Eigentlich hätte er lieber schon in Köln spielen wollen oder gegen den Hamburger SV. Trainer Thomas Schaaf aber fand, es sei noch nicht an der Zeit. Und deshalb musste sich Nelson Valdez gedulden. Natürlich hat der 31-Jährige mittlerweile gelernt, dass ein paar Tage früher oder später nicht entscheidend sind. Er wartete ja bereits seit Ende August. Seit dem zweiten Spieltag. Da nämlich riss dem Stürmer das Kreuzband.
Am 25. Spieltag feierte Valdez nun sein Comeback. "Gerade Nelson bringt unheimlich viel mit ein", schwärmte Schaaf im Vorfeld der Partie gegen Eintracht Frankfurt. Dass die Rückkehr so erfolgreich werden sollte, ahnte wahrscheinlich aber auch der Trainer nicht.
In der 74. Minute wechselte Schaaf seinen erfahrenen Stürmer ein. Der freute sich, endlich wieder mitspielen zu dürfen. Wenig später freute das dann auch alle Frankfurter: Kurz vor Schluss zirkelte der Paraguayer das Leder ins Tor. Es war ein herrlicher Treffer zum 4:0-Sieg der Eintracht. Und das erste Bundesliga-Tor für Valdez seit fünf Jahren: Zuletzt hatte er am 18. April 2010 gegen Hoffenheim eingenetzt, damals noch für Borussia Dortmund.
Das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt.
Thomas Schaaf
"Es war ein unbeschreibliches Gefühl, Gänsehaut! Danke an Gott und die Fans, die mich immer unterstützt haben", sagte der überglückliche Torschütze nach der Partie. Trainer Schaaf gratulierte via Twitter: "Glückwunsch an Nelson Valdez. Wir freuen uns! Das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt." Natürlich vergaß er aber auch das Lob für sein gesamtes Team nicht: "Natürlich war es auch wichtig, zu Null zu spielen. Wir waren nicht nur in den Aktionen sehr konzentriert. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung."
Zum Spielbericht
Ganz anders der Ton beim Gegner aus Paderborn. "Wir haben heute gespielt wie ein Absteiger", sagte Trainer André Breitenreiter. "Nach dem 0:1 waren wir wie eine Amateurmannschaft, die Köpfe waren unten. So werden wir in der Liga keine Chance haben." Und Mittelfeldmann Marvin Bakalorz fügte im Sky-Interview an: "Das war mit Abstand die schlechteste Leistung von uns. Es war wie Treibsand, es ist immer schlimmer geworden. Es hat einfach alles gefehlt: Körpersprache, Zweikampfstärke, Durchschlagskraft nach vorne."
Vielleicht sollten sich die Ostwestfalen etwas bei Nelson Valdez abschauen. Der war nach seiner Verletzung auch am Boden zerstört, ackerte für sein Comeback und feierte nun einen großartigen Erfolg. Die richtige Körpersprache hatte er auch.