Von der Tribüne aus sah Harald Kohr, wie Tobias Werner zum Elfmeter anlief, wie Diego Benaglio den Schuss parierte und wie ein Augsburger den Abpraller im Tor versenkte. "Als er dann zur Fankurve rannte, habe ich die Rückennummer 21 erkannt und gesehen, dass es Domi ist. Das war für mich ein Glücksmoment", erzählt der stolze Vater.
Harald Kohr erzielte in seiner Karriere insgesamt 46 Bundesligatore in 97 Spielen für Kaiserslautern (1986-89) und Wattenscheid (1990/91). "Jetzt wird von ihm bestimmt kommen - endlich!", scherzte Dominik Kohr nach seinem Siegtreffer zum 1:0 gegen Wolfsburg über die mögliche Reaktion seines Vaters. Doch der entgegnet: "Dominik braucht sich mir gegenüber nicht zu verstecken: Er wurde früher Bundesligaspieler als ich, er hat Einsätze in den Jugendnationalmannschaften, da habe ich keinen einzigen."
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"Er kann mich in allen Bereichen um Längen schlagen"
Harald Kohr lief mit 24 erstmals für Lautern in der Bundesliga auf, Dominik Kohr hat mit 21 schon 34 Erstligaspiele gemacht (acht davon für Leverkusen). "Er kann mich in allen Bereichen um Längen schlagen - von mir aus auch in der Torjägerliste", sagt der Vater. Für einen defensiven Mittelfeldspieler dürfte die Marke von 46 Toren aber nur schwer zu knacken sein. "Er hat andere Aufgaben, seine Stärken liegen in der Defensive", weiß auch Harald Kohr.
Sein Torjäger-Gen hat vor allem Tochter Karoline geerbt: Sie erzielte am Sonntag vor einer Woche sagenhafte acht Treffer für TuS Issel beim 12:0 gegen Fortuna Göcklingen in der Frauen-Regionalliga Südwest. Auch der Vater, der seine Profikarriere 1991 infolge einer Knieverletzung beenden musste, ist ab und zu noch am Ball: in der Traditionself des FCK und in der Ü 50 von Eintracht Trier.
