvez an die Spielkleidung in Vallecano erinnert, ganz gut. Vor allem das Symbol gefällt dem Coach, wie er bei der Pressekenferenz vor der Cup-Partie sagte: Der Schlüssel sei "schon gut".

Vielleicht der Türöffner, um in die nächste Runde des Pokal-Wettbewerbs einzuziehen. "Wir versuchen alles", betonte Skripnik am Montag. "Wir wollen unbedingt die nächste Runde erreichen."

Letzter Triumph 2009

Werder will an die große Pokal-Tradition anknüpfen. Zuletzt gewann der sechsmalige Pokalsieger 2009 die Trophäe. Seitdem spielten die Norddeutschen in diesem Wettkampf eher eine Nebenrolle. 2010 kamen sie nochmals ins Finale, danach gab es dreimal das Aus in der ersten Runde. In der letzten Spielzeit war das Achtelfinale die Endstation mit der 1:3-Niderlage beim damaligen Drittligisten Bielefeld.

In dieser Spielzeit soll alles besser werden, zumal endlich mal das Losglück den Bremern hold war. "Endlich ein Heimspiel", frohlockte Skripnik, den auch nicht stört, dass ein Klassenrivale der Widersacher ist. "Ich habe mir einen Erstligisten zuhause gewünscht", wiederholte der Ukrainer, der das Kölner Konterspiel rühmt und die Gefährlichkeit des Torjägers Anthony Modeste ("ein robuster und kompletter Stoßstürmer") lobend erwähnt. Zuletzt durfte der Nord-Klub vor fünf Jahren eine Heimpartie im Pokal absolvieren. Genau am 23.3.2010 gegen Augsburg im Halbfinale. Danach folgten acht Spiele in fremder Umgebung, zumeist nicht so erfolgreich wie in diesem Jahr die Auftaktrunde mit dem Sieg in Würzburg.

Sechs Millionen Euro fehlen

"Ein wichtiges Spiel", stuft Thomas Eichin nun das Bundesliga-Duell gegen den 1. FC Köln ein. "Sowohl aus sportlicher als auch aus finanzieller Sicht." Im Pokal könnte der finanziell weiter darbende Verein die nötigen Zusatzeinnahmen erwirtschaften, die notwendig sind, um aus den roten Zahlen zu kommen oder aber wenigstens zu helfen, dass das zuletzt schon traditionelle Minus in den Jahresbilanzen nicht so üppig ausfällt. Sechs Millionen Euro soll der Fehlbetrag für das letzte Geschäftsjahr betragen, in ähnlicher Größenordnung dürfte sich die Summe für die laufende Saison bewegen. Zahlen, die Werder-Boss Klaus Filbry bisher nicht offiziell bestätigt hat. Der Vorsitzende gab lediglich zu, dass beim schmerzhaften Prozess der Konsolidierung auch im Mitte des Jahres abgelaufenen Geschäftsjahr ein erneutes Minus zu verzeichnen gewesen ist. Dies unterstreicht die Bedeutung des Spiels am Mittwoch, dem Manager deshalb hoffnungsfroh entgegenblickt. Es ist die große Chance, neben dem Gewinn sportlicher Meriten auch ein wirtschaftliches Plus zu erreichen: "Wenn wir siegen und in der nächsten Runde ein attraktives Spiel bekommen, haben wir ein paar Euro mehr in der Tasche."

Skripnik hofft auf Santiago Garcia

Große personelle Änderungen wird Trainer Skripnik nicht vornehmen, zumal er darauf hofft, dass der an der Wade angeschlagene Santiago Garcia auflaufen kann. "Ein leichtes Fragezeichen", setzte der Coach nur hinter dem Einsatz des Argentiniers, der am Montag nicht trainierte, sondern behandelt worden ist. Viel spricht dafür, dass Skripnik seine zuletzt erfolgreiche Taktik, basierend auf einer 4-1-4-1-Grundordnung nicht ändern wird.

Also würde nur Anthony Ujah als Spitze aufgeboten.

Hans-Günter Klemm

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